WM-Medaille ist das große Ziel Deutsche Volleyball-Frauen wollen nachziehen

Rom · Die Männer haben es vorgemacht, nun wollen die Frauen nachlegen: Am Dienstag beginnt für die Volleyballerinnen die WM in Italien - enden soll sie am besten mit einer Medaille.

 Margareta Kozuch ist eine Stütze des Teams.

Margareta Kozuch ist eine Stütze des Teams.

Foto: afp, JOHANNES EISELE

Natürlich ging der Blick immer wieder nach Kattowitz. Schließlich haben die Männer dort vorgemacht, was den deutschen Volleyballerinnen noch bevorsteht: Überzeugende Vorstellungen, am Ende mit Bronze sogar die erste WM-Medaille seit 44 Jahren. Das ist auch das große Ziel der Mannschaft von Bundestrainer Giovanni Guidetti bei der Weltmeisterschaft der Frauen in Italien.

"Klar sagen wir jetzt, wir müssen das besser machen als die Männer oder zumindest genauso gut, da gibt es eine positive Konkurrenz," sagte Guidetti dem SID. Die Chancen für den Vize-Europameister stehen gar nicht so schlecht. "Natürlich ist Brasilien immer der große Favorit, und Italien wird sehr, sehr gut spielen", sagte der 43-Jährige: "Aber wir haben auch Losglück gehabt, weil wir in einer Gruppe mit dem Gastgeber sind. Und wir wissen, dass wir alle Mannschaften schlagen können."

Am liebsten würde der Italiener die volle Punktzahl in die zweite Runde mitnehmen. Zum Auftakt trifft Deutschland am Dienstag in Rom auf die Dominikanische Republik (17 Uhr/Sport1), eine schwierige, aber machbare Aufgabe. In der letzten Begegnung gegen den Weltranglisten-Achten gab es ein knappes 3:2. Daher ist Guidetti zuversichtlich: "Wenn wir unsere maximale Leistung bringen, spielen wir besser als sie."

Im Vergleich zur Europameisterschaft im eigenen Land, als erst im Finale gegen Russland Endstation war, schätzt der Italiener seine Mannschaft stärker ein. "Die EM habe ich mit sieben Spielerinnen gespielt, das ist bei einer WM nicht möglich." Also nutzte der Coach die European League und den Grand Prix, um seine jungen Talente einer Feuertaufe zu unterziehen - mit Erfolg: "Die Mannschaft brauchte neue Energie. Jetzt gibt es mehr Wettbewerb, niemand möchte gerne auf der Bank sitzen. Das gibt der Mannschaft einen Push."

Gleich fünf WM-Debütantinnen hat Guidetti im Kader: Louisa Lippmann, Jennifer Pettke, Stefanie Karg, Wiebke Silge und Laura Weihenmaier. Hinzukommen erfahrene Kräfte wie Spielführerin Margareta Kozuch oder Mittelblockerin Christiane Fürst. Ein guter Mix, meint Guidetti.

Nach der intensiven Vorbereitung und den drei Siegen gegen WM-Teilnehmer Belgien ist das Team bereit für den großen Traum. "Wir wollen auf jeden Fall nach Mailand kommen, unter die besten Sechs. Und dann wollen wir natürlich dort auch gewinnen, das ist ja klar", sagte Kozuch dem SID.

Doch zunächst gilt die volle Konzentration der Vorrunde. Nach der Dominikanischen Republik treffen die Deutschen noch auf Argentinien (Mittwoch, 17 Uhr) und Tunesien (Donnerstag, 10.30 Uhr), bevor es am Samstag im Topspiel gegen Gastgeber Italien (20 Uhr) geht. Zum Abschluss am Sonntag wartet Kroatien (17 Uhr).

Die jeweils ersten vier Mannschaften aus den vier Sechsergruppen ziehen in die zweite Runde ein. Die Punkte gegen die ebenfalls für die zweite Runde qualifizierten Teams werden mitgenommen. In den zwei Achterpools geht es dann um die sechs Plätze für die Finalrunde.

Einen Ausrutscher kann sich die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) daher nicht erlauben. "Die erste Runde ist super wichtig, wenn wir da nicht gut spielen, ist es fast vorbei", sagte Guidetti, der sich allerdings keine großen Sorgen macht: "Meine Mannschaft ist fit, meine Mannschaft ist gut." Es kann losgehen.

(sid)
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