Tischtennis Timo Boll sucht seine Top-Form

Berlin (RPO). Vor den German Open hat Tischtennis-Star Timo Boll die Erwartungen gedämpft. "Meine Leistungsfähigkeit liegt derzeit irgendwo zwischen 70 bis 80 Prozent. Ich brauche Wettkämpfe, um wieder zu meinem Top-Niveau zurückzufinden", sagte der Ausnahmekönner vor seinem ersten Aufschlag am Freitag beim hochkarätig besetzten Turnier in Berlin (bis zum 21. März).

 Timo Boll ging geschwächt ins Match.

Timo Boll ging geschwächt ins Match.

Foto: AFP, AFP

Nachdem Boll zuletzt wegen Verletzungen aus der Bahn geworfen wurde, will er langsam wieder in die Erfolgsspur zurückfinden. Das mit 172.000 US-Dollar dotierte Pro-Tour-Turnier in der Max-Schmeling-Halle kommt dem Titelverteidiger als Formaufbau für die Mannschafts-WM in Moskau im Mai gerade recht. "Mein Ziel ist, dort in Top-Verfassung an den Start zu gehen", sagte Boll. Seine Erkältung sei auskuriert und behindere ihn nicht mehr, versicherte der zehnmalige Europameister: "Ich denke, ich werde keinen Rückfall mehr bekommen."

Zuletzt war der Düsseldorfer vom Verletzungspech regelrecht verfolgt. Vor seiner Erkältung zwang ihn eine Oberschenkelzerrung zum Verzicht auf die Pro-Tour-Turniere in Kuwait und Katar, dann ging er von einer Zahn-Operation geschwächt in die DM von Trier. Prompt kassierte Boll dort vor zwei Wochen eine Finalniederlage gegen seinen Doppelpartner Christian Süß. "Ich bin zumindest froh, dass mein Rücken schon länger kein Theater mehr macht", sagte Boll.

Angesichts dieser Pechsträhne schiebt Boll die Favoritenrolle bei den German Open gerne seinen Dauer-Rivalen aus Fernost zu. "Favoriten sind für mich ganz klar die Chinesen mit dem Weltranglistenersten Ma Long und Weltmeister Wang Hao", sagte der 29-Jährige, der aber trotz seines Trainingsrückstandes auf ein direktes Duell mit den Tischtennis-Assen brennt: "Darüber würde ich mich freuen, denn diese Spiele bringen mich immer weiter."

Auch Süß hat sich für das letzte große Turnier vor der WM einiges vorgenommen. Der deutsche Meister will mit einer guten Leistung einen weiteren Schritt aus dem langen Schatten von Boll treten. "Es wird schwerer als bei der DM, denn hier warten bereits in der zweiten Runde Top-Gegner. Aber ich bin sicher, dass ich gut spielen werde", sagte Süß.

Bei den Frauen ruhen die deutschen Hoffnungen auf Wu Jiaduo vom FSV Kroppach. Die Europameisterin hofft auf eine ähnliche Atmosphäre wie beim letzten Turnier in der Hauptstadt 2008. "Das war ein tolles Gefühl. Davon will ich mehr", sagte die 32-Jährige.

(SID/rl)
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