Ohne Fahne und Hymne Israelischer Judoka gewinnt in Abu Dhabi

Abu Dhabi · Israels Judokas mussten beim Grand Slam in Abu Dhabi ohne Landessymbole antreten - aber einer von ihnen hat am Donnerstag gewonnen.

 Israelische Judo-Fans bei Olympia in Rio.

Israelische Judo-Fans bei Olympia in Rio.

Foto: dpa

Der 25-jährige Tal Flicker habe in der Kategorie bis 66 Kilogramm gesiegt, teilte der israelische Judoverband auf seiner Facebook-Seite mit. Als extrem unsportlich wurde kritisiert, dass bei der Siegerehrung die israelische Nationalhyme "Hatikva" (Die Hoffnung) aus politischen Gründen nicht gespielt worden sei.

Israels Finanzminister Mosche Kachlon schrieb bei Twitter, es sei eine "Riesenschande", dass nicht die Nationalhymne, sondern die Hymne des internationalen Judoverbands gespielt wurde. "Der israelische Judoka Tal Flicker hat beim Judo Abu Dhabi 2017 eine Goldmedaille gewonnen", schrieb die israelische Botschaft in Washington auf Twitter. "Keine israelische Hymne oder Flagge. Eine Schande für den Sportsgeist."

Die Israelis waren nach Angaben ihres Verbands angetreten, obwohl die Veranstalter ihnen verboten hätten, Landessymbole wie eine Flagge auf ihren Anzügen zu tragen. Die Delegation um die deutsche Olympiasiegerin und Frauen-Bundestrainerin Yvonne Bönisch hatte auch von Einreiseschwierigkeiten berichtet.

Der internationale Judo-Verband IJF wollte sich auf Anfrage nicht zu dem Verbot äußern. Nach Angaben des israelischen Verbandes hatte Weltverbandspräsident Marius Vizer jedoch ein Dringlichkeitsschreiben an die Veranstalter geschickt und darin gefordert, alle Delegationen ohne Ausnahme gleich zu behandeln. Der Grand Slam in Abu Dhabi ist nach WM und EM einer der wichtigsten Judo-Wettkämpfe des Jahres.

(dpa)
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