Traum von Gold Rath hofft mit Totilas auf das späte Glück zu zweit

Aachen · Matthias Rath und sein Millionenpferd Totilas wollen sich nach vielen Rückschlägen bei der Reit-EM in Aachen doch noch den Traum von Gold erfüllen.

Die Karriere des Millionenpferdes Totilas
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Foto: dpa, frg fpt

Gold nach langer Leidenszeit: Für Matthias Rath und sein Millionenpferd Totilas bietet sich ab Mittwoch bei der Dressur-EM in Aachen nach Jahren voller Pleiten, Pech und Pannen doch noch die Chance auf eine späte Genugtuung. Sollte das Paar mit der deutschen Equipe Gold holen, wäre das Millionen-Projekt nicht vollends gescheitert.

"Meine Erwartungshaltung ist hoch. Wir wollen den Titel erfolgreich verteidigen", sagte Rath. Vor zwei Jahren gewann das deutsche Team bei der EM auch ohne ihn Gold. Dieses Mal aber will der 30-Jährige unbedingt dabei sein und profitiert von der langen Zusammenarbeit mit dem einstigen Wunderpferd: "Wir sind beide älter geworden. Wir haben viel dazugelernt und kennen uns ganz anders als 2011."

Fragen und Antworten zur Reit-EM in Aachen
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2011 bei der EM in Rotterdam holte das Paar seine bislang einzige Medaille bei einem Championat. Eine Enttäuschung angesichts der hohen Erwartungen, die der Rekord-Transfer von Totilas für zehn Millionen Euro geweckt hatte. Verletzungen und Krankheiten warfen das Duo aber immer wieder zurück. "Es hat ja leider nicht immer alles so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt haben", gab Rath zu.

Nun der Neustart und die Chance auf das späte Glück zu zweit. "Wir sind gut drauf und konnten gut trainieren", sagte Rath. In den letzten Tagen feilte Rath mit seinen drei Teamkolleginnen im Trainingslager am Feinschliff. "Totilas ist in sehr guter Verfassung. Matthias ist sehr konzentriert und fokussiert wie alle anderen auch", sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu im ZDF.

In Aachen fühlt sich Rath sichtlich wohl. Hier holte er mit seinem mittlerweile schon 15 Jahre alten Gefährten immer noch die besten Ergebnisse. "Die Turniere, die wir gemeinsam in Aachen bestritten haben, haben immer gut funktioniert", erinnert sich Rath, der im vergangenen Jahr beim CHIO als bislang letzter Reiter sogar noch die britische Olympiasiegerin, Welt- und Europameisterin Charlotte Dujardin im Sattel von Valegro schlagen konnte.

Dass ihm dieses Mal wieder so ein Kunststück gelingt und der Vater eines einjährigen Sohnes am Sonntag sogar Gold im Einzel gewinnt, schließt der studierte Betriebswirt nahezu aus. "Dujardin geht als große Favoritin ins Rennen. Sie hat in den vergangenen Jahren alle Titel gewonnen", sagte der Blondschopf vom Schafhof und wies auf weitere Konkurrenten: "Auch Kristina Bröring-Sprehe und Edward Gal sind sehr stark."

Wie schon bei der WM 2006 finden die Dressur-Wettbewerbe in Aachen im großen Reiterstadion statt. Spätestens am Sonntag zur Kür werden 40.000 Besucher erwartet - einzigartig in der internationalen Dressur-Szene, die sonst vor wenigen hundert Zuschauern reitet. "Im großen Stadion vor so einer großen Kulisse zu reiten, ist natürlich etwas Besonderes. Das kennen wir Dressurreiter so nicht", sagt Rath.

Monica Theodorescu peilt in der Teamentscheidung Gold an. "Das Ziel ist klar gesteckt", sagte die dreimalige Mannschafts-Olympiasiegerin. Angesichts der starken Paare neben Totilas und Rath stehen die Chancen in der Tat gut. Zur Equipe gehören noch die deutsche Meisterin Bröring-Sprehe (Dinklage) mit Desperados, die fünfmalige Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg) mit Don Johnson und EM-Debütantin Jessica von Bredow-Werndl mit Unee.

(sid)
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