Schwimm-EM Mobiles Becken im Berliner Velodrom geflutet
Die deutschen Beckenschwimmer brachten in den vergangenen Jahren bei wichtigen Wettbewerben nur wenig Medaillenglanz. Der Verband erhofft sich von der Heim-EM in Berlin ein Auftauchen. Für dieses Event baut er im Velodrom ein mobiles Becken.
In der benachbarten Schwimmhalle im Europasportpark fand allerdings bereits 2002 eine EM statt.
Doch die anlässlich der gescheiterten Olympia-Bewerbung 2000 errichtete Anlage ist inzwischen zu klein für die Anforderungen des Europäischen Schwimmverbandes LEN.
"Da hätte die EM unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattgefunden", wies DSV-Generalsekretär Jürgen Fornoff auf den Platzbedarf von Sponsoren, Presse und nicht zuletzt auch der Athleten hin.
Gut 5000 Zuschauer können im benachbarten Velodrom die 42 Entscheidungen im 50 x 22,5 Meter großen Becken verfolgen. Bislang beherbergte die Arena Konzerte und das alljährliche Berliner Sechstagerennen im Januar. Geschwommen wurde dort noch nie. Weil die 250 Meter lange Holzbahn aus sibirischer Fichte keinen Schaden nehmen darf, ist einiges zu beachten.
Maximal 50 Prozent darf die Luftfeuchtigkeit in der Halle betragen, in normalen Schwimmhallen ist es deutlich drückender. Damit sich an der Stahlkonstruktion des Hallendachs kein Kondenswasser bildet, musste die Halle langsam erwärmt werden. Überbaut werden durfte die Radrennbahn auch nicht, so bleibt sie sichtbares Zeichen der eigentlichen Hallen-Bestimmung.
2,5 Millionen Liter Trinkwasser befüllen durch eine eigens angelegte Leitung das mit blauem PVC ausgekleidete Stahlbecken. Etwa 200 Liter davon verdunsten täglich.
Transportable Becken sind bei Schwimm-Großereignissen inzwischen fast die Regel, schließlich soll die olympische Kernsportart auch als Event vermarktet werden.
Wie viel das Berliner Becken kostet, darüber schweigt sich der Verband aus.