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WM-Titel zum Abschied? Phil Taylor und der letzte Schritt ins "Wunderland"

London · Rekordweltmeister Phil Taylor will seinen 17. Titel bei der Darts-WM holen. Im letzten Spiel seiner Karriere trifft der Großmeister im Finale am 1. Januar auf den englischen Newcomer Rob Cross.

Phil Taylor – Rekordweltmeister und Darts-Legende
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Das ist Phil Taylor

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Foto: dpa, dul kno

Im goldenen Lamettaregen zu den Klängen von Coldplays "Viva La Vida" mit der Textzeile "I used to rule the world" (Ich war der Herrscher der Welt) - so hat sich Phil Taylor seinen Abgang von der Darts-Bühne schon lange ausgemalt. Und sein Traum könnte Wirklichkeit werden. Im letzten Match seiner Karriere greift der Großmeister nach seinem 17. WM-Titel. "Und den Pokal lasse ich einfach stehen, denn ich kann den Titel ja sowieso nicht verteidigen", kündigte Taylor im Interview mit Sky Sports UK an.

Nur noch sieben Gewinnsätze stehen zwischen dem 57 Jahre alten Engländer und der rund 25 kg schweren Sid-Waddell-Trophäe, die nach einem legendären, bereits verstorbenen Darts-Kommentator benannt ist. Sieben Sätze und vor allem WM-Debütant Rob Cross. Die Neuentdeckung des Jahres ist bei seiner ersten Teilnahme im Londoner Alexandra Palace direkt ins Finale marschiert.

"Ich glaube an mich und meine Fähigkeiten und denke, dass es möglich ist", sagte Cross mit Blick auf das Finale gegen "The Power". Spätestens durch seinen Halbfinalsieg gegen Michael van Gerwen hat sich "Voltage" Cross vom Geheimfavoriten in die Weltspitze gespielt.

Sechs Matchdarts ließ der Weltranglistenerste van Gerwen gegen Cross, der seinerseits nur die Nummer 20 ist, aus. In einem hochdramatischen Spiel gewann der Newcomer im alles entscheidenden Sudden-Death-Leg mit 6:5 nach Sätzen. Über die volle Distanz zu gehen hat ihn Kraft gekostet.

Kraft, die Taylor bei seinem 6:1-Halbfinalsieg über den Qualifikanten Jamie Lewis sparen konnte. "Ich bin unfassbar glücklich, aber ich habe keine Energie mehr und brauche erstmal eine Pause", hatte ein dennoch erschöpfter Taylor nach seinem Erfolg über den Waliser gesagt, während 3500 Zuschauer schon seit Stunden sein Lied sangen. "Walking along, walking in a Taylor wonderland", schallte es in dröhnender Lautstärke durch die altehrwürdige West Hall des "Ally Pally".

Rob Cross gewinnt Nervenschlacht gegen Michael van Gerwen
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Cross gewinnt Nervenschlacht gegen van Gerwen

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Foto: ap

Den Schritt ins "Wunderland" wünscht der Legende mit dem Bauchansatz nicht nur nahezu jeder Darts-Fan, sondern auch seine langjährigen Wegbegleiter. "Stellt euch vor, ihr habt alles gewonnen, was es jemals zu gewinnen gab. Stellt euch vor, ihr spielt euer letztes Turnier und es ist das größte von allen. Stellt euch vor, ihr kommt ins Finale und könntet euren 17. WM-Titel gewinnen. Viel Erfolg im Finale, Phil Taylor", schrieb sein niederländischer Dauerrivale Raymond van Barneveld ehrfürchtig bei Twitter.

Zehn Jahre nach Kirk Shepherd ist es nun wieder einem Spieler gelungen, bei seiner ersten WM-Teilnahme das Finale zu erreichen. Shepherd verlor damals gegen den Kanadier John Part, der zuvor Taylor aus dem Weg geräumt hatte. Es bleibt abzuwarten ob Cross, der sich im Turnierverlauf in spielentscheidenden Phasen eiskalt gezeigt hat, auch gegen den Großmeister der Pfeile keine Nerven zeigt.

Die Erfahrung spricht jedenfalls klar für Taylor, die Gier nach Erfolg für Cross. 1990 war das noch anders. Damals kam der junge Taylor als Newcomer zur WM und besiegte seinen Mentor und damaligen Topfavoriten Eric Bristow im Finale mit 6:1. Damit sorgte er für eine Wachablösung - so wie es Cross am Neujahrstag ab 21.00 Uhr (Sport1/DAZN) ebenfalls tun könnte. An den damaligen Triumph Taylors wird er sich kaum erinnern können. Der 27-Jährige wurde erst sieben Monate später geboren.

(areh/sid)
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