"Streng geheime" Untersuchungen Bundesrepublik wusste früh von DDR-Doping

Erfurt · Die Bundesrepublik hat vom systematischen Doping im DDR-Sport deutlich früher gewusst als bislang bekannt. Das belegen jetzt freigegebene Akten des Bundesnachrichtendienstes, die dem MDR Thüringen vorliegen.

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Foto: dpa, Patrick Lux

Demnach sammelte der bundesdeutsche Geheimdienst spätestens seit 1974 umfangreiche Informationen zur Anabolika-Forschung in der DDR.

Als Quelle des BND diente ein namentlich nicht genannter Insider. Er berichtete über die "streng geheimen" Untersuchungen am Leipziger Forschungsinstitut für Körperkultur und Sport (FKS) zum Einsatz von Doping im Hochleistungssport.

Demnach sollte im Rahmen der Leipziger Forschung jeder Verbandsarzt für das jeweilige Trainingsjahr der Athleten eine "Konzeption zur Behandlung mit Anabolika erarbeiten, in der für jeden zu behandelnden Sportler Behandlungszyklus und Dosierung schriftlich festzulegen" waren. Zur Leistungssteigerung sei das Anabolikum Oral-Turinabol, die berühmt-berüchtigten "Blauen Blitze", verwendet worden.

(sid)
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