Surf-WM auf Hawaii Philip Köster: Krankenhaus statt Titel-Hattrick

Hawaii · Der Traum vom dritten WM-Titel in Folge endete für Philip Köster im Krankenhaus. Statt im Surf-Mekka von Hawaii um den Titel-Hattrick zu kämpfen, liegt Köster chancenlos in einer Klinik und weiß, dass die Entscheidung am legendären Strand von Ho'okipa ohne ihn stattfinden wird. Der 19 Jahre alte Deutsche, der auf Gran Canaria aufgewachsen ist, muss nach zwei Titeln akzeptieren, dass er nicht mehr Weltmeister im Wellenreiten werden kann.

Das ist Philip Köster
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Foto: dpa, chc lre

"Ich hatte einen schlechten Heat heute. Sieht aus, als würde ich eine oder zwei Nächte im Krankenhaus verbringen", schrieb Köster an seine Fans: "Aber es wird schon besser." Auf einem Foto, das er für seine Fans postete, war von Besserung allerdings wenig zu sehen. Köster kauert sich auf eine Liege, an seinem linken Arm ist der Zugang für den Tropf gelegt. Immerhin geht der Daumen schon wieder nach oben.

Der junge Deutsche war auf Maui trotz einer Staphylokokken-Infektion zu seinem Duell in der Double Elimination angetreten, konnte aber nicht in die zweite Runde einziehen. Da zu allem Übel auch noch der letzte Wettkampf der Saison vor Chile aufgrund fehlender Sponsoren vom Weltverband PWA gestrichen wurde, ist Köster raus aus dem WM-Rennen.

Anschließend verließ er Ho'okipa und trat den Weg in die Klinik an. Denn Staphylokokken-Infektionen, die man sich bei unliebsamen Begegnungen mit Riffs zuziehen kann, müssen schnell und intensiv behandelt werden. Andernfalls droht sogar eine Blutvergiftung.

Nun wird der Titel in diesem Jahr nach Brasilien oder Spanien gehen. Denn in Abwesenheit des deutsche Windsurf-Stars kämpfen Marcilio Browne (Brasilien) und Alex Mussolini (Spanien) um die Trophäe.

Köster hatte trotz seiner Verletzung am Bein einen guten Start in sein Heat hingelegt und einen einarmigen Aerial gelandet. Doch dann fand er keine Welle mehr und musste Victor Fernandez (Spanien), Ricardo Campello (Brasilien) und Laurent Guillemin (Frankreich) den Vortritt lassen.

"Ich will den Titel unbedingt verteidigen", hatte das "German Wunderkind" vor dem Event auf Hawaii gesagt, sogar das Training für den "Triple Loop", den Heiligen Gral der Windsurfer, hatte Köster unterbrochen. Zu gefährlich - nichts sollte den Start bei dem Wettkampf gefährden, bei dem auch Kösters Idol Robby Naish ein viel beachtetes Comeback gefeiert hatte. Der 50 Jahre alte Naish scheiterte schließlich in der zweiten Runde.

(sid)
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