Schwimm-EM Marco Koch schwimmt zu Gold über 200 Meter Brust

Berlin · Der Becken-Bann ist gebrochen: Marco Koch gewann bei der Heim-EM in Berlin die erste Goldmedaille für die deutschen Beckenschwimmer. Und das sogar mit deutschem Rekord. Das Publikum im Velodrom tobte.

Koch holt Gold über 200 Meter Brust
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Foto: afp, IW

Marco Koch genoss sitzend auf der Schwimmleine mit erhobenen Armen die Ovationen der Zuschauer im Velodrom. Der WM-Zweite bescherte den deutschen Beckenschwimmern bei den Europameisterschaften in Berlin die ersehnte erste Goldmedaille. Koch gewann am Donnerstag die 200 Meter Brust mit deutschem Rekord von 2:07,47 Minuten. Der 24-Jährige verbesserte seine fünf Jahre alte Bestmarke aus der Ära der Hightech-Anzüge um 86 Hundertstelsekunden.

"Es hat so viel Spaß gemacht, so was hatte ich noch nie", sagte der Darmstädter in der ARD. Seim Heimtrainer Alexander Kreisel jubelte lautstark von der Tribüne aus mit und schrie immer wieder "Ja, Ja!"

Zweiter wurde drei Zehntelsekunden hinter Koch der Weltjahresbeste Ross Murdoch aus Großbritannien. Der Sieger der Commonwealth Games schlug nach 2:07,77 an. Rang drei ging an den Litauer Giedrius Titenis. Koch holte die insgesamt vierte Medaille der deutschen Beckenschwimmer und das 16. Edelmetall dieser EM. Bei der Nationalhymne lächelte er und genoss eher still diesen großen Moment.

Von Beginn an führte Koch das Rennen an und rettete in Abwesenheit von Olympiasieger und Weltmeister Dániel Gyurta (Ungarn) seinen Vorsprung ins Ziel. Vor einem Jahr in Barcelona war es Koch, der die deutschen Beckenschwimmer mit Silber über die 200 Meter vor der WM-Nullnummer bewahrte.

Bundestrainer Henning Lambertz war bereits vor dem Rennen voll des Lobes: "Er ist mehrfach im Jahr schnell und holt sich Sicherheit darüber. Wenn du etwas zehnmal machst, und zehnmal geht es gut, bist du dir sehr sicher, dass dieser Weg der richtige ist."

Koch, der außer bei seinem Heimcoach in diesem Jahr auch zweimal zwei Wochen unter der Regie des ehemaligen Bundestrainers Dirk Lange trainierte, fühlt sich in der EM-Saison gestärkt. Die Ernährung habe er umgestellt, er esse glutenfrei, versuche viele vegane Produkte zu sich zu nehmen. "Ich kann härter trainieren, regeneriere schneller, habe seit letztem Jahr fünf Kilo abgenommen und bin trotzdem stärker geworden", beschrieb Koch. "Das müsste eigentlich ein Zeichen dafür sein, dass ich schneller schwimmen kann als letztes Jahr." Der EM-Sieg stellte es unter Beweis.

(dpa)
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