Darts-WM in London Deutsche Fans beleidigen Timo Werner

London · Am Mittwoch ist mit Max Hopp der letzte Deutsche bei der Darts-WM in London ausgeschieden. Doch die Fans im Alexandras Palace interessierte das nur am Rande. Das "Mekka des Dartssports" war fest in deutscher Hand – und die Anhänger sorgten mit beleidigenden Sprechchören in Richtung Timo Werner für Aufsehen.

RB Leipzig: Timo Werner erhitzt mit Schwalbe die Gemüter
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Werner erhitzt mit Schwalbe die Gemüter

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Foto: dpa, woi

Am Mittwoch ist mit Max Hopp der letzte Deutsche bei der Darts-WM in London ausgeschieden. Doch die Fans im Alexandras Palace interessierte das nur am Rande. Das "Mekka des Dartssports" war fest in deutscher Hand — und die Anhänger sorgten mit beleidigenden Sprechchören in Richtung Timo Werner für Aufsehen.

Bei der Partie zwischen Titelverteidiger Gary Anderson (Schottland) und Benito van de Pas (Niederlande) waren laute Sprechchöre der deutschen Fans zu hören — allerdings nicht immer nette. So wurde Werner vom Fußball-Bundesligisten RB Leipzig im sechsten Satz des Matches lautstark beleidigt, obwohl er gar nicht da war. Die Schwalbe Werners im Spiel gegen Schalke 04 Anfang Dezember haben auch die Darts-Fans noch nicht vergessen. Werner ließ sich früh in der Partie im Schalker Strafraum fallen und erntete für seine Schwalbe im Nachhinein massive Kritik.

Was Julian Schieber, der am Mittwoch in London vor Ort war, von den Sprechchören hielt, ist nicht bekannt. Dafür aber, dass der Fußball-Profi bekennender Darts-Fan ist. Im Interview mit dem Fußball-Magazin "11Freunde" erklärte der Stürmer des Bundesligisten Hertha BSC kürzlich, dass er einmal live bei der WM im Alexandras Palace in London dabei sein will. Am Mittwoch war es dann endlich so weit: Schieber feierte mit den rund 300 deutschen Fans. Dabei verkleidete sich der 27-Jährige. So gehört es bei der WM zum guten Ton.

"Schönes Outfit. Viel Spaß bei der Darts-WM. Lass krachen", twitterte Schiebers Arbeitgeber am Mittwochabend und zeigte ein Foto, auf dem Schieber mit drei Kumpels posiert. Alle tragen das gleiche Oberteil, den gleichen Hut und ähnliche Sonnenbrillen.

Neben Schieber war auch Marcel Schuhen vom Drittligisten FC Hansa Rostock am Mittwoch im "Ally Pally", der fest in deutscher Hand war. "Oh wie ist das schön", "Ohne Deutschland wär hier gar nichts los", "Heimspiel in London" — die angereisten deutschen Fans waren auch bei der Fernsehübertragung deutlich zu hören. Beim Spiel von Max Hopp am Nachmittag feuerten die Anhänger den deutschen Hoffnungsträger lautstark an — ohne Erfolg.

Hopp verlor deutlich mit 0:4 gegen den Belgier Kim Huybrechts und entschuldigte sich nachher bei den Fans für seine Leistung. "Ich hab noch nie gehört, dass so viele deutsche Fans im Ally Pally sind. Das war wie bei einer European Tour in Deutschland. Ich dachte, ich bin gar nicht in England sondern zu Hause in Deutschland. Danke an alle, die hier sind. Die Unterstützung war wirklich toll. Es tut mir leid, dass es nicht geklappt hat", sagte Hopp nach seinem Match.

Das altehrwürdige Gebäude auf einem Hügel im Londoner Norden ist zwischen den Jahren längst zu einer Pilgerstätte für durstige deutsche Darts-Freunde geworden. Insgesamt wurden in diesem Jahr rund 7500 Tickets nach Deutschland verkauft.

(seeg)
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