MeToo Sexuelle Übergriffe müssen ein Ende haben

Düsseldorf · Sexuelle Übergriffe gegenüber Frauen waren lange ein Tabuthema, mit dem keiner etwas zu tun haben wollte. Doch seit Kurzem kann man dem Thema nicht mehr entweichen.

Nach dem Harvey Weinstein Skandal, bei dem Frauen gegen den Hollywood Filmproduzent wegen sexueller Belästigung und Vergewaltigung ausgesagt haben, fing die Welt an, mehr über sexuelle Übergriffe nachzudenken. Eine wahre Flut von Berichten über Missbrauch, Belästigungen und Vergewaltigungen überrollte die Schlagzeilen der Nachrichten. Die #MeToo Kampagne, die Opfer dazu aufruft, in Sozialen Medien ihre Erlebnisse öffentlich zu machen und Täter zu öffentlichen Entschuldigungen zu zwingen, ist wieder aufgelebt und "Time's Up”, eine Kampagne, die für Gleichberechtigung und das Ende von sexuellen Übergriffen kämpft, wurde ins Leben gerufen. Beide haben es sich zum Ziel gesetzt, Aufmerksamkeit für sexuelle Übergriffe zu erwecken und gegen Ungerechtigkeit gegenüber Frauen am Arbeitsplatz zu kämpfen.

Fast die Hälfte der berufstätigen Frauen, die in den Vereinigten Staaten von Amerika arbeiten, sagen, dass sie schon einmal belästigt worden sind. In Niedriglohnjobs hört man verstärkt von Belästigung, weil es bei sexueller Belästigung oft nicht um den Sex geht, sondern um Macht, die die Täter den Opfern gegenüber darstellen wollen.

Um diesem Skandal mehr Aufmerksamkeit zu geben und ihm schneller ein Ende zu setzen, hat das "Time's Up Movement” am 1. Januar 2018 einen Brief im "Time” Magazin veröffentlicht. Er berichtet über die Notwendigkeit von Frauen in sogenannten "Machtpositionen”. Es müssen mehr Frauen in einflußreiche Positionen. Auch sollen Frauen im Bereich Bezahlung bei vergleichbaren Jobpositionen Männern gleichgestellt werden. Außerdem dürfen Hautfarbe und sexuelle Orientierung keine Gründe für eine unterschiedliche Behandlung im Beruf sein. Dieses sind nur einige Positionen, die im Brief genannt werden, der von vielen Hollywoodgrößen wie Oprah Winfrey, Meryl Streep und Cate Blanchett unterschrieben wurde.

Ein weiteres Zeichen haben viele Frauen bei den diesjährigen Golden Globes Verleihungen gesetzt. Das "Time's Up Movement” hat alle anwesenden Frauen dazu aufgerufen schwarz zu tragen, um zu zeigen, dass sexuelle Übergriffe nicht toleriert werden können, und dass es Zeit ist, sich zu wehren. Viele Frauen sind diesem Aufruf gefolgt und sogar viele Männer haben unter ihren schwarzen Anzügen schwarze Hemden getragen.

Immer noch haben viele Frauen, die Belästigungen erlebt haben, Angst davor, an die Öffentlichkeit zu gehen, weil sie sich fürchten, ihren Job zu verlieren oder selbst verantwortlich gemacht zu werden, dass sie es zu einem Übergriff haben kommen lassen. Sie fürchten sich auch vor dem Vorwurf den Ruf eines Kollegen oder eines Vorgesetzten zu schädigen. Das alles muss sich ändern! Opfer, die den Mut haben, sich zu äußern und gegen den Vorfall anzugehen, dürfen nicht mit falschen Schuldgefühlen an ihrem Vorhaben gehindert werden. Sie müssen ermutigt und unterstützt werden, gegen den Vorfall vorzugehen und die Sicherheit erlangen, dass es nicht wieder zu solchen Belästigungen und schlimmen Vorfällen kommt.

Sexuelle Belästigung ist ein sehr wichtiges Thema, über das sich jeder informieren soll. Man sollte wissen, wie man dagegen vorgeht und welche Rechte einem zustehen. Zum Beispiel, dass der Arbeitgeber dazu verpflichtet ist, die Arbeitnehmer vor sexueller Belästigung am Arbeitsplatz zu schützen. Wir dürfen dieses Thema nicht aus den Augen verlieren und weiter kämpfen.

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