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Leverkusen 19-Jährige ist Entdeckung des Leichtathletik-Winters

Leverkusen · Die Leverkusener Läuferin Konstanze Klosterhalfen verbessert einen Rekord nach dem anderen.

Konstanze Klosterhalfen hat geturnt und Ballett getanzt. Sie hat Tennis und Handball, Klavier und Querflöte gespielt. Sie dient regelmäßig als Ministrantin in der Thomasberger Gemeinde St. Joseph und tritt als Model bei der "Berlin Fashion Week" auf. Am Oelberg-Gymnasium in Königswinter-Oberpleis machte sie ein vorzügliches Abitur. Zuletzt schnupperte sie an der Universität Köln ein bisschen Jura. Demnächst will sie ein Studium an der Sporthochschule in Köln aufnehmen. Berufsziel: Sportjournalistin.

Bei Konstanze Klosterhalfen von einem Multitalent zu sprechen, wäre glatt untertrieben. Die ziemlich schmale 19-Jährige kann fast alles. Besonders gut kann sie laufen. Die Leichtathletin aus dem Siebengebirge ist in ihrer Sportart eine der Entdeckungen dieses Winters. Disziplin und gutes Zeitmanagement nennt sie als Erfolgsrezept. "Ich bin von meiner Mama so erzogen worden", sagte sie dem Bonner "General-Anzeiger". Mutter Brigitte arbeitet als Lehrerin, Vater Bernd betreibt eine Anwaltskanzlei.

"Es war abzusehen, dass ein derartiger Durchbruch kommen würde. Das Ganze haben wir kontinuierlich aufgebaut", sagt Trainer Sebastian Weiß, der sich seit vier Jahren beim TSV Bayer 04 Leverkusen um sie kümmert, "neu ist, dass sie mit den Erwachsenen so gut mithalten kann. Ihre Entwicklung kann noch weiter nach oben gehen."

In diesen Wochen geht es immer weiter nach oben. Manchmal auch unverhofft. Beim Zehn-Kilometer-Straßenlauf "Rund um das Bayerkreuz" verbesserte sie den 26 Jahre alten deutschen Rekord der Altersklasse unter 20 Jahren um rund eine halbe Minute auf 32:24 Minuten. Dabei sollte das Heimrennen in Leverkusener nur ein flotter Trainingslauf werden. Dabei hat sie die zehn Kilometer noch gar nicht im Programm. "Wir haben die Distanz kontinuierlich gesteigert: zuerst 800 Meter, dann 1500, jetzt 3000." Auf Sicht sollen die 5000 Meter zu ihrer Spezialstrecke werden. Bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig hat sie den 3000-Meter-Lauf mit europäischer Rekordzeit ihrer Altersklasse gewonnen: "Bei der Ehrenrunde hatte ich Tränen in den Augen. Die Saison ist super gelaufen."

Und wie geht's weiter? Das Thema Rio stellt sich angesichts der Leistungen dieses Winters zwangsläufig. "Wenn es mit der Norm klappt, wäre das ein Traum", gibt sie zu. Trainer Weiß sagt dazu: "Ich denke, Konstanze wird die Norm schaffen. Dann ist es am Deutschen Leichtathletikverband, drei Athletinnen zu nominieren. Momentan ist sie unter den Top-3, wenn nicht gar die Beste. Und dann gibt es keinen Grund, sie nicht hinzuschicken." Klosterhalfens Blick richtete sich ursprünglich die Spiele 2020 in Tokio. Doch sie hat sich in den vergangenen Wochen selbst überholt.

(RP)
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