Sechs deutsche Teams überstehen WM-Vorrunde Beach-Ladies wecken Hoffnungen

2013 hatten Borger/Büthe die erste WM-Medaille für Deutschlands Beach-Damen überhaupt gewonnen. Bei den aktuellen Titelkämpfen melden gleich vier Frauen-Teams Ambitionen an – alle stehen wie die Männer in der K.o.-Runde. Die Routiniers Holtwick/Semmler sind angestachelt.

Holtwick/Semmler holen Titel in Gstaad
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Foto: dpa, ps mr

2013 hatten Borger/Büthe die erste WM-Medaille für Deutschlands Beach-Damen überhaupt gewonnen. Bei den aktuellen Titelkämpfen melden gleich vier Frauen-Teams Ambitionen an — alle stehen wie die Männer in der K.o.-Runde. Die Routiniers Holtwick/Semmler sind angestachelt.

Die deutschen Beachvolleyballer haben die Hoffnungen auf weiteres WM-Edelmetall geschürt. Alle sechs Duos haben bei tropischen Temperaturen in den Niederlanden den Sprung in die K.o.-Phase geschafft — bei den Damen drei sogar als Gruppensieger.

"Wir haben gesehen, man kann es. Die Form ist da", erklärte Ilka Semmler, die sich zusammen mit ihrer Berliner Partnerin Katrin Holtwick in den drei Vorrundenspielen keine Blöße gestattete. Am Dienstag machten die Vizeweltmeisterinnen Britta Büthe und Karla Borger (Stuttgart), Laura Ludwig und Kira Walkenhorst (Hamburg) sowie Alexander Walkenhorst und Stefan Windscheif (Essen) die bisher makellose Bilanz für Deutschlands Beach-Stars perfekt.

Gegen Tschechien zeigten die erfahrenen Holtwick/Semmler mit viel Aggressivität und Leidenschaft sogar ihr bestes Spiel seit langem. "Sie sind komplett unter Feuer. Mit dieser Leistung schlagen sie hier noch viele", sagte ihr ehemaliger Coach Andreas Künkler voraus, der jetzt als Verbands-Vizepräsident für alle deutschen Spitzenduos mit verantwortlich zeichnet. "Über das Powerspiel gelingt es uns am besten, unsere Form abzurufen", sagte Block-Spezialistin Semmler (29), die mit Holtwick (31) schon die vierte WM spielt.

Von eins auf vier

Es steckt ein wenig Frust mit drin, auch wenn das die zweimaligen deutschen Meisterinnen nicht zugeben möchten. Doch in der nationalen Rangliste sind Holtwick/Semmler von Rang eins zu Saisonbeginn auf Rang vier abgefallen. Das bedeutet, dass beide nach vielen Jahren bei den kommenden Welttour-Turnieren nicht mehr für das Hauptfeld gesetzt sind, sondern durch eine nerven- und kraftaufwendige nationale und internationale Qualifikation müssen.

"Es liegt ja nicht daran, dass wir unterirdisch schlecht gespielt haben, unterstrich Holtwick mit dem Hinweis auf die Top-Ten-Plätze auf der Welttour auch in dieser Saison. Doch durch einige Streichwerte und bessere Resultate der nationalen Konkurrenz um das Überraschungsduo Chantal Laboureur und Julia Sude rutschten Holtwick/Semmler ab. Auch bei der WM stehen ihnen Laboureur/Sude mit drei Vorrunden-Erfolgen und dem Gruppensieg nicht nach.

Allerdings haben auch Borger/Büthe, die in Amsterdam die Russinen Jekaterina Birlowa und Jewgenia Ukolowa überzeugend 2:0 (21:14, 21:19) schlugen, und Ludwig/Walkenhorst große Ambitionen, einen der drei Hauptrundenplätze auf der Welttour sowie einen von nur zwei deutschen Olympia-Plätzen für Rio 2016 zu erobern. "Jetzt geht die WM richtig los", sagte Britta Büthe nach dem Gruppensieg erleichtert. "Wir hatten kein Popelteam dabei", ergänzte Karla Borger.

Ludwig/Walkenhorst verloren ihr letztes Gruppenmatch in Apeldoorn gegen Dominika Nestarcova und Natalia Dubovcova (Slowakei) mit 1:2 (15:21, 21:13, 9:15), sind als Gruppenzweite dennoch weiter.

Bei den Männern schafften Walkenhorst/Windscheif mit einer Energie-Leistung noch den Sprung in die K.o.-Runde. Das Nationalteam aus Essen schlug am Dienstagabend in Rotterdam nach verpatztem ersten Satz die starken Brasilianer Pedro/Evandro noch mit 2:1 (10:21, 21:18, 15:12) und holten sich Gruppenplatz zwei. Die schon zuvor qualifizierten deutschen Meister und WM-Dritten von 2013, Kay Matysik und Jonathan Erdmann aus Berlin, machten mit einem 2:0 (21:19, 21:14) gegen die Kanadier Schalk/Saxton den Gruppensieg perfekt.

(dpa)
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