Doha 30:30 - Handballer holen Punkt gegen WM-Zweiten Dänemark

Doha · Der nächste Krimi in Katar blieb für die deutschen Handballer ohne das ganz große Happy End. Die Mannschaft von Trainer Dagur Sigurdsson trotzte in Doha Vizeweltmeister Dänemark nach einer starken Leistung zwar ein 30:30 (16:16) ab, verpasste aber den vorzeitigen Einzug ins WM-Achtelfinale. Morgen (17 Uhr/Sky) gegen Argentinien genügt ein Unentschieden, um das Minimalziel zu erreichen. Bester Werfer der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die nur dank einer Wildcard des Weltverbandes IHF an der WM teilnehmen darf, war Steffen Weinhold mit acht Toren.

"Unglaublich, was wir abläuft. Unsere Mannschaft hat fantastisch gekämpft und mit einer unfassbaren Energieleistung einen Punkt geholt. Jetzt haben wir den Gruppensieg in eigener Hand", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning. "Der Kader und die Erfahrung sprechen für Dänemark", hatte Kapitän Uwe Gensheimer vor der Partie erklärt. Daher hatte sich Sigurdsson für das Duell mit seinem Lehrmeister Gudmundur Gudmundsson eine besondere taktische Maßnahme einfallen lassen. Der Isländer ließ die deutsche Abwehr sehr offensiv in einer 4:2- oder 5:1-Formation agieren, Patrick Groetzki deckte dabei den ehemaligen Welthandballer Mikkel Hansen zunächst kurz.

Diese Maßnahmen fruchteten in der Anfangsphase, als die DHB-Auswahl den EM-Zweiten zu Fehlern provozierte und Groetzki einen Tempogegenstoß zur 3:1-Führung abschloss (5.). In der Folge fanden die mit acht Bundesliga-Legionären angetretenen Dänen in der deutschen Abwehr aber auch immer wieder Lücken.

Auch die DHB-Auswahl fand im Angriff, angetrieben von Spielmacher Martin Strobel, immer wieder gute Lösungen, die Anspiele auf die Kreisläufer Patrick Wiencek oder Hendrik Pekeler stellten die Dänen immer wieder vor Probleme. Zudem strahlte der deutsche Rückraum im ersten Durchgang deutlich mehr Torgefahr aus als gegen Russland.

Nach der Pause brachte Sigurdsson den Berliner Silvio Heinevetter für Carsten Lichtlein. Der Routinier aus Gummersbach hatte 24 Prozent der auf seinen Kasten abgefeuerten Würfe pariert - ein mäßiger Wert. Der Torhüter-Tausch machte sich zunächst bezahlt, Heinevetter lief heiß und hielt fünf der ersten zehn Bälle. Das deutsche Angriffsspiel war zudem weiterhin druckvoll. Gensheimer sorgte für die erste Drei-Tore-Führung (24:21/45.). Doch Dänemark blieb dran, agierte besonders in Überzahl effektiv, während die DHB-Auswahl von leichten Toren im Tempogegenstoß profitierte. Weinhold traf zum 27:24 (51.), doch die Dänen glichen zum 28:28 (55.) aus. Lichtlein kam wieder für den nachlassenden Heinevetter, Am Ende reichte es für einen Punkt.

(SID)
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