Region Die schönsten Osterfeuer

Region · In vielen Orten am Niederrhein und im bergischen Land zünden Vereine und Kirchengemeinden an diesem Wochenende ein Osterfeuer an. Oft verbinden sie die Tradition mit einem kleinen Fest: Bei Würstchen, Stockbrot, Bier und Musik feiern sie den Brauch.

Der Brauch, Ostern mit einem Feuer zu feiern, geht auf zwei Traditionen zurück. Zum einen auf das kirchliche Feuer als Teil der Ostermesse, wie sie in vielen Gemeinden auch an diesem Wochenende stattfinden wird. "Andererseits gibt es das weltliche Osterfeuer, dass 1342 zum ersten Mal nachweislich stattgefunden hat", erklärt Dagmar Hänel, Volkskundlerin beim Landschaftsverband Rheinland. Damals schenkte der Gründer der westfälischen Stadt Hörde einer Antonius-Bruderschaft einen Weinberg, damit diese am Ostertag für ihn beten sollte — und die Mönche zündeten daraufhin ein Feuer an.

Heutzutage darf nicht jeder ein Osterfeuer anzünden, die Gemeinden haben unterschiedliche Regeln. In Krefeld und Viersen zum Beispiel gestatten die Behörden dies nur den Kirchgemeinden und Vereinen, bei denen Osterfeuer zum Brauchtum gehören. In anderen Orten wie Geldern dürfen auch Privatpersonen Osterfeuer anzünden. Voraussetzung: Sie holen die Genehmigung der Stadt ein, die sie auch über die geltenden Auflagen informiert: Je nach Größe des Feuers muss ein bestimmter Abstand zum nächsten Haus eingehalten und eine Brandwache organisiert werden.

Für öffentliche wie private Feuer gilt: Verbrannt werden dürfen nur trockene, unbehandelte Hölzer. Wer Abfälle ins Feuer wirft, auch wenn es Grünabfälle sind, riskiert Bußgelder. Von brennenden Kunststoffen können zudem gefährliche Dämpfe ausgehen. Der Tierschutzbund weist darauf hin, dass die Feuer zur tödlichen Falle für Kleintiere werden können, die vor dem Anzünden im Brennmaterial Unterschlupf finden. Dieses sollte daher erst kurz vor dem Abbrennen aufgebaut oder noch einmal umgestapelt werden.

(RP)
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