Ringen Stäbler nach zweitem WM-Titel aus dem Häuschen

Frank Stäbler riss mit einem Siegesschrei die Arme in die Höhe, dann nahm er einen Betreuer auf die Schultern und trug ihn lachend durch die Halle. Wieder Weltmeister im Ringen, wie 2015, nur eine Gewichtsklasse höher – die Ehrenrunde mit Deutschlandfahne hatte sich der 28-Jährige aus Musberg redlich verdient.

Frank Stäbler jubelt über zweiten WM-Titel im Ringen
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Stäbler jubelt über zweiten WM-Titel

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Frank Stäbler riss mit einem Siegesschrei die Arme in die Höhe, dann nahm er einen Betreuer auf die Schultern und trug ihn lachend durch die Halle. Wieder Weltmeister im Ringen, wie 2015, nur eine Gewichtsklasse höher — die Ehrenrunde mit Deutschlandfahne hatte sich der 28-Jährige aus Musberg redlich verdient.

Eine zweite Goldmedaille blieb dem Deutschen Ringer-Bund (DRB) jedoch verwehrt. In der höchsten Gewichtsklasse bis 85 kg unterlag Denis Kudla 1:2 gegen den Türken Metehan Basar und musste sich mit Silber begnügen. Erstmals nach 23 Jahren standen wieder zwei Deutsche an einem Tag im WM-Finale. Damals hatte es 1994 im finnischen Tampere einen doppelten Triumph gegeben: Alfred Ter-Mkrtchyan (52 kg) und Thomas Zander (82 kg) hatten jeweils WM-Gold geholt.

Dass er nun Einmaliges vollbracht hatte, kam Stäbler anfangs kaum über die Lippen. "Erster Weltmeister in zwei Klassen, da fällt mir schon das Aussprechen schwer", sagte er, von Emotionen übermannt: "Mein Lebensmotto lautet 'dream big', ich habe alles in die Waagschale geschmissen."

Stäbler dominiert Finale von Beginn an

Groß geträumt hatte Stäbler am Montagabend in Paris während des Finales der Klasse bis 71 kg gegen den Kasachen Demeu Schadrajew allerdings nicht. Ganz im Gegenteil: Von der ersten Sekunde an war er hellwach. Nach einer Minute führte der Europameister von 2012 bereits 4:0. "Das lasse ich mir nicht mehr nehmen", wusste Stäbler schon zu diesem Zeitpunkt. Nach den vollen sechs Minuten stand ein klares 8:3 auf der Anzeigetafel.

"Das war eine sagenhafte Leistung. Der Wahnsinn. Wenn man nach fünf solchen Kämpfen an einem Tag noch so ein Finale abliefert, das ist Wahnsinn. Er ist in einer unheimlich guten Verfassung", sagte Manfred Werner, Präsident des DRB, dem SID. "Frank ist ein Supertyp. Gradlinig, unheimlich fleißig, gewaltig. Seine Stärke sind die Ausheber. Er marschiert von der ersten bis zur letzten Minute."

Das tat er den ganzen Tag. Bereits im Sechzehntelfinale bezwang Stäbler den Top-Favoriten und Weltmeister Rasul Cunajew aus Aserbaidschan. Im Achtelfinale trat Stäbler dann gegen Pawel Liach aus Weißrussland an — und er besiegte auch den Europameister, diesmal mit 7:1. Die vermeintlichen Favoriten auf WM-Gold hatte der Europameister von 2012 damit frühzeitig im Turnier schockiert.

2015 war Stäbler noch in der Gewichtsklasse bis 66 kg an den Start gegangen. Er holte damals als erster Deutscher seit 1994 WM-Gold im römisch-griechischen Stil.

(sid)
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