"Westentaschen-Herkules" Gewichtheber-Legende Naim Süleymanoglu gestorben

Istanbul · Der dreimalige Gewichtheber-Olympiasieger Naim Süleymanoglu ist tot. Der herausragende Heber der 80er und 90er Jahre, wegen seiner nur 1,47 m Körpergröße und seiner immensen Kraft liebevoll "Westentaschen-Herkules" genannt, starb am Freitag im Alter von nur 50 Jahren in einem Istanbuler Krankenhaus.

 Naim Süleymanoglu bei den Olympischen Spielen 1996.

Naim Süleymanoglu bei den Olympischen Spielen 1996.

Foto: afp

Dies vermeldete die nationale Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag. Süleymanoglu war Ende September wegen Leberversagens ins Atasehir Memorial in der Metropole am Bosporus eingeliefert worden. Anfang Oktober wurde ihm eine neue Leber transplantiert. Offenbar hat sein Körper das neue Organ wieder abgestoßen.

Süleymanoglu war zu seiner Zeit der Star der Gewichtheber-Szene. Der Federgewichtler stellte sechs Weltrekorde auf. Dabei brachte er sogar das Dreifache seines Körpergewichts zur Hochstrecke.

WM-Titel sammelte Süleymanoglu wie andere Menschen Briefmarken. Am Ende brachte er es auf 22 WM-Goldmedaillen. Höhepunkte aber waren seine Olympiasiege 1988 in Seoul, 1992 in Barcelona und 1996 in Atlanta. 2000 in Sydney scheiterte er bei dem Versuch, als erster Gewichtheber zum vierten Mal in Folge zu triumphieren. Danach beendete er seine Karriere.

Süleymanoglu wurde als Angehöriger der türkischen Minderheit in Bulgarien unter dem Namen Naum Sulejmanow geboren. Später musste er seinen Namen in Naum Schalamanow ändern, für Bulgarien holte er sieben WM-Titel.

Nach der WM 1986 setzte er sich während einer Australien-Reise ab und ging in die Türkei. Gegen die Zahlung eines hohen Geldbetrages durfte er schließlich für seine neue Heimat an die Hantel gehen.

(sid)
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