Beachvolleyball-WM in Polen Borger/Büthe verlieren Finale gegen China

Stare Jablonki · Das deutsche Überraschungsteam Karla Borger und Bitta Büthe hat den ganz großen WM-Coup knapp verpasst. Die Stuttgarterinnen, die im polnischen Stare Jablonki mit sieben Siegen nacheinander sensationell bis ins das Finale der Beachvolleyball-Weltmeisterschaft gestürmt waren, verloren am Samstag das Endspiel gegen die international erfahrenen Chinesinnen Chen Xue/Xi Zhang nach großem Kampf mit 1:2 (21:18, 17:21, 19:21). Borger/Büthe wehrten fünf Matchbälle ab und hatten selbst einen Matchball, ehe China das Glück auf seiner Seite hatte.

Das sind Karla Borger und Britta Büthe
8 Bilder

Das sind Karla Borger und Britta Büthe

8 Bilder
Foto: dpa, Tomasz Waszczuk

Dennoch schrieben die 24-jährige Borger und ihre ein Jahr ältere Partnerin Büthe schon bei ihrem WM-Debüt Beach-Geschichte. Nie zuvor war ein deutsches und auch europäisches Team bei einer WM oder Olympischen Spielen in das Finale eingezogen. 45.000 Dollar (35.000 Euro) Preisgeld dürfen die Vizeweltmeister mit nach Hause nehmen. "Wir hatten keinen festen Rückflug gebucht, irgendwie war das ein Zeichen", meinte Borger.

Halbfinal-Sieg gegen US-Duo

Nach dem Halbfinale konnte Karla Borger ihr Glück kaum fassen. Gemeinsam mit ihrer Partnerin Britta Büthe schaffte es die 24 Jahre alte Stuttgarterin nicht nur überraschend ins Endspiel der Beachvolleyball-Weltmeisterschaft. "Unglaublich. Wir hatten keinen Druck und konnten locker aufspielen", sagte die 25-jährige Büthe nach dem Halbfinal-Krimi gegen die USA.

Mit einem fast perfekten ersten Satz und einer Energieleistung im zweiten Durchgang nach Drei-Punkte-Rückstand setzten sich Borger/Büthe im polnischen Stare Jablonki gegen die an Rang drei gesetzten US-Amerikanerinnen April Ross und Whitney Pavlik mit 2:0 (21:15, 21:19) durch. Die Stuttgarterinnen waren vor dem WM-Turnier auf Rang 17 eingestuft worden. "Ich habe versucht, klaren Kopf zu behalten", schilderte die Sportsoldatin Borger die Aufholjagd.

Duo ist seit 2010 ein Team

Seit 2010 bilden sie ein Team, aber erst seit dieser Saison treten Borger/Büthe, die seit November des Vorjahres vom spanischen Trainer Guillermo Hernandez gecoacht werden, als eines von drei deutschen Frauen-Nationalteams an. Jeweils Rang fünf bei der EM und den nationalen Meisterschaften im Vorjahr sowie ein vierter Platz auf der Welttour in Rom waren vor dem WM-Finale ihre besten Platzierungen.

Die Verbindung zum neuen Coach kam eher zufällig zustande. Hernandez war mit seiner argentinischen Frau Silvana Olivera, die beim Volleyball-Bundesligisten MTV Stuttgart in der Halle spielt, nach Schwaben gekommen. Bundestrainer Jörg Ahmann, olympischer Bronzemedaillen-Gewinner von 2000 in Sydney, hatte Borger und Büthe lange im Jugendbereich gefördert und den Tipp Hernandez gegeben. Jetzt konnte der Spanier schon jubeln: "Das ist eine Riesenüberraschung. Karla und Britta haben ihre Stärken genutzt."

Vor allem, wie das Duo durch eine Schwächephase von Büthe kam und mit einem spektakulären letzten Punktgewinn die derzeit wohl perfekteste Beachvolleyballerin der Welt, April Ross, düpierte, sorgte für Erstaunen bei den 5000 Zuschauern auf dem Centre Court.

"Karla hat genau die richtige Ansprache gefunden. Das ist unsere Stärke, dass jeder genau weiß, was der andere braucht", betonte Büthe. "Das hat viel mit Teamspirit zu tun", sagte Borger zur neuen Erfolgsgeschichte im deutschen Beachvolleyball.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort