Tischtennis-EM Vater tödlich verunglückt — Baum sagt Teilnahme ab
Frankfurt/Main · Nach dem Unfalltod seines Vaters hat Tischtennis-Nationalspieler Patrick Baum (Fulda-Maberzell) seine Teilnahme an der Mannschafts-EM ab Mittwoch in Lissabon abgesagt. Der Deutsche Tischtennis-Bund (DTTB) gab den Verzicht des zweimaligen EM-Zweiten ohne weitere Einzelheiten zum tragischen Unglück von Baums Vater Arthur am Montag bekannt.
Durch Baums Absage konnte Bundestrainer Jörg Roßkopf zunächst nur mit drei Spielern seines ursprünglich fünfköpfigen Aufgebots zu Wochenbeginn nach Portugal reisen. Europameister Dimitrij Ovtcharov (Hameln) folgt nach seiner Zahn-Operation erst am Mittwoch, weil am Dienstag erst noch die Fäden gezogen werden müssen. Im Flugzeug nach Lissabon saßen lediglich EM-Rekordchampion Timo Boll sowie Patrick Franziska (beide Düsseldorf) und Steffen Mengel (Bergneustadt), die alle zusammen mit Ovtcharov im Frühling in Japan WM-Silber gewonnen hatten. Für das deutsche Team steht am Mittwoch das EM-Auftaktspiel gegen Österreich auf dem Programm.
Aufgrund des EM-Reglements durfte der DTTB weder für den Weltranglistenfünften Ovtcharov noch für den Ex-Düsseldorfer Baum einen Spieler nachnominieren. Roßkopf kritisierte den Europa-Verband ETTU für diese Vorschriften: "Meldeschluss war am 15. September. Es kann im Sport zu viel passieren, als dass es sinnvoll ist, dass man neun Tage vor EM-Beginn nicht mehr ummelden kann."
