Darts in Hildesheim Wright besiegt den Van-Gerwen-Fluch
Düsseldorf · Peter Wright hat den Auftakt der European Tour 2017 gewonnen. Der Paradiesvogel aus Schottland gewann das Finale des Darts-Turniers in Hildesheim 6:3 gegen Michael van Gerwen – und beendete damit einen Fluch.
Peter Wright hat den Auftakt der European Tour 2017 gewonnen. Der Paradiesvogel aus Schottland gewann das Finale des Darts-Turniers in Hildesheim 6:3 gegen Michael van Gerwen — und beendete damit einen Fluch.
Die Erleichterung über seinen ersten Finalsieg gegen van Gerwen war Wright nach dem entscheidenden Wurf in die Doppel-15 anzusehen. Als der Pfeil im grünen Feld einschlug, hob er kurz den Arm. Dann setzte er gleich zu seinem bekannten und von den Fans geliebten Jubel zur Musik von "Don't stop the party" an: Im Sidestep tanzte Wright über die Bühne.
Es war der erste Finalsieg des Weltranglisten-Dritten nach zuvor acht Niederlagen gegen van Gerwen. Allein im vergangenen Jahr kassierte Wright drei bittere Niederlagen im letzten Match eines Turniers. Nach dem Sieg in Düsseldorf 2014 war es der zweite Triumph für Wright auf der European Tour.
"Mein Dartsraum ist voller Pokale von zweiten Plätzen. Nach Weihnachten hab ich sie alle entfernt und mir gesagt, dass ich ab sofort nur noch Siegertrophäne hier reinstelle. Jetzt hab ich schon zwei", sagte Wright, der den deutschen Fans ein Sonderlob aussprach. "Die Fans waren fantastisch und haben mich zum Sieg getragen", sagte er.
Vor dem Sieg in Hildesheim hatte Wright vor drei Wochen die UK Open gewonnen und damit seinen ersten Major-Titel verbucht. Nach dem Sieg im Butlins Minehead Resort vergoss der Publikumsliebling sogar ein paar Freudentränen. Allerdings spielte van Gerwen beim "FA Cup des Darts", wie die UK Open auch bezeichnet werden, wegen einer Verletzung nicht mit.
Doch das war Wright egal. Für seinen Sieg in Hildesheim strich er eine Prämie von 25.000 Pfund ein, van Gerwen konnte sich immerhin mit 10.000 Pfund trösten. Doch Geld ist dem Niederländer egal, ihm geht es darum, so viele Turniere wie möglich zu gewinnen. Die Niederlage gegen Wright wurmt "MvG". "Ich kann mit dem Turnier nicht zufrieden sein, ich bin selbst schuld. Peter hat gut gespielt, aber ich habe meine Doppel nicht getroffen und muss daran arbeiten", sagte der Weltranglistenerste, der im vergangenen Jahr schier unschlagbar war und 25 (!) Turniere gewann. Doch die Souveränität ist dem 27-Jährigen in der vergangenen Woche ein bisschen abgegangen: Erst am Donnerstag verlor er sein erstes Match in der Premier League gegen Raymond van Barneveld.
Und Wright hat vor dem Turnier in Hildesheim angekündigt, irgendwann Weltmeister zu werden. Vielleicht sogar schon in diesem Jahr. Für die Spannung des Darts-Sports wäre das nicht so schlecht.
