Rudern Deutschland-Achter will zurück auf den WM-Thron

Dortmund · Der Deutschland-Achter startet mit drei Veränderungen in die Saison. In Aiguebelette will das deutsche Flaggschiff erstmals seit vier Jahren wieder WM-Gold holen.

Olympia 2012: Die Triumphfahrt des Achters
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Drei Neue, fünf Alte - eine Mischung aus jugendlicher Unbeschwertheit und Routine soll den Deutschland-Achter erstmals seit vier Jahren wieder auf den WM-Thron führen. "Wir haben noch etwas gutzumachen und wollen uns die Position eins in der Welt zurückholen", sagte Trainer Ralf Holtmeyer bei der Präsentation des Flaggschiffes des Deutschen Ruderverbandes (DRV) im Dortmunder Leistungszentrum.

Dafür hat Holtmeyer gegenüber der Vorsaison drei Veränderungen auf den begehrten Rollsitzen vorgenommen. Hannes Ocik (Schwerin), Anton Braun (Berlin) und Maximilian Munski (Lübeck) sind nach einjähriger Pause wieder im deutschen Paradeboot dabei, der 23 Jahre alte Schweriner Ocik direkt als Schlagmann.

Mit Siegen beim Weltcup in Bled und der Hügelregatta in Essen legte der Deutschland-Achter einen vielversprechenden Saisonstart hin. "Ein vorolympisches Jahr ist nicht unwichtig, um zu zeigen, wer Herr im Hause ist", sagte Eric Johannesen. Der Hamburger holte wie Richard Schmidt, Maximilian Reinelt und Steuermann Martin Sauer bei den Olympischen Spielen 2012 in London Gold. "Diese Mannschaft hat das physische Potenzial, auf das Niveau von 2012 zu kommen", sagte Johannesen.

Nach Niederlagen gegen die Briten in den WM-Finals 2013 und 2014 will der Deutschland-Achter bei den Weltmeisterschaften im französischen Aiguebelette (30. August bis 6. September) wieder ganz oben auf dem Podest stehen. "Die Briten haben 2013 und 2014 gewonnen. Das geht einem langsam auf die Nerven", sagte Schmidt.

Zum ersten Vergleich mit dem großen Rivalen kommt es bereits bei den Europameisterschaften im polnischen Posen (29. bis 31. Mai). Auf dem Maltasee peilt der Olympiasieger den EM-Titel-Hattrick an. "Wir wollen wieder mal schneller sein als die Briten", sagte Schmidt.

Ein gutes Abschneiden bei der EM würde auch Unruhe vermeiden. Die Leistungsdichte im Team Deutschland-Achter ist groß, die Selektion für die acht Plätze war hart. Wenn das deutsche Großboot bei der EM ganz vorne mitmischt, wird sich die Besatzung erst einmal nicht mehr verändern. "Wir wollen keine Dauerselektion", sagte Holtmeyer.

In dieser Saison zählt aber nicht nur der WM-Titel, in Aiguebelette geht es auch um die Qualifikation für die Sommerspiele in Rio 2016. Holtmeyer verlangt mit Blick auf das große Ziel schon jetzt sehr viel von seinen Athleten. "Die Grundlagen für nächstes Jahr werden jetzt geschaffen", sagte der erfahrene Coach.

Planungssicherheit hat der Deutschland-Achter unterdessen in einem anderen Bereich. Der Vertrag mit dem Hauptsponsor (Wilo) wurde vorzeitig bis 2020 verlängert. Das Engagement wird auf den Vierer und Zweier ohne Steuermann ausgeweitet.

(sid)
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