Reit-WM Springreit-Equipe legt Traumstart hin

Caen · Als Schlussreiter Ludger Beerbaum mit Chiara aus dem Stadion ritt, standen die Teamkollegen Spalier und klatschten anerkennend Beifall. "Es war nicht das letzte Risiko", rief Beerbaum von seiner Stute herunter. Der Plan ging trotzdem auf. Wie seine drei Kollegen war auch der Routinier zum Auftakt der Springreit-WM in Caen im Zeitspringen ohne Fehler geblieben.

Springreiter Ahlmann gewinnt Großen Preis von Aachen
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Foto: dpa, ve nic

"Alle haben sich sehr gut gezeigt. Das ist ein gelungener Auftakt", sagte Bundestrainer Otto Becker, nachdem sein Team am Ende mit 4,81 Punkten hauchdünn hinter Frankreich (2,08), Schweden (3,01) und den USA (4,72) Vierter wurde. "Alles liegt eng beisammen", sagte Becker. "Es bleibt bis zum Schluss eine heiße Kiste."

Auch Beerbaum war mit dem Ertrag zufrieden. "Für die Mannschaft war es ein guter Start. Für mich selbst war es okay", sagte der viermalige Olympiasieger.

In der Einzelwertung liegen die deutschen Reiter ebenfalls gut im Rennen. Daniel Deußer (Wolvertem/Belgien) benötigte beim Sieg des Iren Bertram Allen mit Molly Mallone (77,01) mit dem elf Jahre alten Wallach Cornet d'Amour für seinen Nullfehlerritt 78,41 Sekunden und wurde Siebter. Aachen-Champion Christian Ahlmann (Marl) brauchte mit dem zwölf Jahre alten Hengst Codex One 79,65 Sekunden und wurde Zwölfter. Beerbaum (Riesenbeck/82,61) kam mit Chiara auf Rang 24, Marcus Ehning (Borken/83,20) belegte mit Cornado Platz 29.

"Am Anfang war es ein bisschen schwierig, wir hätten fast das erste Hindernis verschlafen", sagte Weltcupsieger Deußer. "Dann kamen wir aber immer besser zurecht. Ich denke, die Zeit war okay. So kann es weitergehen."

Auch Ahlmann hatte nach seinem Ritt nichts auszusetzen. "Ich bin sehr zufrieden, das war ein guter Start", sagte der 39-Jährige. Der CHIO-Sieger musste mit Codex One als erster deutscher Starter in den Parcours. "Ich bin noch nicht volles Risiko gegangen, es wäre vielleicht noch ein, zwei Sekunden schneller gegangen", sagte der Doppel-Europameister von 2003.

Auch Ehning war zufrieden. "Der Parcours war von der Linienführung her etwas ungewohnt, deshalb gab es auch so viele Ausfälle", sagte Ehning. Von den französischen Fans wurde der dreimalige Weltcup-Sieger lautstark gefeiert. "Ich habe in Frankreich tatsächlich viele Fans. Vielleicht weil ich hier die meisten Großen Preise in meiner Karriere gewonnen habe", sagte 40-Jährige.

Am Mittwoch gibt es eine weitere Qualifikation, ehe am Donnerstag die besten zehn Nationen den Weltmeister ausreiten. Die besten 30 Paare wiederum ermitteln am Samstag in einer Prüfung über zwei Umläufe, welche vier Paare am Sonntag im Finale mit Pferdewechsel starten.

Zum Auftakt hatten sich viele Stürze im Springparcours ereignet - zum Glück aber ohne gravierende Verletzungen. Vor allem die Starter aus Reitsport-Exotenländern wie Indien, Portugal und Argentinien machten unangenehme Bekannschaft mit dem harten Boden im Stadion D'Ornano.

(sid)
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