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Schwimm-EM Steffen Deibler weckt Medaillenhoffnung

Steffen Deibler schmetterte als Drittschnellster in "ein geiles Finale": 24 Stunden nach dem Gold-Coup von Marco Koch weckte der Olympiavierte vor dem Abschlusswochenende Hoffnung auf eine weitere EM-Medaille für die deutschen Schwimmer im Berliner Velodrom. "Ich hab' Bock auf ein geiles Finale", sagte der Hamburger, der über 100 m Schmetterling in 51,81 Sekunden Saisonbestzeit schwamm.

 Steffen Deibler schmetterte als Drittschnellster in "ein geiles Finale".

Steffen Deibler schmetterte als Drittschnellster in "ein geiles Finale".

Foto: dpa, jai

Zusammen mit Weltrekordler Paul Biedermann soll Deibler nach dem Olympia-Debakel von London und dem WM-Fiasko von Barcelona einen weiteren Tiefpunkt verhindern. Vor den letzten beiden Tagen haben die deutschen Beckenschwimmer mit einmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze die schlechteste EM-Ausbeute in einem nichtolympischen Jahr seit der Wiedervereinigung eingefahren. Europameisterschaften wenige Wochen vor Olympischen Spielen haben einen deutlich niedrigeren Stellenwert.

Nicht völlig außer Reichweite ist Edelmetall auch für Jan-Philip Glania. Der Frankfurter, der über 100 m Rücken bereits Bronze gewann, schwamm über die doppelte Distanz als Fünfter in den Endlauf. Wohl keine Chance auf Edelmetall hat Brustschwimmer Hendrik Feldwehr, der als Achter das 50-m-Finale erreichte. Für einen Paukenschlag sorgte der Brite Adam Peaty, der bereits im Halbfinale in 26,62 Sekunden zum ersten Einzel-Weltrekord der Titelkämpfe schwamm.

Die deutsche Bilanz aufpolieren soll vor allem Biedermann - als Staffelschwimmer. Er wolle "für die Jungs alles abrufen, damit sie auch mit einer Medaille nach Hause gehen", kündigte der 28-Jährige an, der bislang Silber über 200 m Freistil gewann. Sowohl über 4x200 m Freistil am Samstag als auch über 4x100 m Lagen am Sonntag - mit Europameister Koch - sind die Chancen groß. "Wir haben gute Medaillenaussichten", sagte der 24-Jährige und prophezeite: "Es wird eine ganz enge Kiste."

Seinen Triumph über 200 m Brust in deutscher Rekordzeit feierte der Darmstädter mit einer kleinen Schweinerei. "Ich habe abends eine Salami-Pizza gegessen, die erste und die letzte", verriet der Vizeweltmeister von 2013, der seine Ernährung auf "vegan plus Fleisch" umgestellt hat, am Tag danach und bat scherzhaft: "Aber nicht weitersagen!"

Nicht nur mit der Lagenstaffel, die traditionell die EM abschließt, will Steffen Deibler Edelmetall. Auf seiner Paradestrecke 100 m Schmetterling will der Hamburger im Finale am Samstag nachholen, was ihm vor einem Jahr in Barcelona um acht Hundertstelsekunden verwehrt blieb. Mit der Zeit im Halbfinale war der 27-Jährige nicht ganz zufrieden: "Die ist in Ordnung, aber nicht gut genug. Jetzt schlafe ich gut, esse gut und greife noch mal an."

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Foto: afp, TOB/vel

Glania war nach 1:58,21 Minuten im Halbfinale geschafft: "Das war schon ein hartes Stück Arbeit. Mal schauen, was jetzt im Finale geht." Christian Diener, Dritter bei der Kurzbahn-EM, war als Siebter 16 Hundertstel langsamer.

Nach dem siebten Platz von Alexandra Wenk in ihrem ersten internationalen Einzelfinale über 100 m Schmetterling warten die deutschen Frauen nach fünf Wettkampftagen noch immer auf ihre erste Medaille. Zwölf Jahre nach den Festspielen von Franziska van Almsick an gleicher Stelle wollen Dorothea Brandt und Franziska Hentke zum Abschluss wenigstens für ein bisschen Frauen-Power sorgen.

Sprint-Ass Brandt hofft am Sonntag auf zwei Edelmetall-Chancen in kürzester Zeit. "Ich habe im Finale nur sechs Minuten", sagt die 30-Jährige, die die Endläufe über 50 m Freistil und 50 m Brust am Sonntag im Visier hat: "Ich schlage hinten nach den 50 Kraul an, steige raus und kann am Beckenrand rumgehen und darauf warten, dass die anderen sieben Mädels die Startbrücke hochkommen."

Den deutschen Rekord von Annika Mehlhorn im High-Tech-Anzug von 2009 (2:06,45 Minuten) peilt Hentke über 200 m Schmetterling an. "Dann kann's sein, dass eine Medaille rausspringt", sagt die Magdeburgerin.

(sid)
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