Nach jahrelangem Streit NRW gibt CO-Pipeline neue Chance

Dormagen/Krefeld · In den Streit um die CO-Pipeline kommt Bewegung. Die Bezirksregierung Düsseldorf hat nun einen Planergänzungs-Beschluss gefasst, in dem sie die Anforderungen formuliert, die Bayer bereits erfüllt hat oder noch erfüllen muss, um die fertige Pipeline in Betrieb nehmen zu können.

Die 67 Kilometer lange Röhre soll das giftige Kohlenmonoxid (CO) von Dormagen nach Krefeld-Uerdingen transportieren. So stellt die Bezirksregierung fest, dass bei einem möglichen Erdbeben keine Gefahr einer Bodenverflüssigung besteht. Dies wurde vor allem in der Rheinaue Monheim durch Bohrungen untersucht.

Bayer muss jetzt noch nachweisen, dass auch oberirdische Anlagen wie Rohrbrücken erdebensicher sind. Bayer ist zuversichtlich, diese Nachweise erbringen zu können und wertet den Beschluss als Erfolg. "Damit haben wir ein wichtiges Etappenziel erreicht", sagte der Bayer-Verantwortliche Klaus Jäger. Auch die CDU-Landtagsfraktion begrüßte den Beschluss der Bezirksregierung.

Dieter Donner, Koordinator der Bürgerinitiative "Stopp Bayer-CO-Pipeline", betont dagegen, die Behörde habe erstmal niedergeschrieben, was der Konzern noch nacharbeiten müsse. Er sieht die CO-Pipeline auch noch nicht in Betrieb: "Das Oberverwaltungsgericht hat die Inbetriebnahme vor Abschluss sämtlicher Rechtsverfahren verboten."

Voraussichtlich 2013 will sich das Oberverwaltungsgericht Münster mit der Pipeline befassen. Nach Einschätzung von Bayer wird es dabei vor allem um die Frage gehen, ob die Pipeline dem Allgemeinwohl dient. Wenn alles wie gewünscht laufe, könne die Röhre 2014 in Betrieb gehen, so Bayer.

Dazu muss der Konzern aber auch noch ein Planänderungsverfahren überstehen und sich Verschiebungen der Trasse, die sich während des Baus ergaben, genehmigen lassen. Bis zum 21. September liegen die Unterlagen in den betroffenen Kommunen aus. Bis zum 5. Oktober können die Anwohner Einwendungen erheben, am Ende entscheidet die Bezirksregierung. "Für die Öffentlichkeitsbeteiligung, die gerade läuft, ist es gut, dass Klarheit geschaffen wird", sagte Hans Christian Markert, CO-Experte der Grünen.

(anh/hbr/gmv/mei/jco)
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