Bayern München Boateng droht lange Pause wegen Schulter-OP

Es geht um die Tabellenführung, um die nötige Konzentration für einen Pflichtsieg beim Schlusslicht - aber am Freitag bekam der FC Bayern München ganz andere Sorgen. Abwehrchef Jerome Boateng muss operiert werden und wird dem Rekordmeister vermutlich für längere Zeit fehlen.

Jerome Boateng – Berliner, Abwehrchef, Weltmeister
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Foto: dpa/Soeren Stache

Der Weltmeister war im Training unglücklich auf die Schulter gefallen. Dass eine Operation notwendig ist, bestätigte der 28-Jährige am Abend dem kicker: "Leider ja."

Eine exakte Diagnose ist demnach allerdings noch nicht erfolgt, erst am Samstag soll es weiteren Aufschluss über Art und Schwere der Schulterverletzung geben. Trainer Carlo Ancelotti hatte vor dem Spiel bei Darmstadt 98 am Sonntag (15.30 Uhr/Live-Ticker) von "Problemen im Brustmuskel" gesprochen.

Karl-Heinz Rummenigge hatte eigentlich andere Probleme. "Wir sind mit großen Anstrengungen wieder Tabellenführer geworden", sagte der Vorstandschef in einem Interview mit dem klubeigenen TV, "jetzt dürfen wir nicht den Fehler machen, dass der Tabellenführer gegen den Tabellenletzten verliert."

Vor dem ungleichen Duell forderte Rummenigge mit Nachdruck: "Wir müssen Darmstadt schlagen!" Mahnend erinnerte er an das vergangene Wochenende, als der damalige Spitzenreiter RB Leipzig beim Letzten FC Ingolstadt 0:1 verlor. Doch am Sonntag sind die Vorzeichen völlig andere - und das liegt vor allem am Underdog.

Nach der Trennung von Trainer Norbert Meier und Sportdirektor Holger Fach sind die Lilien noch nicht wieder zur Ruhe gekommen, Interimstrainer Ramon Berndroth verlor zum Einstand beim SC Freiburg 0:1 und stürzte auf Platz 18 ab. Nun kommen die Bayern. "Großartiges ist immer einfach, hat mal ein Dirigent zu meiner Frau gesagt", meinte Berndroth.

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Foto: dpa/Tim Rehbein

Mit dieser Einstellung hat der 64-Jährige nach der bleiernen Meier-Zeit wieder für eine gewisse Aufbruchstimmung gesorgt. "Die Begeisterung ist da", sagte er, die Spieler hätten "Bock auf Leistung".

Ob's gegen die Münchner reicht? "Die meisten Mannschaften haben Plan A", sagte Berndroth, "die haben Plan A, B, C und D." Und nun, ohne Boateng, brauchen sie wahrscheinlich Plan E. Und auch der soll gegen Berndroths eher simplen Plan nicht reichen: "Wir bleiben bei den Dingen, die wir können", sagte er, "die anderen lassen wir weg."

Dass der Italien-Freund es gleich in seinem ersten Heimspiel mit der Trainerlegende Ancelotti zu tun bekommt, ist für ihn etwas ganz Besonderes. "Das sind ja Idole meiner Jugend. Wenn man den Fußball liebt, insbesondere den italienischen, darf man da schon mal strammstehen", sagte Berndroth, der sich selbst als "No-Name-Trainer" betitelte. "Und der will ich auch bleiben", sagte er mit einem Lächeln. Nach einem Sieg gegen die Bayern dürfte das aber schwer werden ...

Im Hintergrund sucht 98 nach einem neuen Coach, eine Rückkehr des beim FC Augsburg entlassenen früheren Darmstädter Erfolgstrainers Dirk Schuster wird es aber nicht geben. "Das Beste liegt nicht in der Vergangenheit, sondern in der Zukunft", sagte Präsident Rüdiger Fritsch.

Die Bayern erwarten derweil einen "unangenehmen Gegner", wie Mats Hummels meinte. Mit Berndroth, hat auch er beobachtet, "haben sie einen Impuls gesetzt". Als Ersatz für Boateng steht Javi Martínez bereit, der wie die Superstars Franck Ribéy und Arjen Robben nach einer Trainingspause am Donnerstag wieder dabei ist.

(dpa)
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