Starnberger See Bundesliga unter Segeln

Starnberg/Krefeld · 21 Welt- und Europameister, 13 Olympia-Teilnehmer, ein dreifacher Goldmedaillengewinner, ein zweifacher Americas-Cup-Teilnehmer und unzählige Deutsche Meister - es klingt ein bisschen nach dem Who-is-Who, wenn an diesem Wochenende auf dem Starnberger See der Startschuss für die Deutsche Segel-Bundesliga fällt.

36 Segelteams aus ganz Deutschland nehmen inzwischen an dem vor vier Jahren in Hamburg als reine Bundesliga gegründeten Wettbewerb teil. 17 Clubs, darunter der Segelklub Bayer Uerdingen, gehörten zu den Gründungsmitgliedern.

Die Idee hat unter den Segelvereinen in ganz Deutschland einen derartigen Boom ausgelöst hat, dass problemlos auch 50 Vereine mitfahren könnten. Inzwischen gibt es daher eine Erste und eine Zweite Liga mit einer Auf- und Abstiegsregelung, für Letztgenannte gibt es Qualifikationsregatten, um im kommenden Jahr teilnehmen zu dürfen. Auch eine Jugendliga ist derzeit im Aufbau. Aus dem Westen sind mit dem Düsseldorfer Yacht-Club (der in der Relegation die Zugehörigkeit zur Ersten Liga gesichert hat) dem Segelklub Bayer Uerdingen und den beiden Duisburger Teams Duisburger Yacht-Club und Segelgemeinschaft Lohheider See vier Teams am Start.

Von April bis November stehen für die Erstligisten sechs und für die Zweitligisten fünf Regatten auf dem Programm. Zudem werden bei der Relegation für die Bundesliga und der Qualifikation für die 2. Bundesliga weitere Plätze ausgesegelt. Jeder der 36 Vereine nominiert einen Kader von bis zu 20 Seglern - Männer und Frauen fahren dabei in einem Boot. Vier starten als Crew pro Verein pro Regatta. Insgesamt 15 Wettfahrten auf baugleichen Booten (J70) entscheiden an jedem Wochenende über die Punktzahl für die Tabelle, und am Ende der Saison darf sich der Sieger der Bundesliga "Deutscher Meister der Segelvereine" nennen.

Die Segel-Clubs haben in den vergangenen Wochen dazu eine noch nie dagewesene intensive Vorbereitungszeit hinter sich gebracht. Die Uerdinger Crew für den Auftaktwettbewerb in Bayern, Steuermann Lennart Luttkus, Hendrikje Noèl, Holger Blumenkamp und Cilka Schellewald, bereitet sich bereits seit Wochen gezielt auf die Bundesliga-Saison vor, trainiert auf Booten der niederländischen Liga.

"Unser Ziel ist die Rückkehr in die Bundesliga", sagt Vereinsvorsitzender Frank Suchanek, dessen Team im Gründungsjahr abstieg, dann wieder aufstieg und im Vorjahr erneut abstieg. "Aber wir wissen, dass das für uns eine riesige Herausforderung sein wird."

Das Trainingsniveau ist extrem hoch gewesen, jeder Club setzt seine besten Segler ein. "Das Leistungsniveau ist hoch, noch höher als in der vergangenen Saison. Alle Teams haben in der Vergangenheit wahnsinnig viel trainiert. Ich erwarte einen harten Kampf um den Titel", sagt etwa Jochen Schümann, zweimaliger America's-Cup-Teilnehmer und dreimaliger Olympia-Gold- und -Silbermedaillengewinner, der für den Yachtclub Berlin-Grünau antritt.

(RP)
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