Düsseldorf Aktion 12:12 beendet Stimmungsboykott in Stadien

Düsseldorf · Die Aktion 12:12 beendet das Schweigen in den deutschen Stadien. Andreas Rettig, neuer Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga (DFL), lud als erste Amtshandlung die Fans zum Gespräch ein, die umgehend einen vorläufigen Schlusspunkt hinter den beeindruckenden Protest der Kurven an den letzten Spieltagen der Hinrunde setzten.

"Nach der Winterpause gibt es von uns keinen Aufruf zu einem Stimmungsboykott. Wir werden uns auf Einladung von Herrn Rettig in den nächsten Tagen zusammensetzen und uns zunächst beschnuppern. Es ist unser Ziel, auf Dauer nicht nur gegen etwas zu sein, sondern zu gestalten und aktiv mitzuwirken", sagte 12:12-Sprecher Jan-Henrik Gruszecki. Der harte Kern der Fans hatte aus Protest an drei Spieltagen die ersten 12:12 Minuten lang geschwiegen,

Die Schweigeaktionen unter dem Leitsatz "Ohne Stimme keine Stimmung" wertet 12:12 als Riesenerfolg, obwohl sie bei vielen Vereinen die Fanszene gespalten haben. Als Fazit betonte Gruszecki, man habe das neue Sicherheitskonzept der DFL "nicht in Gänze verhindert. Aber wenn man sich anschaut, was vom ersten Entwurf noch übrig war, haben wir ziemlich viel verhindert". Mit Rettigs Angebot könne der "immer eingeforderte Dialog endlich ernsthaft beginnen". Die Fans erhielten endlich eine Stimme.

"Diese Konfliktsituation war nie im Sinne des Fußballs", sagte DFL-Vize Heribert Bruchhagen. "Ich würde mich sehr freuen, wenn sie nun Stück für Stück aufgelöst würde." Den Erfolg der Gespräche erhebt die Aktion 12:12 zur Bedingung dafür, dauerhaft den Protest einzustellen. Gruszecki: "Die Gesamtsolidarität muss in der Fanszene beibehalten werden. Wir werden uns immer gegen Vollkontrollen und die Beschneidung von Gästekontingenten stellen und gegebenenfalls mit Protest, Kreativität und Aufklärung gegen derlei Repressalien agieren."

(SID)
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