Sieg beim Pfingstturnier in Wiesbaden Totilas feiert gelunges Deutschland-Comeback

Wiesbaden · Millionen-Pferd Totilas hat nach zwei Jahren ein erfolgreiches Deutschland-Comeback gefeiert. Mit Matthias Rath gab es am Pfingsmontag in Wiesbaden einen Sieg.

 Als Preisgeld strichen Matthias Rath und Totilas 10.600 Euro ein.

Als Preisgeld strichen Matthias Rath und Totilas 10.600 Euro ein.

Foto: dpa, fve hak

Der Jubel der Dressurfans war so ungewöhnlich laut, dass er durch den ganzen Wiesbadener Schlosspark hallte: Matthias Rath und das Millionenpferd Totilas haben nach zweijähriger Auszeit ein gelungenes Deutschland-Comeback gefeiert. Beim Pfingstturnier in der hessischen Landeshauptstadt gewann das Paar am Montag den Grand Prix Special mit 83,196 Prozentpunkten und verbesserte noch einmal sein Ergebnis vom ersten Start vor zwei Wochen im belgischen Kapellen (82,271).

Totilas feiert gelunges Deutschland-Comeback
Foto: dpa, fve hak

Nach der besten internationale Wertung für Rath steht endgültig fest, dass aus dem Rekonvaleszenten Totilas wieder ein ernsthafter WM-Kandidat geworden ist. Der 29 Jahre alte Rath und der einstige Wunderhengst siegten in der Prüfung deutlich vor dem Schweden Kristian von Krusentierna auf Biggles 2 (69,902) und dem Münchner Matthias Kempkes im Sattel von Riccoletto (69,098). Als Preisgeld strichen die Sieger, die den vierten Erfolg in Serie feierte, 10.600 Euro ein.

"Das war super, spitze, ich bin extrem zufrieden. Vom Gesamteindruck war es die beste Prüfung, die wir je geritten sind", sagte Rath, der sich gleich nach dem Vortrag über die Glückwünsche und ein Küsschen von Bundestrainerin Monica Theodorescu freuen: "Wir müssen noch ein bisschen arbeiten. Es gibt Kleinigkeiten, wo wir Punkte liegen lassen, die man mit Totilas relativ einfach wegbekommen kann."

Zuvor hatten mehrere tausend Pferdesportfans den Auftritt von Rath und Totilas teilweise in 20er-Reihen am Viereck verfolgt - trotz der extremen Temperaturen weit jenseits der 30 Grad.

Schon am Samstag hatte das Paar den Grand Prix in Wiesbaden mit 82,800 Prozentpunkten vor der fünfmaligen Olympiasiegerin Isabell Werth (Rheinberg) im Sattel der Stute Harmonie und Jenny Lang (Karlsruhe) mit Loverboy gewonnen. Rath darf nun auf ein Ticket für die Weltreiterspiele (23. August bis 7. September) in der Normandie hoffen. Theodorescu hat bei der Nominierung die Qual der Wahl.

Gesetzt ist Helen Langehanenberg (Billerbeck) mit Damon Hill. Dahinter gilt die dreifache Meisterin Kristina Sprehe (Dinklage) mit Desperados als sichere Kandidatin. Die weiteren Anwärter auf einen Platz im fünfköpfigen WM-Team inklusive des Ersatzpaares sind Werth mit Don Johnson, die wiedererstarkte zweimalige Team-Olympiasiegerin Ulla Salzgeber (Blonhofen) mit Herzruf's Erbe und Team-Europameisterin Fabienne Lütkemeier (Paderborn) mit D'Agostino.

Beweisen können sich die Kandidaten bei den beiden ausstehenden WM-Sichtungen. Die erste findet Ende Juni im saarländischen Perl-Borg statt, Mitte Juli steht dann der CHIO in Aachen auf dem Programm. Im Anschluss wird das WM-Team nominiert. "Die Bundestrainerin hat mir gesagt, dass ich nach Perl darf", sagte Rath: "Darauf freue ich mich."

Rath und Totilas waren zwei Jahre von der Dressurbühne verschwunden, den vorerst letzten Auftritt hatte es bei der DM 2012 in Balve gegeben. Nach Raths Erkrankung am Pfeifferschen Drüsenfieber war die Saison frühzeitig beendet. Es folgte der Deckunfall im Januar 2013. Der 14-jährige Rapphengst erlitt beim Sprung auf die Phantom-Stute eine Sehnenverletzung.

Damit war ein weiteres Jahr verloren. Ein Schock für Rath und Mitbesitzer Paul Schockemöhle, der gemeinsam mit Raths Stiefmutter Ann Kathrin Linsenhoff 2010 zehn Millionen Euro für Totilas hingeblättert hatte. Vor dem Kauf hatte der Niederländer Edward Gal bei der WM 2010 mit Totilas dreimal WM-Gold gewonnen und die Punkt-Weltrekorde in die Höhe getrieben.

Haßmann gewinnt Großen Preis

Im Springen gewann Tony Haßmann in Wiesbaden den Großen Preis. Der 38 Jahre alte dreimalige Derby-Sieger führte seinen Wallach Classic in 43,63 Sekunden fehlerfrei durch den Parcours und kassierte eine Siegprämie von 21.000 Euro. Haßmann verbesserte sich durch seinen Sieg in der Riders-Tour mit 20 Punkten auf Rang vier. Es führt Holger Wulschner (Groß-Viegeln/30 Punkte) vor Carsten-Otto Nagel (Wedel/26).

(sid)
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