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Wo Slowenien aussieht wie die Toskana Die Reise nach Jeruzalem

Düsseldorf (RP). In Slowenien liegt der kleine Ort mit biblischem Namen und 55 Einwohnern. Mit Weinbau und der sanften Landschaft erinnert die Region an die Toskana. Mit rustikaler Kost wie Sauerkohl und Blutwurst an daheim.

Wunderschönes Slowenien
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Der Weg führt von der kleinen, im Tal liegenden Stadt Ormoz hinauf in biblische Gefilde: Jeruzalem heißt das Ziel. Erreicht wird es auf kurvigen, schmalen Straßen, die sich durch Weinfelder winden und schließlich auf 343 Meter Höhe in der Hügellandschaft enden. Auf der Kuppe reckt sich die "Kirche der Schmerzensmutter Gottes". Sie ist das Wahrzeichen eines Ortes, der 55 Einwohner zählt und angeblich von deutschen Kreuzrittern im 13. Jahrhundert gegründet wurde, die nach ihrem Ausflug ins Heilige Land zurückkamen.

Von den Bergkuppen aus öffnet sich ein faszinierender Panoramablick bis hinüber in die benachbarte österreichische Steiermark. In und um Jeruzalem erschließt sich ein slowenisches Urlaubs-Natur-Paradies. Dessen Infrastruktur (kleine Hotels, holprige Verkehrsverbindungen) wirkt noch sehr ursprünglich (was auch einen gewissen Charme ausmacht), ist aber auf einem guten Weg, feste Freunde aus dem Ausland zu gewinnen.

Ein sympathischer Beleg für aufstrebenden Tourismus ist das Hotel "Brenholc" mit bürgerlicher Gastwirtschaft in Jeruzalem. Hausherr Vincenc begrüßt seine Gäste radebrechend auf Deutsch und mit Begeisterung, führt zur Kostprobe eigener Gewächse in einen Wein-Gewölbekeller und tischt bergeweise Sauerkohl mit Blutwurst als Hausmannskost auf. Von den rustikalen Tischreihen der Weinlauben zu beiden Seiten des Landhauses aus streift der Blick über Weinhänge, Äcker und Wälder. Das Bild erinnert ein wenig an die Toskana. Es fördert mit den sanften Konturen und dem Wechselspiel des Tageslichts eine fröhliche Stimmung — ganz wie in Italien.

Statt pompöser Hotelbauten sind zwischen den Kleinstädten Ormoz und Ljutomer zu Einkehr und Aufenthalt viele gut bis komfortabel ausgestattete private Unterkünfte verstreut. Frank-Ozmec, ein Ausflugsbauernhof bei Ljutomer (www.frank-ozmec.com) ist solch eine Adresse. Vorm gastlichen Haus mit acht renovierten Zimmern (DZ ab 30 Euro) begrüßt der Junior-Chef Gäste mit einem Schnaps. Seine Mutter serviert eine Bauernplatte und kommentiert die hauseigenen Weine in schwäbelndem Deutsch: Sie hat vor der Rückkehr in die Heimat bei Mercedes in Stuttgart "gschafft".

Die Reise nach Jeruzalem führt, vom österreichischen Graz kommend, meist durch Sloweniens zweitgrößte Stadt Maribor. Dort, am Ufer des Flusses Drau gelegen, heißt Christiane Kordic ihre Gäste willkommen. Die Leipzigerin (Kontakt: christiane.kordic@siol.net) begleitet Besucher als Stadtführerin zu den Sehenswürdigkeiten des größten Kulturzentrums Ostsloweniens (120 000 Einwohner). Beim Bummel durch die Altstadt fällt auf: Junge Leute diskutieren bei Kaffee und Longdrinks über sich und die Welt — ein Ausdruck der Universitätsstadt Maribor mit rund 20.000 Studenten in 15 Fakultäten.

Christiane Kordic beendet den Rundgang, der über den Marktplatz mit Rathaus und Pestsäule, am Schloss vorbei und durch den Mestnipark führt, im "Haus der alten Rebe". An der Fassade rankt der mit 400 Jahren angeblich älteste Weinstock der Welt, drinnen können Proben aus Sloweniens besten Weingütern verkostet werden.

Infos:

Unterkünfte Hotels Jeruzalem "Brenholc" Jeruzalem 18, 2259 Ivanjkovci, Tel. 00386 2719 45 04 (etwas Deutsch), www.brenholc.com (rustikale Zimmer, bürgerliches Restaurant, eigener Weinbau. DZ mit Frühstück ca. 60 Euro).

"Dvorec Jeruzalem" Jeruzalem 8, 2259 Ivanjkovci, Tel. 00386 2719 48 05 (Deutsch), www.dvorec-jeruzalem.si (Vier-Sterne-Hotel, komfortable Zimmer, gehobene Küche, Zimmerpreis auf Anfrage).

Privatpensionen Zahlreiche Privatunterkünfte auf Bauernhöfen und kleinen Weingütern. Vermittlung über Fremdenverkehrszentrale Ljutomer, www.jeruzalem.si

Ausflüge Wahrzeichen Jeruzalems ist die auf dem höchsten Punkt des Mittelgebirges gelegene "Barockkirche der Schmerzensmutter Gottes". Nebenan präsentiert eine Vinothek Weine aus der Umgebung. Sehenswert der Stadtkern von Ljutomer mit drei Marktplätzen (deutschsprachige Führung über Touristbüro). In Ormoz lohnen sich ein Besuch des Schlosses und des "Winzerhaus Malek". Besonders malerisch: Ein Rundgang durch Ptuj, der ältesten (Klein-) Stadt in Slowenien.

Anreise Flugverbindungen bestehen von Köln/Bonn mit Airberlin nach Graz (105 Kilometer bis Jeruzalem) und Klagenfurt (170 Km). Tuifly fliegt von Köln/Bonn nach Klagenfurt. Mit dem Auto ab Düsseldorf rund 1000 Kilometer.

Auskünfte Fremdenverkehrszentrale Prlekija Ljutomer, Tel. 00386 2 581 11 05, www.jeruzalem.si; Informationszentrum Maribor, Tel. 00386 2 234 6611, www.maribor-tourism.si

(RP)
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