Missbrauchsprozess um Turnarzt Vater entschuldigt sich für versuchte Attacke gegen Nassar

Charlotte · Der Vater, der sich im Missbrauchsprozess gegen den ehemaligen US-Turnarzt Larry Nassar auf den Angeklagten stürzen wollte, hat sich für seinen Wutausbruch entschuldigt. Rechtliche Folgen muss er nicht befürchten.

Vater will sich auf Turnarzt Nassar stürzen
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Eine Bestrafung sei angesichts der Schwere der Nassar zur Last gelegten Taten und der den Familien der Opfer zugefügten Pein nicht angebracht, sagte Richterin Janice Cunningham. Dennoch sei es falsch, "Angriffe mit Angriffen zu bekämpfen".

Randall Margraves ist der Vater von drei der mutmaßlichen Opfer. Er verlor am Donnerstag im Gerichtssaal in Charlotte (US-Staat Michigan) die Kontrolle, nachdem zwei seiner Töchter ausgesagt hatten. Mehrere Gerichtsdiener überwältigten ihn aber, bevor er Nassar erreichen konnte, und führten ihn aus dem Raum.

In einer Prozesspause wurde er zurückgebracht und wandte sich an die Richterin. Er entschuldige sich "100 Mal", sagte er: "Ich schäme mich." Er habe die Kontrolle verloren, als Nassar während der Äußerungen seiner Töchter den Kopf geschüttelt habe - als wolle er damit sagen, "nein, das ist nicht passiert".

Das Verfahren in Charlotte ist bereits das dritte gegen den früheren Turnarzt. Die Anklagen in dem Fall betreffen Nassars Arbeit mit "Twistars", einem Gymnastik-Club in Michigan. In der vergangenen Woche war der 54-Jährige in einem Prozess in Lansing (ebenfalls Michigan) zu einer Haftstrafe von 175 Jahren verurteilt worden, von denen er mindestens 40 Jahre absitzen muss. Eine weitere Strafe von 60 Jahren Gefängnis erhielt er zuvor wegen Besitzes von Kinderpornografie.

(dpa)
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