Start erst am Donnerstag Geglückter Totilas-Test im großen Stadion

Matthias Rath und sein Millionenpferd Totilas wollen sich nach vielen Rückschlägen bei der Reit-EM in Aachen doch noch den Traum von Gold erfüllen. Der erste Test ging gut.

Die Karriere des Millionenpferdes Totilas
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Foto: dpa, frg fpt

Das erste Training im größten Dressur-Stadion der Welt verlief für Matthias Rath und sein Millionenpferd Totilas vielversprechend. Auf den ersten großen Auftritt bei der EM aber muss das Paar noch warten - erst am Donnerstag wird es ernst. Die deutsche Mannschaftsleitung beschloss am Dienstagnachmittag, Rath und Totilas erst am zweiten Tag des Teamwettbewerbs ins Rennen zu schicken.

Dies war allerdings keine Degradierung, im Gegenteil. "Das war eine sportliche Entscheidung. Wir haben die Reihenfolge so festgelegt, dass die derzeit stärkeren Paare am zweiten Tag starten", sagte Klaus Roeser, Equipechef und Vorsitzender der DOKR-Dressurausschusses.

Neben Totilas und Rath wird auch die deutsche Meisterin Kristian Sprehe (Dinklage) mit Desperados am Donnerstag starten. Die derzeit nicht ganz so starken Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) mit Unee und Isabell Werth (Rheinberg) mit Don Johnson gehen am Mittwoch ins Viereck.

Fragen und Antworten zur Reit-EM in Aachen
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"Es war gut, dass wir den Testlauf im großen Stadion hatten. Jedes unserer Paare hatte siebeneinhalb Minuten", berichtete Roeser. Normalerweise reiten die Dressur-Cracks bei ihren internationalen Turnieren höchstes vor ein ein paar tausend Zuschauern. "Das wird sicher eine besondere Herausforderung", so Roeser.

Deutschland gilt als Favorit, zu den stärksten Konkurrenten zählen die Briten mit Olympiasiegerin Charlotte Dujardin im Sattel von Valegro sowie die Niederlande. "Eine gewisse Anspannung ist da. Es ist eine EM, und es gilt den Titel zu verteidigen. Jeder muss den letzten Liter rausreiten", sagte Roeser.

Die besten 30 Paare der Mannschaftswertung (Grand Prix) qualifizieren sich für die Einzelwertung am Samstag im Grand Prix Special. Davon wiederum die besten 15 Paare, aber nur maximal drei pro Nation, starten am Sonntag in der Kür.

Totilas und Rath überzeugen bei erneutem Comeback
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Besonders im Blickpunkt stehen Totilas und Rath. Nach Jahren voller Pleiten, Pech und Pannen bietet sich dem Paar doch noch die Chance auf eine späte Genugtuung. Sollte das Duo mit der deutschen Equipe Gold holen, wäre das Zehn-Millionen-Projekt nicht vollends gescheitert.

"Meine Erwartungshaltung ist hoch. Wir wollen den Titel erfolgreich verteidigen", sagte Rath. Vor zwei Jahren gewann das deutsche Team bei der EM auch ohne ihn Gold. Dieses Mal aber will der 30-Jährige unbedingt dabei sein und profitiert von der langen Zusammenarbeit mit dem einstigen Wunderpferd: "Wir sind beide älter geworden. Wir haben viel dazugelernt und kennen uns ganz anders als 2011."

2011 bei der EM in Rotterdam holte das Paar seine bislang einzige Medaille bei einem Championat. Eine Enttäuschung angesichts der hohen Erwartungen, die der Rekord-Transfer von Totilas für zehn Millionen Euro geweckt hatte. Verletzungen und Krankheiten warfen das Duo aber immer wieder zurück. "Es hat ja leider nicht immer alles so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben", gab Rath zu.

Nun also der Neustart und die Chance auf das späte Glück zu zweit. "Wir sind gut drauf und konnten gut trainieren", sagte Rath. In den letzten Tagen feilte Rath mit seinen drei Teamkolleginnen im Trainingslager am Feinschliff. "Totilas ist in sehr guter Verfassung. Matthias ist sehr konzentriert und fokussiert wie alle anderen auch", sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu.

(sid)
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