Prix de l'Arc de Triomphe Ivanhowe soll beim wichtigsten Rennen der Welt auftrumpfen

Paris · Vor drei Jahren gewann die Stute Danedream das wichtigste internationale Galopprennen in Paris. Zuletzt hatten deutsche Pferde beim Prix de l'Arc de Triomphe viel Pech. Nun tritt Derbysieger-Besieger Ivanhowe in Longchamp an.

 Ivanhowe soll den Sieg nach Deutschland holen.

Ivanhowe soll den Sieg nach Deutschland holen.

Foto: dpa, ud nic

Ivanhowe ist vier Jahre alt, er lebt in Bergheim und auf ihm ruhen am Sonntag die Hoffnungen des deutschen Galoppsports. Der braune Hengst vom Gestüt Schlenderhan ist der einzige deutsche Teilnehmer beim Prix de l'Arc de Triomphe in Paris, dem berühmtesten Pferderennen der Welt. Fünf Millionen Euro gibt es zu gewinnen in dem etwa zweieinhalb Minuten dauernden Rennen über 2400 Meter - allein der Sieger erhält neben Ruhm und Ehre 2.857.000 Euro. "Wir haben eine sehr gute Karte auf der Hand und wollen die jetzt ausspielen, so gut es eben geht", sagte der Kölner Trainer Jean-Pierre Carvalho

Ivanhowe gewann in diesem Jahr den Großen Preis von Baden - der gilt als Stimmungsbarometer und Vorbereitung auf den Arc. Der Hengst ließ den bis dahin ungeschlagenen Derbysieger Sea The Moon hinter sich.
"Das Pferd gab mir 600 Meter vor dem Ziel das Gefühl, ich könnte fliegen", sagte Jockey Filip Minarik damals nach dem Sieg. Ihn bringe einfach nichts aus der Ruhe, meinte Carvalho. "Er ist ein richtig gutes Pferd, er macht alles, was man verlangt. Und er hat einen richtig guten Motor und viel Klasse. Für einen Trainer eine sehr dankbare Aufgabe."

Bislang zwei deutsche Siege

Zwei deutsche Pferde haben bislang den Arc gewonnen, zuletzt 2011 die "Wunderstute" Danedream. Seitdem hatten selbst die aussichtsreichsten deutschen Galopper nur Pech mit der Veranstaltung. Im vergangenen Jahr schien es das Rennen von Novellist zu werden: Der Sohn von Monsun, dem besten deutschen Vererber der jüngeren Zeit, hatte neun von elf Rennen in diesem Jahr gewonnen, vier davon Gruppe-1-Rennen.
Er galt 2013 als einer der drei Favoriten. Dann stellten Trainer und Besitzer am Tag vor dem Rennen beim Verladen Fieber bei ihm fest. Sie stornierten den Start.

Bereits im Jahr davor war es nichts geworden mit einer deutschen Teilnahme: Danedream sollte ihren Titel von 2011 verteidigen, den sie als Außenseiterin mit einem bestechenden Finish holte. Sie schien bereit dafür - nur wenige Tage vor der Abreise nach Frankreich wurde aber die gesamte Kölner Rennbahn gesperrt und mit einer Quarantäne belegt, weil bei einem Pferd auf der Anlage eine Infektionskrankheit festgestellt worden war. Der Arc fand ohne Danedream statt, sie beendete ihre Karriere und wechselte in die Zucht.

Am Samstag soll nun Ivanhowe nach Paris reisen, wo einen Tag später 19 von ursprünglich 113 gemeldeten Pferden an den Start gehen. Unter anderem ist Vorjahressiegerin Treve dabei. "Es wird auf die Tagesform ankommen", erklärte Trainer Carvalho. Für ihn ist Ivanhowe "ein ernsthafter Kandidat für einen vorderen Platz". Reiten wird ihn der britische Jockey William Buick - zum ersten Mal.

(dpa)
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