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Schwimmstar fährt unter Alkoholeinfluss Phelps in der Kritik: "Dumm und verantwortungslos"

Baltimore · Eine neuerliche Alkoholfahrt von Michael Phelps schlägt hohe Wellen. Auf den Schwimm-Superstar prasselt reichlich Kritik ein. Er selbst stellt sich der Verantwortung.

Michael Phelps kehrt ins Becken zurück
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Michael Phelps kehrt ins Becken zurück

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Foto: ap

Nach seiner gefährlichen Raserei unter Alkoholeinfluss bat der reuige Wiederholungstäter Michael Phelps seine Millionen Fans um Verzeihung. "Ich weiß, dass meine Worte wohl keinen Wert haben, aber ich entschuldige mich bei jedem, den ich enttäuscht habe", schrieb der Rekord-Olympiasieger auf seiner offiziellen Twitter- und Facebook-Seite: "Ich begreife die Schwere meiner Tat und übernehme die volle Verantwortung."

Einmal mehr ist der Schwimm-Superstar, der im April rund zwei Jahre nach seinem Rücktritt ins Becken zurückgekehrt war, im privaten Leben seiner Vorbildrolle nicht gerecht geworden. In der Nacht zum Dienstag wurde der 29 Jahre alte Amerikaner in seiner Heimatstadt Baltimore/Maryland wegen zu schnellen Fahrens unter Alkoholeinfluss verhaftet.

Phelps habe eine ganze Reihe standardisierter Alkoholtests nicht bestanden, teilte die Polizei mit, "aber er zeigte sich die ganze Zeit kooperativ". Wie viele Promille genau der 18-malige Olympia-Champion im Blut hatte, gab die Polizei zunächst nicht bekannt. Dafür sickerten in den Medien erschreckende Fakten seiner Raserei durch: In einer 45-Meilen-Zone (umgerechnet 72 km/h) soll Phelps in seinem Land Rover mit 135 km/h unterwegs gewesen sein.

Der Ausnahmeathlet ist inzwischen wieder auf freiem Fuß, doch ausgestanden ist der Fall deswegen noch lange nicht. Da Phelps ein Wiederholungstäter ist, dürften die Fans, Sponsoren, der US-Schwimmverband und auch die Justiz wenig milde gestimmt sein. Bereits 2004 war er von der Polizei in Maryland wegen Trunkenheit am Steuer festgenommen worden. Der damals noch nicht volljährige Schwimmer hatte eine Bewährungsstrafe von 18 Monaten erhalten.

Für seine neuerliche Alkoholfahrt könnte Phelps im schlimmsten Fall sogar eine Gefängnisstrafe drohen, auch der Entzug seiner Fahrerlaubnis und ein Bußgeld sind möglich. Das Image des erfolgreichsten Schwimmers der Geschichte hat aber schon jetzt gewaltig gelitten. Genau wie im Jahr 2009, als ein Foto von Phelps mit einer Wasserpfeife für einen großen Skandal gesorgt hatte. Damals war er vom US-Schwimmverband für drei Monate gesperrt worden.

Eine ähnliche Strafe ist jetzt zwar nicht zu erwarten, dennoch maßregelte der US-Verband seinen Vorschwimmer mit deutlichen Worten. "Die Nachrichten über Michael Phelps und sein Verhalten sind enttäuschend und zweifellos ernst zu nehmen", ließ der Verband verlauten: "Wir erwarten von unseren Athleten, dass sie sich verantwortungsvoll benehmen — im und außerhalb des Beckens."

"Es gibt keine Entschuldigung"

Auch in den Medien bekam Phelps sein Fett weg. Selbst seine "Hauszeitung" Baltimore Sun zeigte für den Fehltritt ihres Lieblings kein Verständnis. Das Vergehen sei "nicht nur dumm und verantwortungslos, es zeigt auch ein Maß an Gleichgültigkeit für die Sicherheit der anderen Menschen, dafür gibt es keine Entschuldigung." Hatte man Phelps' frühere Vergehen noch als Jugendsünden abgetan, zieht diese Karte bei einem fast 30 Jahre alten Mann nicht mehr.

Phelps hat auch seinen eigenen Vorsatz gebrochen. "Ich werde eine Million Fehler in meinem Leben machen", hatte er einmal in einem CNN-Interview gesagt, "aber so lange ich denselben Fehler nicht wiederhole, werde ich daraus lernen und daran wachsen."

Phelps weiß aus eigener Erfahrung, dass er die enttäuschte Öffentlichkeit am ehesten mit sportlichen Erfolgen wieder auf seine Seite ziehen kann. Seit seinem Comeback nach 628 Tagen Wettkampfpause hat der Ausnahmekönner noch nicht zu seiner früheren Dominanz zurückgefunden. Bei den US-Meisterschaften im August war er ohne Titel geblieben.

Sein Ziel aber sind die Olympischen Spiele 2016 in Rio, Unruhe durch private Eskapaden sind da wenig hilfreich. Es liegt an Michael Phelps selbst.

(sid)
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