Experiment eines Hobby-Sportlers The Dan Plan — vom Anfänger zum Profi-Golfer

Düsseldorf · In 10.000 Trainingsstunden vom Anfänger zum Profi: Laut einer Studie des schwedischen Psychologen K. Anders Ericsson hängt Erfolg weniger von Talent als von harter Arbeit ab. Hobby-Golfer Dan McLaughlin startet den Selbstversuch – und kündigt dafür sogar seinen Job.

So funktioniert der "Dan Plan"
9 Bilder

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In 10.000 Trainingsstunden vom Anfänger zum Profi: Laut einer Studie des schwedischen Psychologen K. Anders Ericsson hängt Erfolg weniger von Talent als von harter Arbeit ab. Hobby-Golfer Dan McLaughlin startet den Selbstversuch — und kündigt dafür sogar seinen Job.

Als das Projekt "The Dan Plan" am 5. April 2010 beginnt, ist McLaughlin ein Anfänger. Einige Male war er schon auf einem Golfplatz, 18 Löcher am Stück hat er allerdings noch nie gespielt. "Dan ist ein Durschnitts-Mann", heißt es auf der offiziellen Website des Experiments. "Und besonders gut in Form ist er auch nicht." Doch das soll sich ändern.

Ab Oktober 2016 Profi

McLaughlin hängt seinen Job als Fotograf an den Nagel und beginnt mit dem Training — zu diesem Zeitpunkt ist er 30 Jahre alt. Von nun an will er mindestens 30 Stunden pro Woche an seinen Golf-Fähigkeiten arbeiten. Läuft alles nach Plan, soll die 10.000-Stunden-Marke im Oktober 2016 erreicht sein.

"Ich möchte sehen, wie weit man es schaffen kann, wenn man sich einer Sache mit voller Hingabe widmet", sagt McLaughlin. "Und zwar nicht als Kind oder Jugendlicher, sondern als Erwachsener." Inspiriert wurde er durch eine Studie des Psychologen K. Anders Ericsson. Der Schwede, der als Dozent an der Florida State University tätig ist, hat die These aufgestellt, dass 10.000 Stunden bewusstes Training nötig sind, um auf einem bestimmten Gebiet zum Experten zu werden. "Ich glaube, Sie sind der richtige Astronaut für diese Mission", so die ermutigende Botschaft des Wissenschaftlers an den Probanden.

Probleme mit dem Coach

Seit Beginn des Projekts können Fans und Interessierte die Forschritte des Golf-Azubis im Internet mitverfolgen. Regelmäßig wird über den aktuellen Stand des Stundenzählers und natürlich über Dans Golf-Handicap informiert (Stand Oktober 2012: 6,5). Dazu gibt es Bilder und Videos vom Training.

Auch über Soziale Netzwerke wie Facebook und Twitter und in einem Blog berichtet McLaughlin über seine Erfahrungen. Und die erinnern in Teilen schon an die eines Profis. "Ich arbeite mit einem neuen Coach zusammen", berichtet Dan am 26. Oktober. Mit dem bisherigen Trainer habe es Kommunikationsprobleme gegeben. "Dennoch bin ich für alles, was (mein bisheriger Coach) Chris für mich getan hat, dankbar", so der aufstrebende Golfer. Ähnlich klingen Trainerentlassungen bei Fußball-Bundesligisten.

Tipps von Bernhard Langer

Finanziert wird das ehrgeizige Projekt größtenteils über McLaughlins Ersparnisse und Spenden. Auch der ein oder andere Sponsor hat sich mittlerweile gefunden. Und so sind die Trainingsbedingungen durchaus professionell. Neben einem Golf-Coach arbeitet McLaughlin mit einem Krafttrainer. Auch Computer-Anlysen werden in der Methodik eingesetzt. Und bei renommierten (Ex)-Profis wie dem Deutschen Bernhard Langer hat sich McLaughlin auch schon den ein oder anderen Tipp geholt.

Dass er sich für seinen Plan ausgerechnet Golf ausgesucht hat, hat übrigens allein praktische Gründe. "Für die NBA bin ich einfach zu klein", sagt er. Mit seinem Experiment will er andere ermutigen, ihre Möglichkeiten besser auszuschöpfen. "Denn meine Theorie ist, dass man nur schlecht in etwas ist, das man nie versucht hat."

(areh)
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