Surfen Slater: "Wellenreiten ist manchmal mehr Kunst als Sport"

US-Surfstar Kelly Slater hat in seiner langen Laufbahn elf Weltmeistertitel gesammelt, abgesehen von einer kleinen Karrierepause zählt er seit mehr als 20 Jahren zu den Besten der Szene.

 Kelly Slater ist der Superstar der Wellenreiter.

Kelly Slater ist der Superstar der Wellenreiter.

Foto: dpa, mr fdt

"Ich habe ein tolles Leben. Aber manchmal denke ich, dass ein einfacheres Leben leichter für mich wäre, um ehrlich zu sein", sagt er in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur am Rande des WM-Stopps an der französischen Atlantikküste in Soorts-Hossegor.

Herr Slater, Sie haben in Ihrer Karriere so viel erreicht, was soll da eigentlich überhaupt noch kommen?

Kelly Slater Einfach glücklich sein, um es auf den Punkt zu bringen. Ich habe weiterhin Ziele. Das Wichtigste ist, dass ich gesund bleibe und meinen Körper in einer guten Form halte.

Sie sind jetzt 43 Jahre alt. Ist es da nicht Zeit, ans Karriereende zu denken?

Slater Ich habe immer noch nicht definitiv entschieden, was ich mache. Ich denke oft darüber nach, aber bin noch unsicher. Surfen ist mein Leben, ich liebe es immer noch.

Sie reisen seit Jahrzehnten wie alle Profisurfer um die Welt, sind fast nie zu Hause. Was machen Sie mit Ihrer ganzen Zeit, wenn Sie Ihre Karriere beenden?

Slater Ich werde keine Mühe haben, meine Zeit zu füllen. Wenn die Wellen gut sind, werde ich immer ins Wasser gehen, um zu surfen. Ich habe viele Dinge, die mir Spaß machen, und noch mehr Möglichkeiten. Ich habe ein tolles Leben. Aber manchmal denke ich, dass ein einfacheres Leben leichter für mich wäre, um ehrlich zu sein.

Was fasziniert Sie dermaßen am Wellenreiten?

Slater Das Besondere ist das Zusammenspiel mit der Natur und der Energie im Meer, mit den Wellen, was dich immer wieder vor neue Herausforderungen stellt. Beim Tennis oder beim Golf spielst du immer gegen eine andere Person, hier konkurrierst du in Wirklichkeit mit der Natur und deinen eigenen Entscheidungen. Beim Snowboarden oder beim Skifahren bist du zwar auch in der Natur unterwegs, aber die Verhältnisse ändern sich nie so schlagartig wie im Meer. Manchmal wird Wellenreiten mehr zur Kunst, als dass es ein Sport ist.

(dpa)
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