Tischtennis Ovtcharov siegt bei German Open

Magdeburg · Tischtennis-Europameister Dimitrij Ovtcharov hat die German Open in Magdeburg gewonnen und Selbstvertrauen für die anstehende Mannschafts-WM in Tokio getankt.

 Dimitrij Ovtcharov hat sich bei den German Open den Sieg gesichert.

Dimitrij Ovtcharov hat sich bei den German Open den Sieg gesichert.

Foto: dpa, jew hak

Der Olympia-Dritte setzte sich in einem hart umkämpften Finale 4:3 gegen den Japaner Jun Mizutani durch und feierte in Abwesenheit von Rekord-Europameister Timo Boll (Rückenprobleme) nach 2012 seinen zweiten Erfolg bei dem Traditionsturnier.

"Ich habe jetzt vielleicht die höchste Weltranglistenplatzierung, die ich je hatte, und alleine deswegen ist alles voll im Soll", sagte Ovtcharov: "Es ist vor allem super gut, das letzte große internationale Turnier vor einer WM gewonnen zu haben. Das steigert das Selbstbewusstsein."

Nachdem der 25 Jahre alte Ovtcharov im Halbfinale gegen Tiago Apolonia (Portugal/4:3) bereits große Probleme gehabt hatte, agierte der Weltranglisten-Sechste gegen den fünf Ränge schlechter platzierten Mizutani erneut oft zu passiv und leistete sich einfache Fehler. Den entscheidenden letzten Satz gewann er mit 11:9. Ovtcharov scheint trotz des Triumphs im Sieben-Satz-Krimi noch nicht zu 100 Prozent für die Team-WM Ende April in Japan gerüstet.

Boll fehlte beim WM-Härtetest derweil zwar, befindet sich aber schon wieder auf dem Wege der Besserung. "Timo ist gut drauf. Nach heutigem Stand glaube ich, dass er bei der Mannschafts-WM in Tokio in sehr guter Verfassung antreten wird", sagte Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig vom Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB).

In vier Wochen trifft Deutschland im ersten WM-Spiel auf Singapur. Angeführt von Ovtcharov und Boll soll dort die Attacke auf Abonnement-Champion China gestartet werden. "Dimitrij ist schon sehr weit, aber er wird in Tokio noch besser spielen", sagte Schimmelpfennig: "Noch haben wir genug Zeit, die Leistungen bis zur WM weiter aufzubauen."

Für die größte Überraschung der German Open sorgte der ehemalige deutsche Meister Steffen Mengel. Der 25-Jährige warf im Achtelfinale sensationell den topgesetzten Ex-Weltmeister Wang Hao aus China aus dem Wettbewerb. Der 25 Jahre alte Mengel ("Das war der größte Sieg meiner Karriere") musste sich erst im Halbfinale Mizutani geschlagen geben.

Im Endspiel der Frauen setzte sich die überragende EM-Zweite Shan Xiaona (Berlin) durch. Die 30-Jährige gewann glatt 4:0 gegen die an Position eins gesetzte Koreanerin Seo Hyowon und rundete den perfekten Tag für die Gastgeber ab. Die gebürtige Chinesin ist bei der WM allerdings nicht für Deutschland spielberechtigt.

(sid)
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