Reit-EM in Aachen Deutsche Springreiter geben Führung ab

ie deutschen Springreiter haben bei der EM in Aachen im Kampf um Gold Boden verloren. Nach der ersten Runde im Nationenpreis fiel die Equipe von Bundestrainer Otto Becker (8,400 Punkte) vom ersten auf den dritten Rang zurück.

 Die deutschen Springreiter geben die Führung ab

Die deutschen Springreiter geben die Führung ab

Foto: dpa, frg jai

Es führt Frankreich (5,700) vor den Niederlanden (7,820). Bester Deutscher in der Einzelwertung blieb Ludger Beerbaum (Riesenbeck/0,75) mit Chiara.

"Die beiden Nullrunden am Ende haben wir dringend gebraucht. Es ist ganz knapp und bleibt sicherlich spannend bis zum Schluss", sagte Bundestrainer Otto Becker im WDR-Interview nicht ganz zufrieden: "Jetzt müssen wir leider auf Fehler der anderen warten." Beerbaum fügte kämpferisch hinzu: "Am Freitag sind noch mal vier Runden, da wird es noch schwieriger. Das ist hier noch lange nicht zuende."

Vor 25.000 Zuschauern im Reitstadion blieben nur der viermalige Olympiasieger Beerbaum mit Chiara und Daniel Deußer (Wolvertem/Belgien) mit Cornet d'Amour fehlerfrei. Christian Ahlmann (Marl) mit Taloubet und Meredith Michaels-Beerbaum (Thedinghausen) mit Fibonacci erlaubten sich jeweils vier Strafpunkte. Dennoch: "Alles gut. Wir sind noch vorne dabei", sagte Deußer.

In der Einzelwertung liegt weiterhin die Französin Penelope Leprevost mit Flora de Mariposa in Front.

Michaels-Beerbaum konnte mit ihrem erst zehn Jahre alten Schweden-Schimmel Fibonacci den Nullfehlerritt vom Vortag nicht wiederholen und patzte am Wassergraben. Der Wallach trat auf den Rand. "Fibonacci ist außergewöhnlich gesprungen, aber viel zu hoch. Der Fehler am Wassergraben geht auf mein Konto. Ich habe keine richtige Distanz gefunden", sagte Michaels-Beerbaum.

Die dreimalige Weltcup-Siegerin startet in Aachen mit einer Platte in der Schulter, die ihr nach einem Sturz im Training Anfang Juni eingesetzt worden war. Die gebürtige Kalifornierin hatte einen Schlüsselbeinbruch erlitten.

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Auch Ahlmann zeigte nicht die Klasse des Vortages und ließ am Oxer die Stangen purzeln. Schon am Abreiteplatz schien sein 15 Jahre alter Taboulet nervös. "Eigentlich war es ein guter Ritt. Vor dem Fehler habe ich wie geplant sieben Galoppsprünge gemacht. Der letzte war wohl ein bisschen zu groß", sagte Ahlmann.

"Oldie" Beerbaum zeigte wieder eine starke Vorstellung und führte seine Stute ganz ruhig durch den Parcours. "Ich hatte ein gutes Gefühl, dass eine Nullrunde drin sein könnte", sagte er. Es ist bereits Beerbaums elfte EM, der 52-Jährige fiebert seiner siebten Goldmedaille entgegen. Bereits 1987 gehörte der Riesenbecker in St. Gallen zur deutschen EM-Equipe.

Die Entscheidung um die Teamwertung fällt am Freitag nach der zweiten Nationenpreis-Runde (Beginn: 17.00 Uhr). Die 25 besten Paare nehmen anschließend ihr Punkte mit in das Einzelfinale am Sonntag (16.00 Uhr) mit zwei Runden. Dann steht der neue Europameister fest. Zum letzten Mal gewann 2007 ein Paar aus Deutschland bei einer EM Gold: In Mannheim triumphierte Michaels-Beerbaum mit Shutterfly.

(sid)
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