DEB-Auswahl bleibt im Olympia-Rennen 2:1 acht Sekunden vor Schluß

Ljubljana (sid). Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bleibt dank eines Treffers von Mirko Lüdemann acht Sekunden vor dem Ende im Rennen um die Olympia-Tickets. Durch einen 2:1 (1:0, 0:0, 1:1)-Erfolg im entscheidenden Spiel gegen Italien sicherte sich das Team von Bundestrainer Hans Zach den Turniersieg bei der ersten Qualifikation für die Winterspiele 2002 in Salt Lake City.

Der Verteidiger von den Kölner Haien war mit einem Schuss von der blauen Linie bei Überzahl-Spiel erfolgreich.

In der zweiten Runde im Februar 2001 trifft die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) auf Weißrussland, Norwegen und die Ukraine. Die ersten drei lösen ihre Olympia-Fahrkarten. Christian Brännström (3.) vom Zweitligisten Düsseldorfer EG hatte Deutschland in Führung gebracht, Giuseppe Busillo (48.) von den Eisbären Berlin hatte für das zwischenzeitliche 1:1 gesorgt.

Mit dem Triumph in Ljubljana beendete das DEB-Team die rasante sportliche Talfahrt - 15 Monate, nachdem sie ebenfalls in der slowenischen Hauptstadt in die B-Gruppe abgestiegen waren. Hoffnungsträger Zach verbuchte bei seinem dritten Turnier seit seinem Amtsantritt im Sommer 1998 das erste Erfolgserlebnis. Bei der B-WM im vergangenen Jahr hatte der frühere Düsseldorfer Meistermacher die Rückkehr in die Erstklassigkeit verpasst.

"Die Chancen stehen 50:50", hatte Zach vor dem Showdown erklärt. "Italien hat Vorteile beim Torhüter und Powerplay. Unsere Trümpfe sind taktische Disziplin, Kampfgeist und Schnelligkeit." Diese Trümpfe spielte das deutsche Team zunächst auch aus. Dabei kam ihm die schnelle Führung zugute. Bereits nach 136 Sekunden überwandt Brännström Torhüter Mike Rosati vom deutschen Meister Adler Mannheim.

Die Italiener, mit neun Deutschland-Legionären angetreten, waren sichtlich geschockt und taten sich gegen die kampfstarke und disziplinierte DEB-Auswahl zunächst schwer. Rosati verhinderte mit Glanzparaden gegen den Rosenheimer Klaus Kathan (16.) und Brännström (19.) einen höheren Rückstand.

Im zweiten Drittel glänzte Rosatis Gegenüber Mark Seliger von Vizemeister Nürnberg Ice Tigers. Seine beste Tat war eine Parade nach einem Alleingang seines Klubkameraden Roland Ramoser (29.). Auf der anderen Seite konnte das Zach-Team wieder einmal aus zahlreichen Überzahlsituationen kein Kapital schlagen, selbst eine zweiminütige 5:3-Überlegenheit blieb ungenutzt.

Mit einem 5:2-Sieg gegen Gastgeber Slowenien hatte die DEB-Auswahl am Samstag die Partie gegen Italien zu einem echten Endspiel gemacht und sich ein Lob ihres Trainers verdient. "Die Mannschaft hat bravourös gekämpft, am Ende sehr konzentriert gespielt und ihre Chancen genutzt", urteilte Zach. Kapitän Jürgen Rumrich hatte mit seinen Länderspieltoren 18 und 19 in seinem 123. Auftritt im DEB-Trikot im Schlussdrittel für die Entscheidung gesorgt.

(RPO Archiv)
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