Das Protokoll zum Blitz-Marathon in NRW Raser tappt in eigene Blitzfalle

Düsseldorf · Beim dritten Blitzmarathon kontrollierten Polizeibeamte an 3335 Stellen in Nordrhein-Westfalen die Geschwindigkeit der Autofahrer. Viele Verkehrsteilnehmer hielten sich am Mittwoch an die Regeln. Doch in einigen Städten gab es kuriose Ausnahmen. Der Tag im Protokoll.

Kontrollen am deutsch-niederländischen Grenzübergang im Kreis Heinsberg
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Kontrollen am deutsch-niederländischen Grenzübergang im Kreis Heinsberg

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Beim dritten Blitzmarathon kontrollierten Polizeibeamte an 3335 Stellen in Nordrhein-Westfalen die Geschwindigkeit der Autofahrer. Viele Verkehrsteilnehmer hielten sich am Mittwoch an die Regeln. Doch in einigen Städten gab es kuriose Ausnahmen. Der Tag im Protokoll.

+++ 18.30 Uhr Innenminister Ralf Jäger zog eine positive Zwischenbilanz des landesweiten Blitz-Marathons: "Die Autofahrer fahren heute verantwortungsbewusster und die allermeisten halten sich an die Regeln. Das bestätigt unsere Strategie: Mehr Kontrollen für mehr Verkehrssicherheit." An dieser Stelle beenden wir den Liveticker des dritten Blitzmarathons.

+++ 18.15 Uhr Bis 18 Uhr wurden in Köln und Leverkusen 65.093 Fahrzeuge kontrolliert, es gab 835 Geschwindigkeitsverstöße - davon fanden 2265 Kontrollen in Leverkusen statt, hier wurden 70 Fahrer erwischt.

+++ 18 Uhr Auch in Niedersachsen waren viele Autofahrer langsamer als sonst unterwegs. "Auffallend viele Verkehrssünder haben wir bislang nicht feststellen können", sagte Polizeisprecherin Anja Gläser in Hannover. In Niedersachsen waren mehr als 1000 Polizisten an 312 Messstellen im Einsatz.

+++ 17.55 UhrIn Iserlohn wurde ein Autofahrer geblitzt, der sich nicht an die vorgegebene Schrittgeschwindigkeit hielt. Dabei hatte er selbst diese Stelle vorgeschlagen.

+++ 17.45 Uhr: Der ADAC bezweifelt, dass großangelegte Blitzerkontrollen bedeutende erzieherische Effekte bei den Autofahrern zur Folge haben. "Bei einer solchen PR-Maßnahme bestehen ernsthafte Zweifel an einer Nachhaltigkeit", erklärte der Vorsitzende des ADAC Niedersachen/Sachsen-Anhalt, Reinhard Manlik. Der ADAC habe nichts gegen Geschwindigkeitskontrollen, aber sie müssten nachvollziehbar sein und vor allem auch an Unfallschwerpunkten erfolgen. Die länderübergreifende Aktion stelle "alle Autofahrer unter Generalverdacht".

+++ 17.35 Uhr: Ein paar Zahlen des Tages: Über 3.500 Polizisten und rund 250 Mitarbeiter von 83 Kommunen kontrollierten in NRW an insgesamt 3.335 Messstellen. 1.259 Kontrollstellen gehen auf Vorschläge von Bürgern zurück. Die Polizei setzt dabei 104 Radargeräte und 681 Lasergeräte ein.

+++ 17.30 Uhr: Das hätte peinlich werden können: Ein km/h hat gefehlt, dann wäre in Duisburg ein Polizist in Zivil am Blitzmarathon von seinen Kollegen rausgewunken worden.

+++ 17.22 Uhr: Erstmals beteiligte sich auch die Niederlande am Blitzmarathon. Im Grenzgebiet konnten sich die Autofahrer glücklich schätzen, wenn sie von den deutschen Polizisten geblitzt wurden. In Holland sind die Gebühren viel höher. Sehen Sie in der Bilderstrecke, wie die Kontrollen im Grenzgebiet abliefen.

+++ 17.19 Uhr: Der Mercedesfahrer aus Duisburg fing eine Diskussion mit den Beamten an. Er konnte nicht glauben, dass auf der Straße nur Tempo 30 erlaubt ist. Den Hinweis auf das Verkehrsschild wollte er nicht gelten lassen: "Ich achte nicht auf Verkehrsschilder, die sind langweilig."

+++ 17.09 Uhr: Ein Mercedesfahrer rast unangeschnallt mit 52 km/h durch die 30er-Zone in Duisburg. Das wird teuer. Während am Mittag hauptsächlich Frauen erwischt wurden, scheinen es in dieser Gegend der Ruhrgebietsstadt eher die Männer eilig zu haben.

+++ 17.06 Uhr: In Remscheid an der Ronsdorfer Straße stand die Polizei 40 Minuten mit einer Radar-Tonne: von 170 kontrollierten Fahrzeugen wurden 28 geblitzt. "Das sind 16,5 Prozent. Das zeigt, dass der Wutpunkt-Melder vor dem zweiten Blitz-Marathon Recht hatte", sagt Ralf Bäcker, Sprecher der Polizei für Wuppertal, Solingen und Remscheid. Den Punkt habe man nun erneut angefahren. Der schnellste Fahrer wurde mit 82 km/h bei erlaubten 50 erwischt, er muss nun 120 Euro bezahlen und bekommt drei Punkte.

+++ 17.02 Uhr: Dass das Bewusstsein der Autofahrer für das richtige Tempo an diesem Aktions-Tag besonders geschärft ist, zeigt die Zwischenbilanz des 24-Stunden-Blitzmarathons im Kreis Heinsberg. 1113 Fahrzeuge wurden von sechs bis 14 Uhr im Kreisgebiet kontrolliert. Auf deutscher Seite mussten 36 Autofahrer ein Verwarn- oder Bußgeld wege Geschwindigkeitsübertretungen zahlen. In drei Fällen war der Führerschein weg.

+++ 16.57 Uhr: "Die Ankündigung des Blitzmarathons III in den Medien hat ihre Wirkung gezeigt. Nach Feststellungen der eingesetzten Beamten fuhren fast alle mit "Glockenschlag 6" deutlich langsamer. Wir hoffen, dass sich die Verkehrsteilnehmer auch weiterhin an die Verkehrsregeln halten und die Geschwindigkeitsbeschränkungen beachten", sagt der Dortmunder Polizeidirektor Günther Overbeck.

+++ 16.50 Uhr: An der Krummenhakstraße in Duisburg sind nur wenige Geschwindigkeitsdelikte zu vermelden. Ein Raser fuhr mit 47 km/h durch die Tempo 30 Zone. Die Polizisten beschränken sich mittlerweile auf einfache Kontrollen.

+++ 16.34 Uhr: Ausrede des Tages: "Ist noch nicht sechs Uhr, der Blitzmarathon hat noch gar nicht begonnen". Mit dieser Annahme raste ein Autofahrer in Bochum mit 26 km/h zu schnell um 5.50 Uhr in die Radarfalle. Die Polizisten hatten zu diesem Zeitpunkt bereits alles aufgebaut und mit der Arbeit begonnen.

+++ 16.24 Uhr: Um den nachfolgenden Verkehr zu warnen, fuhr ein Dortmunder mit eingeschaltetem Warnblinklicht am Radarwagen vorbei. Als er rausgewunken wurde, behauptete er, er habe lediglich die Lüftung einschalten wollen. Daraufhin überprüften die Beamten den Fahrer und stellten fest, dass er keinen gültigen Führerschein besitzt.

+++ 16.18 Uhr: In Leverkusen und Köln wurden bis zum Nachmittag 53.513 Fahrzeuge kontrolliert, es gab 725 Geschwindigkeitsverstöße. 750 Kontrollen fanden in Leverkusen statt, hier wurden 70 Fahrer erwischt. Der Schnellste fuhr mit 52 Stundenkilometern durch eine 30er-Zone.

+++ 16.08 Uhr: Die Zwischenbilanz zum Blitzmarathon in Mönchengladbach fällt positiv aus. Nur wenige sind zu schnell. Ausreißer gibt es bisher nicht, erklärte Polizeiprecher Willy Theveßen.

+++ 16 Uhr: Versuchen kann man es ja mal: Ein Dortmunder Fahrer fragte den Polizisten, nachdem er ein Verwarngeld bezahlt hatte, ob das Ticket denn jetzt als so eine Art Tageskarte gelte, wie man es aus dem Schwimmbad kennt.

+++ 15.52 Uhr: In Mönchengladbach wurde heute eine mobile Blitzertonne eingesetzt. In einer Bilderstrecke sehen Sie, wie die Kontrolle an der Straße "Am Ruckes" ablief.

+++ 15.42 Uhr: Die Polizisten an der Triftstraße in Bedburg-Hau geben auf. Früher als geplant packen sie ihre Sachen zusammen und fahren zur nächsten Stelle. In einer Stunde haben sie nicht einen Autofahrer erwischt. Außerdem erschwerte diesige Luft den Einsatz des Lasergerätes.

+++ 15.38 Uhr: Der Verkehrspsychologe Karl-Friedrich Voss bezweifelt die Wirkung von Blitzaktionen für die Sicherheit im Straßenverkehr. "Ich finde es gut, dass durch die Aktion einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wird, dass es an vielen Stellen Geschwindigkeitsüberschreitungen gibt. Ich zweifle jedoch daran, dass diese Kontrollen die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen." Statistische Zahlen würden dies belegen.

+++ 15.25 Uhr: Gerade noch im Rahmen war ein Autofahrer in Bedburg-Hau: er fuhr 83 km/h in der 70er-Zone. Ab 84 km/h wäre er rausgewunken worden, erklärt ein Polizist.

+++ 15.18 Uhr: Die Düsseldorfer Polizei zieht eine erste Bilanz: Bis 13 Uhr wurden 3975 Fahrer angemessen, davon waren 121 zu schnell unterwegs. Der Schnellste, ein 50-jähriger Düsseldorfer, stand offenbar unter erheblichem Zeitdruck. Die Polizei erwischte ihn auf der Toulouser Allee mit 92 km/h. Erlaubt ist hier Tempo 50.

+++ 15.12 Uhr: Am Vormittag wurden an der Oberen Hildener Straße in Solingen in anderthalb Stunden 147 Fahrzeuge kontrolliert, fünf davon waren zu schnell. Spitzenreiter war ein Mann, der mit Tempo 81 bei erlaubten 50 km/h unterwegs war.

+++ 15.07 Uhr: Die Polizei Kleve misst derzeit auf der Triftstraße die Geschwindigkeit. Bis jetzt war noch niemand zu schnell, allerdings registrierte die Polizei einen unerlaubten Überholvorgang: 70 Euro Bußgeld.

+++ 15 Uhr: Die Krefelder Polizei im Einsatz: Sehen Sie in der Bilderstrecke, wie die Beamten an der Straße Glockenspitz, einem Wutpunkt der Bürger, am Mittwoch kontrollierte.

+++ 14.57 Uhr: Die Autofahrer in Solingen sind gewarnt: bei einer Kontrolle an der Düsseldorfer Straße in Ohligs wurde in einer Stunde niemand angehalten. Die 30er-Zone war beim zweiten Blitz-Marathon einer der Wutpunkte.

+++ 14.46 Uhr: Manchmal reicht ein Zettel nicht zur Erinnerungsstütze: Obwohl sich ein Autofahrer aus Euskirchen eine Notiz ans Lenkrad geklebt hatte, fuhr er zu schnell und wurde von der Polizei rausgewunken. Die Beamten hielten den Augenblick mit der Kamera fest.

+++ 14.36 Uhr: Auf der A 31 bei Heek an der niederländischen Grenze fuhr eine junge Mutter mit ihrem Kind im Wagen in einer Baustelle 49 Stundenkilometer zu schnell. Erlaubt sind dort 60 Km/h. Die 26-Jährige erwartet nun ein Bußgeld in Höhe von 160 Euro und ein Monat Fahrverbot.

+++ 14.26 Uhr: Die Kontrolle am Kreisverkehr auf der L 117 an der niederländischen Grenze ist beendet. Zuletzt musste ein Motorradfahrer aus Hückelhoven 35 Euro Strafe zahlen, der eine Tour entlang der Maas machen wollte. Die niederländischen Polizisten kontrollieren am Mittwoch insgesamt sechs Grenzübergänge.

+++ 14.16 Uhr: Besonders dreist verhielt sich ein Motorradfahrer in Münster: Auf der Kanalstraße raste er mit 110 km/h durch die Stadt (Tempo 50 erlaubt). Als ein Polizist auf einem zivilen Motorrad neben ihn fuhr und ihn ansprechen wollte, zeigte ihm der 50-Jährige den Mittelfinger. Sein Verhalten änderte sich schlagartig, als der Beamte seine Polizeikelle hervorholte.

+++ 14.12 Uhr: Das bedächtige Verhalten der Autofahrer am Blitzmarathon zeigt sich auch in Duisburg: Lediglich fünf Fahrer wurden in der letzten Stunde an der Oranienstraße geblitzt. "Normalerweise ist fast jede Minute einer zu schnell", sagt der eingesetzte Beamte.

+++ 14.08 Uhr: An der niederländischen Grenze hat es einen LKW-Fahrer erwischt: Für 11 km/h zuviel muss er 25 Euro Strafe zahlen.

+++ 14.05 Uhr: Auf dem Gelände der Verkehrswacht demonstriert die Düsseldorfer Polizei, wie gefährlich zu schnelles Fahren sein kann. Sehen Sie die Übung in unserer Bilderstrecke.

+++ 13.52 Uhr: Eine Dame hält an der Oranienstraße auch den bisherigen negativen Geschwindigkeitsrekord: Mit 49 km/h brauste sie in ihrem Audi TT durch die Tempo 30 Zone.

+++ 13.45 Uhr: Die Polizei im Kreis Viersen zieht eine erste Zwischenbilanz: In den ersten sechs Stunden kontrollierte die Polizei die Geschwindigkeit von 580 Fahrzeugen. Davon waren 21 Fahrerinnen und Fahrer zu schnell unterwegs. Auf der L 444, Graverdyck, in Tönisvorst-Vorst erfasste die Radarmessung ein Fahrzeug mit 94 km/h in der 70-er Zone.

+++ 13.40 Uhr: In der Ruhrgebietsstadt haben anscheinend die Frauen einen Bleifuß: Die Polizei winkt wieder eine Autofahrerin raus, 46 km/h zeigt das Lasergerät: "Ich habe von dem Blitzermarathon gehört, aber einfach vor mich hingeträumt", erklärt sie.

+++ 13.32 Uhr: An der Oranienstraße in Duisburg geht es Schlag auf Schlag. Der nächste Autofahrer wurde mit 48 km/h gemessen. Falls er nicht bar oder mit Karte bezahlen kann, könnte er mit einem blauen Auge davon kommen: Der Autofahrer kommt nicht aus Deutschland, nicht in alle Länder werden die Knöllchen verschickt.

+++ 13.28 Uhr: Die Kontrolle an der Straße Glockenspitz in Krefeld ist beendet. Die Bilanz: 9 Temposünder in 2,5 Stunden. "Wir werden innerhalb der nächsten 14 Tage hier noch einmal unangekündigt kontrollieren", kündigt Polizeisprecher Wolfgang Weidner an.

+++ 13.25 Uhr: In Duisburg wird generell erst ab 10 km/h zu schnell geblitzt. Es ginge nicht um Geldmacherei, sondern um Geschwindigkeitskontrollen, so der Polizist.

+++ 13.23 Uhr: Anwohnerin Alice Baars erklärt, warum sie den Kontrollpunkt Glockenspitz in Krefeld vorgeschlagen hat: "Die Leute rasen zur Autobahn oder geben Gas, um eine Ampel noch zu kriegen. Dabei gibt es hier auch zwei Schulen und die Kinder achten ja auch nicht immer darauf, ob grün ist", sagt sie. Dass die Glockenspitz beim Blitz-Marathon ausgewählt wurde, findet sie gut. Dass die Kontrollen im Vorfeld angekündigt werden, nicht.

+++ 13.14 Uhr: An der Oranienstraße in Duisburg, einer 30er-Zone wurden in 15 Minuten schon zwei Frauen geblitzt. Die eine war 41 km/h schnell, die andere 45. Beide müssen 25 Euro Bußgeld bezahlen.

+++ 13.10 Uhr: Auf niederländischer Seite wird an einer Stelle geblitzt, an der normalerweise 80 Stundenkilometer erlaubt sind. Da dort heute aber Mäharbeiten sind, wurde die Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 km/h herabgesetzt. Trotzdem rasten die Autofahrer an den Arbeitern vorbei, erklärt Geert Peeters von der niederländischen Polizei. 18 Fahrer wurden dort schon angehalten, weiter fünf Protokolle gab es für unerlaubtes Überholen oder Fahren ohne Gurt.

+++ 13.09 Uhr: Anwohnerin Alice Baars hat den Kontrollpunkt in Krefeld an der Straße Glockenspitz vorgeschlagen. "Klar bin ich auch schon geblitzt worden, sogar auch einmal hier, aber wie hier teilweise gerast wird, das ist nicht in Ordnung", sagt sie.

+++ 13.05 Uhr: Noch ein dreister Fall aus Krefeld: Laut Polizei-Sprecher Wolfgang Weidner hatte ein Fahrer ein Smartphone mit einer verbotenen Blitzer-App auf dem Schoß liegen - und wunderte sich, dass er trotzdem geblitzt wurde.

+++ 13.04 Uhr: Ein Autofahrer wurde in Neuss aufgrund seines (vermeintlich) kaputten Auspuffs angehalten. Allerdings stellt sich heraus, dass er nicht kaputt, sondern ein eingetragener Sportauspuff war. Der muss sich wohl so anhören.

+++ 13.02 Uhr: Von 10 bis 11 hatten sich Polizisten in Neuss an der Meertalstraße postiert. Dieser Punkt ging auf einen Bürgervorschlag zurück. Die Autofahrer fuhren allerdings verhalten, nur einer war zu schnell unterwegs. Das nächste Mal sollten die Bürger auch eine Uhrzeit vorschlagen, zu der vielleicht mehr Raser unterwegs sind, finden die Beamten.

+++ 13.01 Uhr: Gerade ist in Krefeld ein Mann mit einem VW-Bus mit 63 statt der erlaubten 50 km/h erwischt worden. Werner Messy zeigt sich einsichtig und lässt sich von 15 Euro Strafe nicht den Tag verderben. "Dabei habe ich das gerade noch im Radio gehört", sagt er, während er seine Geheimzahl eintippt.

+++ 12.57 Uhr: Die niederländischen und die deutschen Biltzer stehen an der Grenze nur 500 Meter auseinander. In finanzieller Hinsicht macht es jedoch einen großen Unterschied, mit welchem der Geräte man erwischt wird.

+++ 12.55 Uhr: Ein Corsa-Fahrer wird auf dem Weg in die Niederlanden mit 20 Stundenkilometern zu viel erwischt. Er wollte ins Nachbarland, um Kaffee zu kaufen. Dieses Schnäppchen wird ihm durch das Verwarngeld von 20 Euro vermiest. Der Corsa-Fahrer hatte allerdings noch Glück: Wäre er mit derselben Geschwindigkeit auf niederländischer Seite erwischt worden, wären 117 Euro fällig geworden.

+++ 12.54 Uhr: Noch in Blick in Richtung Grenze: Auf niederländischer Seite haben schon drei Autofahrer ihren Führerschein verloren. Sie waren 50 km/h zu schnell, also mit mehr als 120 Kilometern pro Stunde unterwegs.

+++ 12.51 Uhr: An anderen Stellen in Krefeld gibt es gravierendere Verstöße. "Ein Fahrer sagte uns, dass er heute schon das dritte Mal erwischt worden ist", sagte Krefelds Polizeisprecher Wolfgang Weidner.

+++ 12.45 Uhr: Am Messpunkt an der Straße Glockenspitz in Krefeld ist es sehr ruhig. Nur acht Verstöße in zwei Stunden bislang. 300 Meter hinter dem Radargerät werden die Temposünder an der nächsten Kreuzung herausgewunken.

+++ 12.40 Uhr: An einer grenznahen Messstation halten die Beamten eine Frau an, die 89 statt erlaubter 70 Stundenkilometer fährt. Sie sagt, sie sei auf dem Weg zu einem Vorstellungsgespräch und daher in Eile.

+++ 12.39 Uhr: Der Blitzermarathon wurde diesmal auf Niedersachsen und die niederländische Grenzregion ausgedehnt. Schon weit vor der Polizeikontrolle an einem Kreisverkehr auf der L117 in Richtung Roermond wird man von zahlreichen entgegenkommenden Fahrzeugen gewarnt.

+++ 12.38 Uhr: Rosi H. wurde bei der Kontrolle an der Düsseldorfer Straße/B8 zwischen Leverkusen und Köln angehalten. Sie hatte noch tags zuvor im Fernsehen von der Aktion gehört. "Ich war aber in Gedanken", sagt die 73-Jährige, die auf dem Weg zum Friedhof war. "Eigentlich fahre ich nicht zu schnell, in der Eifel ärgern sich immer alle hinter mir." Sie war mit 86 km/h unterwegs, und konnte ihre Geldbuße nicht direkt vor Ort bezahlen. "Vor lauter Aufregung habe ich meine Pin-Nummer vergessen."

+++ 12.30 Uhr: In Krefeld ist die Straße Glockenspitz eine der Hauptverkehrsadern. Hier blitzt die Polizei in Höhe der Hausnummer 25 den aus der Innenstadt kommenden Verkehr.

+++ 12.17 Uhr: Im bergischen Hückeswagen wurde ab 8.30 Uhr für eine Stunde am Scheideweg kontrolliert. Die Polizisten standen dort in einer Hauseinfahrt. Zwei Autofahrer mussten 25 Euro Bußgeld bezahlen, ein Fahrer wurde mit 74 km/h bei erlaubten 50 erwischt. Er bekommt einen Punkt, eine Anzeige und 80 Euro Bußgeld. Ein Autofahrer hupte laut und ohne Grund, er wurde ebenfalls rausgewunken und musste zehn Euro bezahlen

+++ 12.15 Uhr: Die Klever Polizei verteilt Kärtchen mit der Aufschrift "Zu schnelles Fahren gefärdet alle überall" an die Temposünder. Bilder zur Aktion in Kleve in unserer Fotostrecke.

+++ 12.13 Uhr: Trauriger Rekord in Lünen: Ein Mann wurde auf einer Tempo-80-Strecke mit 145 Kilometern in der Stunde gemessen.

+++ 12.01 Uhr: Seit einer Stunde steht die Polizei in Düsseldorf am Rather Broich. Bisher wurde dort niemand erwischt.

+++ 11.58 Uhr: 60 Beamte sind heute in Mönchengladbach im Einsatz. 50 Prozent der Messstellen gehen auf Bürger-Vorschläge zurück, 50 Prozent hat die Polizei selbst ausgesucht. Darunter sind einige besonders unfallträchtige Stellen.

+++ 11.53 Uhr: Immer mehr Autofahrer warnen die Entgegenkommenden per Lichthupe vor der Blitzer-Tonne am Ruckes in Mönchengladbach. Eigentlich werden dafür zehn Euro Verwarngeld fällig. Die Mönchengladbacher Polizei drückt heute aber ein Auge zu.

+++ 11.38 Uhr: In Mönchengladbach haben die Beamten schon wieder eine Autofahrerin erwischt. 14 Stundenkilometer zu schnell - das macht 25 Euro. Die Blitzer-Tonne hatte sie glatt übersehen. Frauen scheinen sich heute in Mönchengladbach besonders unrühmlich hervorzutun.

+++ 11.32 Uhr: Interessanterweise gehören Smartfahrer zu den Autofahrern, die besonders häufig durch zu hohe Geschwindigkeit auffallen. Das berichten die Beamten an der Messstation in Mönchengladbach am Ruckes. Auch jetzt ist wieder ein Smart zu schnell unterwegs - sie winken einen Wagen raus. Doch es ist falsche. Nun bekommt der zu schnelle Smartfahrer eben Post.

+++ 11.17 Uhr: Innerhalb kürzester Zeit hat die Polizei in Mönchengladbach vier Temposünder erwischt. Die vierte ist eine Frau, die acht Stundenkilometer zu schnell war. Der Ärger bei ihr ist groß. "Ich bin sonst ein ganz braves Schaf, und ausgerechnet heute passiert mir sowas."

+++ 11.16 Uhr: Rita Haak muss 15 Euro zahlen. "Es gibt so viele Unfälle, die Kontrollen finde ich gut. Trotzdem blöd, dass es mich jetzt erwischt hat." Weil sie keine Papiere dabei hat, muss die Giesenkirchenerin warten. "Gibt's hier keinen Kaffee?" fragt sie den Beamten.

+++ 11.14 Uhr: An der Straße Ruckes in Mönchengladbach steht seit wenigen Minuten eine Blitzer-Tonne. Erlaubt sind hier 30 Stundenkilometer. Die Autofahrerin hat keine Papiere dabei. Mehr ärgert die Beamten aber, dass zu wenig Luft in den Reifen ist. "Da bekommt mein Schwiegersohn Ärger, der ist Mechatroniker", sagt die Rita Haak (47) .

+++ 11.06 Uhr: Autofahrer aufgepasst auf der Sommerlandstraße in Bedburg-Hau. Hier von 11 Uhr an geblitzt.

+++ 10.55 Uhr: Zusätzlich zur Polizei ist in Leverkusen auch die Stadt in Sachen Geschwindigkeitskontrollen im Einsatz. Der Radarwagen fährt heute neun Messstellen an - darunter die Masurenstraße in Rheindorf und die Friedrich-Ebert-Straße in Wiesdorf.

+++ 10.52 Uhr: In Leverkusen wurde ein Krankentransporter mit 52 in einer 30er-Zone erwischt. Der Wagen hatte keinen Auftrag, daher gilt für den Fahrer keine Entschuldigung.

+++ 10.45 Uhr: Die Polizei hat eine erste Bilanz für die Städte Köln und Leverkusen (inklusive Autobahnen) gezogen. Inzwischen 6 Uhr und 10.30 Uhr wurden 17.000 Autos kontrolliert. 208 waren zu schnell. Zwei Fahrverbote wurden ausgesprochen. Das ist eine deutlich bessere Quote als sonst. Normalerweise sind bei Radarkontrollen etwa acht Prozent der Autofahrer zu schnell.

+++ 10.34 Uhr: In Mönchengladbach-Rheydt hat es schon einen Tag vor dem Blitzmarathon Kontrollen gegeben. Und die haben sich gelohnt: Die Polizei stellte 199 Verkehrsverstöße fest. Davon waren 73 Geschwindigkeitsüberschreitungen, 48 Gurtverstöße, 25 Verstöße beim Abbiegen, 20 Handytelefonierer und 11 Fälle von Fehlverhalten von Radfahrern und Fußgängern.

+++ 10.30 Uhr: Die Messung in Kleve-Materborn ist nach zwei Stunden beendet. Fazit: nur eine Geschwindigkeitsübertreung bei rund 80 gemessenen Autos.

+++ 10.25 Uhr: In Geldern hat die Polizei auf der Kapellener Straße, gleich hinter einem Bahnübergang, eine Mess-Station eingerichtet. Für "Einheimische" ein gewohntes Bild, auf Höhe der dortigen Schule wird oft kontrolliert.

+++ 10.15 Uhr: In Kleve-Materborn wird weiter gemessen.

+++ 10.02 Uhr: Unsere Reporterin hat am Morgen den Beamten an der Dhünnstraße in Leverkusen einen Besuch abgestattet. Wie es dort zuging, lesen Sie hier.

+++ 9.47 Uhr: Der erste "Treffer" für die Beamten in Kleve-Materborn. Eine Frau fuhr dort 60, obwohl nur 50 erlaubt sind.

+++ 9.44 Uhr: Viele fahren vorsichtshalber deutlich langsamer, als sie dürften. Ein Minusrekord kommt aus Kleve: Dort fuhr ein Auto mit 28 km/h an der Radarfalle vorbei, obwohl 50 erlaubt gewesen wären.

+++ 9.33 Uhr: Die Meinungen zum Blitzmarathon bei Twitter sind geteilt. Manche Nutzer des Kurznachrichtendienstes sprechen von "Wegelagerei", andere begrüßen es, dass stärker kontrolliert wird.

+++ 9.18 Uhr: In Kleve-Materborn haben die Beamten nach einer Stunde immer noch keinen Autofahrer angehalten.

+++ 9.15 Uhr: Wie teuer wird es eigentlich, wenn man erwischt wird? Die Übersicht finden Sie in unserem Blitzer-Bußgeldkatalog.

+++ 9.08 Uhr: Ganz überrascht ist ein Autofahrer aus Köln (15 km/h zu schnell). Er hatte nichts davon mitbekommen, dass heute Blitzmarathon ist.

+++ 9.05 Uhr: An der Dhünnstraße in Leverkusen-Wiesdorf erwischen die Beamten eine Autofahrerin, die mit ihrem Kind auf dem Weg in den Kindergarten ist. Sie fuhr 46 Stundenkilometer schnell, obwohl nur 30 erlaubt sind.

+++ 9.02 Uhr: Am frühen Morgen wurde in Kleve am Friedrich-Ebert-Ring gemessen. Dort gab es sechs Überschreitungen. Ein Autofahrer war so schnell, dass er mit einem Fahrverbot rechnen muss.

+++ 8.58 Uhr: Der Messstellen-Humor ist auch ein spezieller. "Na, machen Sie schon Passfotos?", ruft in Passant in Leverkusen-Wiesdorf.

+++ 8.45 Uhr: Nach einer knappen halben Stunde hat die Polizei in Kleve-Materborn nur einen Geschwindigkeitsverstoß festgestellt. Der Autofahrer wurde aber nicht angehalten. Er fuhr 54 Stundenkilometer schnell - nach Abzug der Toleranzkilometer bliebe nur ein Stundenkilometer Übertretung übrig.

+++ 8.41 Uhr: In Kleve-Materborn steht die Polizei an der Straße Am Forsthaus.

+++ 8.38 Uhr: In Leverkusen-Wiesdorf haben sich die Beamten jetzt an der Dhünnstraße postiert. Dort wollen sie zwei Stunden stehen bleiben. 30 Stundenkilometer sind an dieser Stelle erlaubt.

+++ 8.35 Uhr: Von 6 bis 8 Uhr hat die Polizei in Leverkusen-Schlebusch an der Kandinsky-Straße kontrolliert. Nur ein Autofahrer war dort zu schnell - er war mit 69 statt 50 km/h unterwegs. Die meisten Autofahrer schleichen aber auch hier deutlich langsamer als erlaubt an der Messstelle vorbei.

+++ 8.20 Uhr: An der Düsseldorfer Rethelstraße bauen die Beamten schon wieder ab. Ihr nächstes Ziel lautet: Oberrather Straße.

+++ 8.14 Uhr: Die Polizisten an der Rethelstraße in Düsseldorf winken einen Autofahrer heraus, der andere per Lichthupe vor der Radarfalle gewarnt hat. Eigentlich steht darauf ein Bußgeld von 10 Euro. Doch weil der Mann mit den Beamten diskutiert, sein Verhalten nicht einsehen will und losfahren will, bevor alles ins Protoll aufgenommen ist, droht ihm nun eine Strafanzeige.

+++ 8.03 Uhr: Wie schon bei den früheren Blitzmarathons fahren die meisten Autofahrer extrem vorsichtig. An der Messstelle an der Rethelstraße schleichen viele mit unter 20 Stundenkilometern vorbei, obwohl 30 erlaubt wären.

+++ 8.01 Uhr: Nach knapp einer Stunde erwischen die Beamten an der Rethelstraße den nächsten Autofahrer. Er fuhr 46 Stundenkilometer schnell.

+++ 7.38 Uhr: Nach einer knappen halben Stunde haben die Polizisten an der Rethelstraße in Düsseldorf den ersten Autofahrer erwischt, der zu schnell war. Der Mann fuhr mi 44 durch die 30er-Zone.

+++ 7.32 Uhr: In Düsseldorf warten die Beamten an Werner-von-Siemens-Schule an der Rethelstraße auf Verkehrssünder.

+++ 7.23 Uhr: In den meisten Städten in der Region laufen die Messungen bereits. In Wesel zum Beispiel haben sich die Beamten an der Brücke auf der Nordstraße postiert.

+++ 7.15 Uhr: Allein in Düsseldorf ist die Polizei heute mit 300 Beamten im Einsatz. Sie blitzen im Stadtgebiet und auf den Autobahnen. 2011 kamen in Düsseldorf elf Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben.

+++ 7.02 Uhr: Fast täglich gibt es Meldungen der NRW-Polizei zu Autofahrern, die nicht "nur" ein bisschen zu schnell unterwegs sind. Erst gestern wurde in Höxter ein 44-jähriger Toyota-Fahrer erwischt, der mit 100 Stundenkilometern durch eine geschlossene Ortschaft gefahren war.

+++ 6.55 Uhr: Die Aktion sei Baustein einer langfristigen Strategie gegen Unfälle durch zu hohes Tempo. Auch nach dem Blitz-Marathon werde es laut Jäger "mehr Kontrollen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr" geben.

+++ 6.45 Uhr: NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) sieht die Notwendigkeit einer Neuauflage des Blitz-Marathons. "Mehr als jeder dritte Verkehrstote ist Opfer zu hoher Geschwindigkeit."

+++ 6.21 Uhr: Mehrere tausend Polizisten sind seit 6 Uhr morgens an etwa 4000 Kontrollstellen im Einsatz. Allein in NRW wird bei der Aktion an 3335 Stellen kontrolliert. 1259 davon gehen auf Vorschläge von Bürgern zurück.

+++ 6.15 Uhr: Niedersachsens Innenminister Schünemann kämpft besonders gegen den Unfalltod auf Landstraßen. In seinem Land ist die Zahl der Verkehrstoten in den ersten drei Quartalen mit Minus elf Prozent ebenfalls rückläufig.

+++6.12 Uhr: Die Neuauflage des "Blitz"-Marathons gegen Tempo-Sünder im Straßenverkehr an diesem Mittwoch geht erstmals über NRW hinaus. Gemeinsam gehen Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und die Niederlande 24 Stunden lang gegen Raser vor.

(jco)
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