Bundestagswahl 2013 Wahlsonntag in NRW mit mäßiger Beteiligung

Düsseldorf · In Nordrhein-Westfalen waren mehr als 13 Millionen Bürger zur Wahl des neuen Bundestages aufgerufen. Es zeichnet sich eine ähnliche Beteiligung wie vor vier Jahren ab. Insgesamt bleibt NRW unter der Wahlbeteiligung im Bundesdurchschnitt.

So hat die Region gewählt
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Foto: dpa, ga Kjer

Der Wahltag in NRW begann bereits schleppend. Es zeichnet sich eine Wahlbeteiligung auf dem Niveau der Bundestagswahl 2009 ab. Landeswahlleiterin Helga Bock teilte am Nachmittag mit, dass bis 16 Uhr die Wahlbeteiligung in acht ausgewählten Kreisen und kreisfreien Städten Nordrhein-Westfalens im Durchschnitt bei knapp 65 Prozent lag. Im Vergleich zur letzten Bundestagswahl 2009, bei der bis 16 Uhr rund 63 Prozent zur Wahl gingen oder an der Briefwahl teilnahmen, ist die Wahlbeteiligung damit in diesen ausgewählten Bereichen etwas höher, wobei der Anteil der Briefwählerinnen und Briefwähler mit rund 19 Prozent angestiegen ist.

Bundesweit hatte sich bis Mittag dagegen eine um rund fünf Prozentpunkte höhere Wahlbeteiligung abgezeichnet als im Jahr 2009.

Bis zur Mittagszeit stimmten knapp 37 Prozent der Wahlberechtigten ab, wie Helga Block auf Grundlage von stichprobenartigen Umfragen mitteilte. Vor vier Jahren habe dieser Wert bei etwa 35 Prozent gelegen. Die stichprobenartige Umfrage wurde durchgeführt im Kreis Düren, im Rhein-Kreis Neuss und im Kreis Gütersloh sowie in den kreisfreien Städten Düsseldorf, Duisburg, Essen, Köln und Mülheim an der Ruhr.

Block bezeichnete die aktuelle Wahlbeteiligung trotz der leichten Steigerung als "mäßig". In Köln stimmten bis 14 Uhr 41,3 Prozent ab - vor vier Jahren waren es in der größten Stadt Nordrhein-Westfalens zu dieser Zeit 42 Prozent. Um 18 Uhr schließen die Wahllokale.

Rund 16.500 Wahllokale

NRW hat bei der Bundestagswahl ein besonderes Gewicht, weil mehr als 20 Prozent aller Wahlberechtigten zwischen Rhein und Weser leben. Bei der Bundestagswahl im Jahr 2009 hatte die Wahlbeteiligung in NRW am Ende des Wahltags bei 71,4 Prozent gelegen.

Um 8 Uhr öffneten in Nordrhein-Westfalen rund 16.500 Wahllokale für die Bundestagswahl. Über die künftige Zusammensetzung des Parlaments konnten im bevölkerungsreichsten Bundesland rund 13,2 Millionen Wahlberechtigte mitentscheiden. Für 698 000 junge deutsche Staatsangehörige in NRW war es die erste Bundestagswahl.

SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück wählte am Morgen in Bonn. Er habe gut geschlafen, sagte er. Der Wahlkampf habe ihm Spaß gemacht. Die SPD sei in der letzten Zeit in der Lage gewesen, sich deutlich zu profilieren. Das habe ihn gefreut. "Ich hoffe, dass sich das auch im Wahlergebnis widerspiegelt." Steinbrück wurde von seiner Frau Gertrud begleitet.

Auch Bundesaußenminister Guido Westerwelle stimmte in Bonn ab.
Begleitet wurde der FDP-Politiker von seinem Mann, dem Sportmanager Michael Mronz. Die beiden winkten gut gelaunt in die Menge. Westerwelle begrüßte Passanten und schüttelte Hände.

NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) gab ihre Stimme am Morgen in ihrer Heimatstadt Mülheim ab, bevor sie in den Flieger nach Berlin stieg.

Erste Wahlkreisergebnisse ab 20.30 Uhr

Die Wähler können auf dem Stimmzettel zwei Kreuze machen. Mit der Erststimme entscheiden sie über das Direktmandat in den 64 Wahlkreisen. Die Zweitstimme geht an die Landesliste einer Partei.

Für diese Bundestagswahl sind 22 Parteien zugelassen. Neben CDU, SPD, FDP und Grünen sind das auch etwa die Linke oder die Piraten und erstmals auch die eurokritische Partei Alternative für Deutschland.

Etwa 110.000 Bürger sollten im Einsatz sein, um in den Wahlräumen für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen und die Stimmen später auszuzählen. Mit ersten Wahlkreisergebnissen rechnete Landeswahlleiterin Block ab 20.30 Uhr.

In fünf Städten in Nordrhein-Westfalen wurden parallel zur Bundestagswahl Bürgerentscheide angesetzt. Abgestimmt wurde in Bielefeld, Sendenhorst (Kreis Warendorf), Werne (Kreis Unna), Vreden (Kreis Borken) und Bedburg (Rhein-Erft-Kreis). Die Bürger sollten unter anderen über den Erhalt eines Schwimmbads, den Bau von Windrädern und den Standort für das Rathaus entscheiden.

(lnw)
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