2. Bundesliga im Volleyball Speerwurf-Weltmeisterin Molitor: Multitalent mit Doppeljob

Eine Speerwurf-Weltmeisterin, die nebenbei in der 2. Volleyball-Bundesliga aufschlägt: Katharina Molitor ist ein ganz besonderes Multitalent im deutschen Sport.

Katharina Molitor: Speerwurf-Weltmeisterin und Volleyballspielerin
9 Bilder

Das ist Katharina Molitor

9 Bilder
Foto: dpa

Pritschen, Schmettern, Baggern: Für Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor beginnt bald wieder der sportliche Nebenjob. Am Samstag startet die zweite Volleyball-Bundesliga der Frauen. Noch muss die Überraschungssiegerin von Peking pausieren, doch spätestens im Oktober will das Multitalent mit ihren Mädels von Bayer Leverkusen am Netz wieder für Furore sorgen.

"Sie ist eine exzellente Spielerin, die auch gut in der 1. Bundesliga mitmischen könnte. Sie hat eine gute Sprungkraft und natürlich einen enormen Schlag", sagt Leverkusens Trainer Zhong Yu Zhou über die 31-Jährige, die schon als Jugendliche pritschte und baggerte. Seit Jahren lebt sie mit der Doppelbelastung, die für sie eher ein Vergnügen als ein Problem darstellt.

"Es wäre bestimmt professioneller, sich auf eine Sportart zu konzentrieren, aber ohne das Volleyballspielen würde mir etwas fehlen", erklärte Molitor. Die Allrounderin hat eine klare Rangfolge der beiden Sportarten für sich ausgemacht. "Wie auch in den letzten Jahren liegt die Priorität beim Speerwerfen", sagte Molitor. Dies ist auch ein Grund, warum sie nicht so viel Zeit in das Training mit ihrer Volleyball-Mannschaft investieren kann.

Leichtathletik-WM: Katharina Molitor gewinnt Gold im Speerwurf
10 Bilder

Molitor jubelt über Gold im Speerwurf

10 Bilder
Foto: dpa, nic

Deshalb weiß Molitor auch zu schätzen, dass die immer wieder auftretende Abstinenz von ihrem Umfeld akzeptiert wird. "Ich bin froh, eine Mannschaft gefunden zu haben, bei der mein Verein, der Trainer und vor allem die Spielerinnen die spezielle Situation so nehmen, wie sie ist", sagte die Mittelblockerin. Wenn sie es mal nicht zum Training schafft, sei es auch okay.

Schwierig sind Fehlzeiten beim Training jedoch auch für sie selbst. "Da ich einige Trainingsstunden fehle, bleibt für eine Perfektionierung der Volleyball-Technik leider wenig Zeit", sagte die Rheinländerin. Die Speerwurf-Technik hingegen trainiert sie intensiver und wenn es geht auch ohne Fehlzeiten.

Olympia 2012: So schnitten die Teilnehmer aus der Region ab
30 Bilder

Olympia 2012: So schnitten die Teilnehmer aus der Region ab

30 Bilder
Foto: dpa, Christian Charisius

Mit dem Volleyball startete Molitor bereits im Alter von 13 Jahren. Beim TV Bedburg in der Nähe von Köln begann sie die Karriere. Seit 2006 spielt sie für Bayer Leverkusen und schaffte mit der 2. Mannschaft 2008 den Aufstieg in die 2. Liga. Anfang 2009 wurde die Mittelangreiferin sogar in der ersten Mannschaft von Bayer im Oberhaus eingesetzt. Nachdem sich Bayer aus finanziellen Gründen in der Folgesaison aus der 1. Bundesliga zurückzog, ging es auch für Molitor wieder zurück in Liga zwei.

Eine Zielsetzung für die neue Spielzeit in der 2. Bundesliga hat sich die "Sportlerin des Monats" August auch schon gesetzt. "Ich denke, dass wir ein gutes Team haben und um den Titel mitspielen wollen", sagte Molitor. Die Goldmedaillengewinnerin wird zur Realisierung dieses Ziels aber wohl erst am 4. Spieltag mithelfen können.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort