Judo-Olympiasieger wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt Seisenbacher vorerst wieder auf freiem Fuß

Kiew · Der wegen schweren sexuellen Missbrauchs Minderjähriger angeklagte österreichische Judo-Olympiasieger Peter Seisenbacher (57) ist aus seiner Auslieferungshaft in der Ukraine entlassen worden.

Das teilte dessen Verteidiger Bernhard Lehofer der Kronen Zeitung mit. "Das Auslieferungsverfahren wird auf freiem Fuß fortgesetzt", sagte Lehofer. Seisenbacher, der 1984 in Los Angeles und 1988 in Seoul Olympia-Gold im Mittelgewicht geholt hatte, war am 19. Dezember 2016 dem ersten Verhandlungstermin am Wiener Straflandesgericht unentschuldigt ferngeblieben und tauchte anschließend monatelang unter.

Daraufhin wurde er per internationalem Haftbefehl gesucht und am 1. August in einer Wohnung in der ukrainischen Hauptstadt Kiew festgenommen. Nach Ablauf der in der Ukraine geltenden 40-tägigen Höchstdauer ist Seisenbacher nun unter Auflagen aus der Auslieferungshaft entlassen worden.

Der heute 57-Jährige soll laut Staatsanwaltschaft Wien zwischen 1997 und 2004 als Trainer in einem Wiener Judoverein zwei zur damaligen Zeit minderjährige Mädchen missbraucht haben. Seisenbacher hat sich zu den gegen ihn erhobenen Anschuldigungen bislang nicht öffentlich geäußert.

(sid)
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