Deutschlands Gruppengegner Polen enttäuscht im letzten EM-Test

Krakau · Ohne Bundesliga-Torschützenkönig Robert Lewandowski ist dem deutschen Gruppengegner Polen die EM-Generalprobe misslungen, auch bei Italien läuft noch nicht alles rund.

Polen ohne Robert Lewandowski bei EM-Testspiel nur 0:0 gegen Litauen
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Polen ohne Lewandowski nur 0:0 gegen Litauen

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Zehn Tage vor dem Duell mit den Weltmeistern in der Gruppe C (Paris, 16. Juni) verabschiedeten sich die Polen in Krakau am Montag mit einem ernüchternden 0:0 gegen Litauen nach Frankreich. Die Italiener setzten sich in Verona glanzlos 2:0 (1:0) gegen Finnland durch. Außerdem schlug Island Fußball-Zwerg Liechtenstein mit 4:0 (3:0).

Lewandowski, Schütze von 30 Saisontoren für den FC Bayern, wurde bei Polens Nullnummer geschont. Fünf Tage zuvor hatte der EM-Gastgeber von 2012 bereits 1:2 gegen die Niederlande verloren. Jakub Blaszczykowski, zuletzt von Borussia Dortmund an den AC Florenz ausgeliehen, spielte in einer uninspirierten polnischen Elf am Montag auf der rechten Abwehrseite, BVB-Profi Lukasz Piszczek dagegen saß 90 Minuten auf der Bank.

Die Gastgeber hatten überraschend große Probleme. Schon nach 14 Sekunden stand Litauens Arvydas Novikovas vom VfL Bochum allein vor Torhüter Lukasz Fabianski, scheiterte aber. Immer wieder zeigte sich auch danach die Vierer-Abwehrkette anfällig. Zu eigenen Torchancen kamen die Polen selten, eine der wenigen hatte der frühere Leverkusener Arkadiusz Milik (78.) mit einem direkten Freistoß.

Polnische Gegner sind in Frankreich neben Deutschland noch Nordirland (12. Juni, Nizza) und die Ukraine (21. Juni, Marseille). Die polnische Mannschaft hat zuletzt 1986 die K.o.-Runde eines großen Turniers erreicht, in der Qualifikation zur EM bezwang sie Deutschland zu Hause 2:0.

Antonio Candreva von Lazio Rom in der 27. Minute per Foulelfmeter und der eingewechselte Routiner Daniele de Rossi (71.) trafen derweil in Verona für die Squadra Azurra.

Nationaltrainer Antonio Conte hatte seine Startelf gegenüber dem 1:0 am 29. Mai gegen Schottland auf sechs Positionen verändert. Unter anderem durfte Salvatori Sirigu, Vertreter von Kevin Trapp bei Paris St. Germain, für Torwart-Ikone Gianluigi Buffon ran, im Sturm bekam der Ex-Dortmunder Ciro Immobile eine Chance. Spielerisch konnten die Italiener gegen biedere Finnen aber kaum überzeugen.

Bei der EM in Frankreich trifft der Europameister von 1968 in der Gruppe in der starken Gruppe E auf Belgien (13. Juni), Schweden (17. Juni) und Irland (22. Juni).

EM-Debütant Island fuhr derweil einen ebenso mühe- wie glanzlosen Pflichtsieg ein. Der Augsburger Stürmer Alfred Finnbogason (41.) erzielte dabei das zwischenzeitliche 3:0. Die weiteren Treffer für die Gastgeber erzielten Kolbeinn Sigthorsson (10.) und Birkir Saevarsson (20.) und Routinier Eidur Gudjohnsen (82.).

Island, dessen zweiter Deutschland-Legionär Jon Dadi Bödvarsson (1. FC Kaiserslautern) diesmal nicht zum Einsatz kam, trifft bei der EURO in Gruppe F auf Portugal (14. Juni), Ungarn (18. Juni) und Österreich (22. Juni).

(sid)
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