VRR erhöht Preise um 3,9 Prozent Bus und Bahn werden wieder teurer

Essen/Gelsenkirchen · Zum 1. Januar erhöht der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) die Preise um durchschnittlich 3,9 Prozent. Das hat der VRR-Verwaltungsrat am Donnerstag in Essen beschlossen.

 Bahnfahren im VRR wird teurer.

Bahnfahren im VRR wird teurer.

Foto: Reuter

Beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) werde über eine neue Preisrunde erst im Herbst beraten, sagte VRS-Sprecher Holger Klein.

Im Ruhrgebiet und Rheinland verteuert sich das Einzelticket für Erwachsene um zehn Cent bei der Kurzstrecke (auf 1,50 Euro) und 60 Cent bei der teuersten Preisstufe E (auf 15,70 Euro). Das für alle Strecken gleich teure Kinderticket steigt von 1,40 auf 1,50 Euro.
Leicht überdurchschnittlich angehoben würden Ticket2000-Dauerkarten, weil die Kunden die Übertragbarkeit und verbundweite Gültigkeit am Wochenende sehr intensiv genutzt haben, hieß es in einer Mitteilung.

Mit der Anpassung werde den Mehraufwendungen Rechnung getragen, um Verluste bei den Verkehrsunternehmen zu vermeiden und so einen Beitrag zur Konsolidierung der kommunalen Haushalte zu leisten, erklärte VRR-Chef Klaus Vorgang. Die Laufzeit beträgt ein Jahr.

Gleichzeitig weitet der VRR seine Mobilitätsgarantie aus, wenn Bus oder Bahn mehr als 20 Minuten Verspätung haben und es keine alternative Verkehrslinie gibt: Künftig würden in solchen Fällen tagsüber 25 statt 20 Euro Taxikosten erstattet, bei Fahrtantritt nach 20 Uhr sogar 50 Euro, für Ticket2000-Kunden generell 50 Euro.

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) in NRW sehe die Preiserhöhung mit Sorge, sagte sein Sprecher Iko Tönjes. Wenn Städte wie Oberhausen oder Duisburg aus Finanznot ihr Nahverkehrsangebot reduzierten, sei das im Zweifel aber noch schlechter. Auf die Dauer brauche der öffentliche Nahverkehr eine komplett neue Finanzierung unabhängig von den vielfach maroden Kommunalhaushalten. Ein möglicher Weg sei dabei eine Nahverkehrsabgabe, an der sich auch die Unternehmen beteiligen müssten.

(lnw)
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