Stuttgart Fed-Cup-Team dank Petkovic im Halbfinale

Stuttgart · Die Darmstädterin gewinnt beim 4:1-Sieg gegen Australien beide Einzel. Gegner im Halbfinale ist Mitte April Gastgeber Russland.

Andrea Petkovic und Co. bejubeln Halbfinal-Einzug im Fed Cup
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Deutsches Team bejubelt Einzug ins Halbfinale

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Für den Tanz mit der Deutschland-Fahne in der Hand reichte die Kraft bei Andrea Petkovic gerade noch. Zusammen mit ihren Teamkolleginnen hüpfte die Darmstädterin über den Stuttgarter Centre Court und ließ sich nach dem Einzug in das Fed-Cup-Halbfinale von den knapp 4000 Zuschauern feiern. Doch schon kurz nachdem sie aus dem Schweinwerferlicht getreten war, sah man Petkovic die Strapazen des Wochenendes an. 5:10 Stunden stand sie am Samstag und Sonntag auf dem Tennisplatz und führte ihr Team mit zwei beeindruckenden Energieleistungen gegen Samantha Stosur und Jarmila Gajdosova zum 4:1-Sieg.

Im Halbfinale geht es Mitte April nach Russland. Die Russinnen setzten sich angeführt von der Weltranglisten-Zweiten Maria Scharapowa klar mit 4:0 in Polen durch. Doch an das Duell in Moskau verschwendeten die Spielerinnen noch keinen Gedanken. Zu groß war die Freude drei Monate nach der bitteren Finalniederlage in Tschechien. "Ich denke, der Sieg ist für uns noch wichtiger als der Finaleinzug im vergangenen Jahr", sagte Petkovic. "Nach so einer Niederlage so zurückzukommen, das wird uns auf jeden Fall weiterbringen." Teamchefin Barbara Rittner war begeistert: "Ich kann in Worten gar nicht ausdrücken, wie stolz ich bin."

Petkovic rehabilitierte sich mit ihren beiden Siegen in jeweils drei Sätzen auch für ihren schwachen Saisonstart. Bis zum Wochenende hatte die Nummer zwölf der Welt in diesem Jahr noch kein Spiel gewonnen. Doch im Fed Cup platzte wieder einmal der Knoten. "Ich habe mich für die ersten Wochen des Jahres entschädigt", sagte Petkovic, die noch am Abend zusammen mit Angelique Kerber nach Brüssel reiste. In der belgischen Hauptstadt starten beide in dieser Woche beim WTA-Turnier. "Das Leben eines Tennisprofis ist hart, aber herzlich", scherzte die Matchwinnerin.

Nach dem ersten Tag hieß es 1:1. Kerber hatte gegen Gajdosova verloren und Petkovic gegen Stosur mit 12:10 im dritten Satz gewonnen. Gegen Gajdosova war Petkovic die Müdigkeit trotz des Kraftaktes aber zunächst nicht anzumerken. Die Hessin wirkte sehr konzentriert und holte sich nach 32 Minuten den ersten Satz.

Doch dann ließ die Kraft nach, so dass die Entscheidung im dritten Satz fallen musste. Hier behielt Petkovic die Nerven. Nachdem sie ihren zweiten Matchball zum 6:3, 3:6, 8:6 verwandelt hatte, schrie sie ihre Freude heraus und fiel erst Rittner und dann ihrer Freundin Kerber in die Arme. "Ich bin so stolz auf Angie. Nach einer Niederlage so zurückzukommen, ist nicht einfach."

Kerber hatte zuvor mit dem 6:2, 6:4 im Duell der Spitzenspielerinnen gegen Stosur ihre schwache Leistung bei der Dreisatz-Niederlage gegen Gajdosova wettgemacht. "Ich habe mich selbst und Sam besiegt", sagte Kerber erleichtert. "Ich konnte gestern nicht einschlafen, weil ich schon sehr enttäuscht war. Ich wollte es allen zeigen, dass ich es besser kann", sagte die Kielerin.

Rittner hatte ihrer Nummer eins trotz der schwachen Vorstellung am Tag vertraut, "schließlich hat sie uns im vergangenen Jahr mit ihren Einzelerfolgen ins Finale geführt". Kerber enttäuschte die Teamchefin nicht und war nach ihrem achten Einzel-Sieg im Fed Cup (sieben Niederlagen) total erleichtert. "Barbara hat mir heute sehr geholfen. Ich habe ihr gesagt, ich schaffe das. Zusammen kriegen wir es hin, gemeinsam sind wir stark."

(dpa)
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