Zwei Tote in Duisburg Zigaretten Auslöser für Brandserie in NRW

Duisburg/Krefeld · Der achtlose Umgang mit Zigarettenkippen ist wohl für mehrere Brände in der Region verantwortlich. In einem Duisburger Pflegeheim hat die Polizei einen Zigarillo als Brandursache eindeutig bestätigt.

Duisburg: Zwei Tote bei Feuer in Seniorenheim
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Drei Bewohner, die sich eine schwere Rauchgasvergiftung zugezogen hatten, müssen weiter im Krankenhaus behandelt werden. Bei dem Brand in der Nacht zu Sonntag waren zwei Bewohner ums Leben gekommen, acht weitere sowie eine Pflegerin wurden verletzt.

Das Heim hat unterdessen das Personal in der Einrichtung verstärkt, "um den Bewohnern ein Gefühl der besonderen Sicherheit zu geben", sagte der Sprecher der Betreibergesellschaft Procuritas, Martin von Berswordt-Wallrabe. Auch die evakuierten Bewohner, die gestern nach Bad Münstereifel gebracht wurden, sollen bald zurückkehren können.

Auch das Feuer auf dem Rhein-Hotelschiff "Regina Rheni" geht auf gedankenlos entsorgte Zigaretten zurück. Sachverständige hätten den Abfalleimer in der Messe der Besatzung als Brandherd ermittelt, teilte die Duisburger Polizei mit. Drei Besatzungsmitglieder hätten eingeräumt, dort ihre Zigaretten hineingeworfen zu haben. Vom Abfalleimer aus habe sich das Feuer bis in die angrenzende Küche durchgefressen. Die drei Besatzungsmitglieder konnten gegen Zahlung einer Sicherheitsleistung inzwischen die Heimreise antreten.

Gestern hat zudem die Krefelder Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass Brandstiftung die Ursache für das Großfeuer in einem Holzbetrieb war. "Ob es eine vorsätzliche oder fahrlässige Brandstiftung durch eine weggeworfene Zigarette ist, müssen wir erst noch weiter ermitteln", sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft unserer Zeitung. Jetzt sollen Zeugen vernommen werden.

Ebenfalls noch unklar ist die Ursache für den Brand in einem Bonner Krankenhaus, bei dem in der Nacht zu Montag eine Patientin lebensgefährlich verletzt wurde. Das Feuer brach in der Nähe des Bettes der 80-Jährigen aus. Die Frau habe schwere Verbrennungen und eine Rauchgasvergiftung erlitten und sei in eine Kölner Spezialklinik gebracht worden, sagte ein Polizeisprecher. Ob sie im Schlaf von dem Feuer überrascht worden sei, werde noch untersucht. Auf jeden Fall sei sie noch imstande gewesen, auf dem Gang Alarm zu schlagen. Ein Stationsarzt habe dann sofort die Tür ihres Zimmers verschlossen und so verhindert, dass sich das Feuer weiter ausgebreitet habe. Alle Patienten auf der Abteilung, auf der der Brand ausgebrochen war, wurden auf andere Stationen verlegt.

(RP/jco/das/top)
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