Henkel-Preis der Diana Markus Klug sorgt für einen Weltrekord

Düsseldorf · Der Erfolgstrainer sattelt beim Henkel-Preis der Diana auf dem Düsseldorfer Grafenberg sieben Stuten.

 Erfolgstrainer Markus Klug.

Erfolgstrainer Markus Klug.

Foto: tuchel

Der berufliche Hintergrund eines Trainers von Galopprennpferden ist in der Regel in der Branche selbst zu finden. Oft sind es ehemalige Jockeys, die diesen Beruf ergreifen, oder Söhne von Trainern. Zwei Protagonisten des Henkel-Preis der Diana, das 500.000-Euro-Spektakel am Sonntag auf der Grafenberger Rennbahn, war es nicht in die Wiege gelegt, Tag für Tag zu frühmorgendlicher Stunde aufzustehen und Vollblüter zu trainieren.

Markus Klug, 40, der beim Höhepunkt der Düsseldorfer Rennsaison sieben Stuten sattelt - fraglos Weltrekord für ein solches Rennen -, ist Versicherungskaufmann. Er war eigentlich nur Rennsportfan und stieg spät ein. Heute betreut er rund 80 Pferde auf einer privaten Trainingsanlage in Köln-Heumar. Vor zwei Jahren war er Deutscher Meister und steht aktuell wieder an Nummer eins der einschlägigen Statistik.

Hugo Palmer, 35, Trainer der Favoritin Architecture, hat ein paar mehr Pferde in seinem Stall im englischen Newmarket - rund 140 dürften es sein. Er gilt als Aufsteiger der Szene, als künftiger Champion. Dabei könnte er es qua Geburt eigentlich ruhig angehen lassen. Seiner Familie gehört die größte Keksfabrik im Lande. Der Familiensitz Manderston in Schottland kann eine mit echtem Silber beschlagene Treppe vorweisen - angeblich die einzige im Vereinigten Königreich.

"Ich wollte eigentlich immer nur Trainer von Rennpferden werden", sagt Markus Klug heute. Der Dauerkarteninhaber von Borussia Mönchengladbach ("leider kollidieren die Spieltage oft mit Rennveranstaltungen") trainierte Pferde zunächst nur als Hobby, neben dem eigentlichen Beruf. Vor sechs Jahren suchte die Mehl Mülhens-Stiftung für ihr Gestüt Röttgen einen Trainer. "Die Chance meines Lebens", wusste Klug, griff zu. Und stieg aus dem Stand in die Spitzengruppe seiner Berufssparte auf, vor zwei Jahren gewann er das Derby.

Heute zahlen alle "big player" der Branche bei ihm Trainingsgeld. Architecture etwa, die Favoritin des Rennens, eine der besten Stuten in Europa, gehört Roy und Gretchen Jackson. Roy Jackson, 79, einst Besitzer zahlreicher Baseball-Teams, hat das Pferd noch nie gesehen. Und auch Hugo Palmer nicht. Man kommuniziert fernmündlich. Dass Architecture für immerhin 50.000 Euro nachgenannt wurde, weil sie zum ursprünglichen Nennungsschluss nicht gemeldet wurde? Geschenkt, die Jacksons wollen ein Rennen von diesem Format gewinnen und deshalb wird ihre Stute nach Düsseldorf transportiert.

Klug und Palmer dürften noch nie ein Wort gewechselt haben. Ihr Hintergrund ist grundverschieden, doch haben sie eine wesentliche Gemeinsamkeit: Sie trainieren erfolgreich Rennpferde. Ob einer morgen im Blickpunkt stehen wird man gegen 17 Uhr erfahren - dann ist der Henkel-Preis der Diana 2016 Geschichte. Klug mag von der Quantität mit seinen sieben Starterinnen im Vorteil sein, die Qualität könnte für den Kollegen aus England sprechen, der irgendwann einmal Baron Palmer heißen wird.

(RP)
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