Gelsenkirchen Studenten wehren sich gegen teures VRR-Ticket

Gelsenkirchen · Der Preis eines Semestertickets für Studenten im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) soll steigen. Zeit und Umfang der Erhöhung stehen aber noch nicht fest.

Weil Studenten das Ticket häufiger und für längere Strecken nutzten, will der VRR mit den Studierendenvertretungen verhandeln, um den Preis Stück für Stück anzupassen. "Wenn man heute ein Studententicket auf Basis unserer Fahrgastbefragungen einführen würde, müsste es theoretisch 43 Prozent teurer sein als momentan", sagte eine Sprecherin des Verkehrsunternehmens. Es sei allerdings noch offen, wie hoch und in welcher Zeit die Preise steigen sollen.

Bei den Studenten regt sich Widerstand gegen die Erwägungen. Tausende Studierende wenden sich auf einer Facebook-Seite mit der Überschrift "So nicht, VRR" gegen die Preiserhöhungen. Es wird auch zu einer Demonstration Ende September aufgerufen. Für viele Studierende bedeute sie erhebliche finanzielle Belastungen und könnte der Akzeptanz des Tickets schaden. Einige Hochschulrektoren und Professoren haben sich bereits hinter ihre Studenten gestellt und unterstützen ihren Protest. Ob und in welchen zeitlichen Abstufungen der Preis des Tickets tatsächlich von 17,77 auf rund 25 Euro pro Monat steigen werde, sei aber völlig offen, betonte die VRR-Sprecherin. In einem ersten Schritt soll der Ticketpreis zum kommenden Sommersemester um maximal einen Euro steigen. Darüber entscheidet der VRR am 27. September. Danach soll es weitere Gespräche geben. "Wir streben ganz klar eine Einigung an", so die Sprecherin. Darauf sind auch viele pendelnde Studenten angewiesen: "Wenn wir uns nicht einigen, wird es das Semesterticket nicht mehr geben können."

Im Einzugsgebiet des VRR gibt es so viele Hochschulen wie sonst in kaum einer anderen Region in Deutschland. Dort leben rund 190 000 Studierende. Sie alle müssen das Semester-Ticket bezahlen – ganz gleich ob sie es nutzen oder nicht. Durch dieses Solidarprinzip kann die Fahrkarte deutlich günstiger angeboten werden als zum Beispiel das Monatsticket für Auszubildende. Das kostet mehr als das Vierfache.

(dpa)
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