Russischer Ex-Schachweltmeister Kasparow will Schach erneuern

San Juan · Garri Kasparow hat umfassende Veränderungen und Modernisierungen im Schach angekündigt, sollte er neuer Präsident des Weltverbands Fide werden. "Wir werden praktisch alles ändern. Wir fangen mit der Organisationsstruktur an, die ziemlich starr vertikal verläuft", sagte der russische Ex-Schachweltmeister bei seiner Wahltour in Costa Rica.

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Er wünsche sich ein globales Netzwerk mit vielen regionalen Zentren, in dem nach gleichen Regeln gespielt werde. Eines seiner Kernpunkte im Programm sei es, Schach als Bildung weltweit unter junge Leute zu bringen.

Auch das Verhältnis zwischen der Fide und den Einzelverbänden solle sich ändern. "Die Fide sollte nicht in die Belange der Verbände eingreifen und aufhören, auf Kosten der Verbände zu leben", sagte der 51-Jährige. Unter seiner Leitung könne Schach für Sponsoren attraktiv werden. "Es ist ein Skandal, dass die FIDE keine Sponsoren hat", sagte Kasparow. Der Weltverband sei daran gescheitert, einen Ort für das WM-Finale zwischen dem Norweger Magnus Carlsen und Vishwanathan Anand aus Indien zu finden. "Ich werde einen Monat nach meinem Sieg das Geld und den Ort für das Turnier finden", versprach Kasparow.

Oft als bester Schachspieler der Geschichte betrachtet, rechnet sich Kasparow gute Chancen für die Wahl im August aus. Er tritt gegen den langjährigen Amtsinhaber Kirsan Iljumschinow an. "Ich hoffe auf die magische Zahl von 89 Stimmen, die ich brauche, um zu gewinnen. Ich arbeite sehr hart daran, sicherzustellen, dass jedes der 176 abstimmenden Länder weiß, was ich biete." Er hoffe, dass die Länder wüssten, dass es "mit dem alten Regime nichts zu gewinnen gibt".

(dpa)
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