Alle Sport-Artikel vom 02. Januar 2004
Handball: Kretzschmars EM-Einsatz fast ausgeschlossen

Leistenoperation in der kommenden WocheHandball: Kretzschmars EM-Einsatz fast ausgeschlossen

Augsburg (rpo). Schlechte Nachricht für die deutsche Handball-Nationalmannschaft: Zur Europameisterschaft nach Slowenien muss die Truppe von Heiner Brand wohl ohne Superstar Stefan Kretzschmar anreisen. Der Linksaußen von Ex-Meister SC Magdeburg muss sich an der Leiste operieren lassen.Die Operation soll am kommenden Montag oder Dienstag in Berlin durchgeführt werden. Bundestrainer Heiner Brand nominierte für das Testspiel am Sonntag in Augsburg gegen Österreich (15.30 Uhr) Torsten Jansen vom HSV Hamburg nach. Eine Spritzenkur an Kretzschmars schon seit längerem lädierten Leiste, wo eine Fettgeschwulst eine Reizung an der Sehne verursacht, hatte nicht angeschlagen. "Ich habe die Hoffnungen noch nicht ganz aufgegeben. Sollte es mit der EM-Teilnahme nicht mehr klappen, bleibt Olympia in Athen mein großes Ziel", sagte der 30-Jährige, der im Spiel gegen Österreich ursprünglich einen Härtetest absolvieren wollte: "Ich hatte so gehofft, dass die acht Spritzen anschlagen würden, aber sie haben nicht geholfen." Auch Heiner Brand war von der Nachricht alles andere als erfreut: "Das wäre ein herber Rückschlag für uns. Aber auch wenn Kretzsche ausfällt, werden wir die Flinte nicht ins Korn werfen." Wenn die Operation nach Plan verläuft, könnte Kretzschmar in etwa zwei Wochen wieder mit dem Training beginnen. Er verpasst allerdings auf jeden Fall die komplette "heiße Phase" der Vorbereitung. Das erste EM-Spiel bestreitet die DHB-Auswahl am 22. Januar in Koper gegen Serbien-Montenegro. Weitere Gegner sind Polen (23. Januar) und Ex-Weltmeister Frankreich (25. Januar). Für Kretzschmar wäre es die zweite große Enttäuschung in Folge bei einem Großereignis. Bei der Niederlage im WM-Finale im Vorjahr in Portugal gegen Kroatien war Kretzschmar wegen eines Fingerbruchs ausgefallen. Für die letzte Vorbereitungsphase hatte Brand insgesamt 17 Spieler nominiert, die sich am Neujahrstag in Augsburg zu einem Lehrgang trafen. Zu diesem Kader stößt am 15. Januar Linkshänder Volker Zerbe vom deutschen Meister TBV Lemgo. Zuvor bestreitet das deutsche Team zwischen dem 7. und 12. Januar ein Sechs-Länder-Turnier in der Nähe von Moskau mit den Gastgebern, Dänemark, Ägypten sowie den beiden EM-Vorrundengegnern Frankreich und Serbien-Montenegro. Nach der Rückkehr stehen am 16. Januar in Hannover und am 18. Januar in Dortmund zwei Generalproben gegen Olympiasieger Russland auf dem Programm. "Spätestens danach werde ich den endgültigen Kader für die EM benennen", erklärte Brand, der seine Profis zum Auftakt des richtungweisenden Jahres in die Pflicht nahm: "Wir wollen 2004 ganz nach oben und können uns nicht dorthin träumen, sondern müssen uns dorthin arbeiten."

Die Geldrangliste der Skiläufer: Hilde Gerg auf Rang fünf

Anja Pärson hat bereits über 144.000 Euro verdientDie Geldrangliste der Skiläufer: Hilde Gerg auf Rang fünf

München/Zurich (rpo). Siege bei Skirennen machen sich auch in barer Münze bezahlt: So liegen die beiden Weltcup-Spitzenreiter Hermann Maier und Anja Pärson auch ganz vorn, wenn es um die bislang eingefahrerenen Preisgelder geht. Ein ordentliches Sümmchen haben auch bereits die beiden deutschen Abfahrtsläuferinnen Hilde Gerg und Martina Ertl verdient.Der "Herminator" aus Österreich münzte sein bisheriges Abschneiden mit zwei Siegen und zwei weiteren Top-3-Platzierungen in ein Preisgeld von umgerechnet 81. 177 Euro um. Die schwedische Riesenslalom-Weltmeisterin übertrifft den Superstar derzeit allerdings um Längen: Dank ihrer vier Saisonsiege nahm die 22-Jährige bislang 144.053 Euro ein. Gut Kasse machten bislang auch die deutschen Damen. Hilde Gerg (Lenggries) liegt nicht zuletzt auf Grund von drei Platzierungen auf dem Siegertreppchen mit 41.664 Euro auf Rang fünf, Vereinskollegin Martina Ertl folgt unmittelbar dahinter mit 37.417 Euro auf Platz sechs. Ebenfalls schon Preisgeld fuhren Nachwuchsläuferin Maria Riesch (Partenkirchen/14.103), Monika Bergmann-Schmuderer (Lam/13.320) und Annemarie Gerg (Lenggries/6410) ein. Zahltage bei den DSV-Männern erlebten der mittlerweile mit einem Kreuzbandriss außer Gefecht gesetzte Abfahrer Max Rauffer (Leitzachtal/1603) mit seiner neunten Position bei der Abfahrt in Lake Louise/Kanada und Felix Neureuther (Partenkirchen): Dem Sohn von "Gold-Rosi" Mittermaier und Christian Neureuther brachte ein achter Rang beim Slalom in Madonna di Campiglio/Italien 1235 Euro ein. Bei den alpinen Weltcup-Rennen wird in der Regel unter den ersten Zehn ein offizielles Mindestpreisgeld von jeweils 100.000 Schweizer Franken (65.400 Euro) ausgeschüttet. Außerdem erhalten die Läufer zumeist Zusätzprämien über den jeweiligen nationalen Verband: Einen Weltcupsieg honoriert etwa der Deutsche Skiverband (DSV) mit 15.000 Euro. Die aktuelle Geldrangliste des alpinen Ski-Weltcups: Männer: 1. Hermann Maier (Österreich) 81.177 Euro, 2. Kalle Palander (Finnland) 77.059, 3. Bode Miller (USA) 74.403, 4. Michael Walchhofer (Österreich) 55.689, 5. Hans Knauß (Österreich) 50.446, 6. Davide Simoncelli (Italien) 46.803, 7. Lasse Kjus (Norwegen) 41. 221, 8. Daron Rahlves (USA) 41.127, 9. Stephan Eberharter (Österreich) 41.069, 10. Bjarne Solbakken (Norwegen) 40.697, ... 44. Max Rauffer (Leitzachtal) 1603, ... 50. Felix Neureuther (Partenkirchen) 1235 Frauen: 1. Anja Pärson (Schweden) 144.053, 2. Nicole Hosp (Österreich) 95.499, 3. Renate Götschl (Österreich) 66.026, 4. Carole Montillet (Frankreich) 42.628. 5. Hilde Gerg (Lenggries) 41. 667, 6. Martina Ertl (Lenggries) 37.417, 7. Denise Karbon (Italien) 30.275, 8. Michaela Dorfmeister (Österreich) 26.923, 9. Kirsten Clark (USA) 24.359, 10. Elisabeth Görgl (Österreich) 20.317, ... 15. Maria Riesch (Partenkirchen) 14.103, ... 17. Monika Bergmann-Schmuderer (Lam) 13.320, ... 23. Annemarie Gerg (Lenggries) 6410

Der leichte Tourneefavorit: "Zu 75 Prozent schafft er das"
Der leichte Tourneefavorit: "Zu 75 Prozent schafft er das"

Höllwarth gibt schon aufDer leichte Tourneefavorit: "Zu 75 Prozent schafft er das"

Oberstdorf (rpo). Vor zwei Jahren schaffte Sven Hannawald das Kunststück, das noch niemandem vor ihm gelungen war: Er gewann alle Springen der Vierschanzen-Tournee. In diesem Jahr ist von dieser Form meilenweit entfernt. Er könnte aber einen Nachfolger bekommen. Für Sigurd Pettersen stehen die Chancen nicht schlecht, den "Grand Slam" einzufahren. "Zu 75 Prozent schafft er das", glaubt jedenfalls Hannawald.Während Hannawald damals eine Extraprämie von 50.000 Euro für den Durchmarsch kassierte, wird Pettersen auch bei vier Siegen keinen Bonus erhalten. "Wir haben das damals einmalig gemacht, weil es das erste Mal in 50 Jahren war. Diesmal gibt es definitiv keine Extraprämie", sagte Tournee-Pressechef Klaus Taglauer dem sid. Pettersen kann es verschmerzen, schließlich würden vier Einzelerfolge inklusive des Geländewagens für den Gesamttriumph 113.000 Euro auf sein Konto bringen. Selbst der größte Konkurrent Martin Höllwarth hat vor den Springen in Innsbruck (Samstag/13.45 Uhr LIVE!-Ticker bei RP Online) und Bischofshofen (Montag/13.45 Uhr LIVE!-Ticker bei RP Online) aufgegeben. "Sigurd kann den Rekord schaffen, auch wenn es auf den zwei sehr unterschiedlichen Schanzen sehr schwer wird. Eins aber ist klar: Die Gesamtwertung der Tournee ist entschieden", sagte der Gesamt-Zweite Höllwarth dem sid. Bereits 26,8 Punkte oder umgerechnet 15 Meter hat Pettersen seinem Erzrivalen auf dem Weg zum ersten norwegischen Gesamtsieg seit Espen Bredesen vor zehn Jahren abgenommen. Hannawald liegt als Zwölfter 74,2 Punkte hinter dem Norweger: "Aus meiner Erfahrung ist ganz wichtig für ihn, dass er die nötige Ruhe im Umfeld findet." Der schüchtern wirkende Pettersen geht mit der ungewohnten Situation so locker um, dass ihm alles zuzutrauen ist: "Schauen wir mal. Meine Wackelschanze ist weg, es sind noch zwei Springen, und alles ist möglich." Der neue Gesamtweltcup-Spitzenreiter weiß, dass seit 1953 bereits 14 Springer die ersten beiden Tourneespringen gewannen, aber nur Hannawald am Ende den Durchmarsch schaffte. Alles ist eine Frage der Nerven, denn seine Form ist so stark, dass die Skisprung-Welt nach dem Erfolgsgeheimnis des Mannes aus der kleinen Stadt Veggli fahndet. Höllwarth glaubt, es im geringen Gewicht gefunden zu haben, was perfekt in die von Frank Löffler entfachte Hunger-Diskussion passt. "Ich kenne Mika von seiner Zeit als Trainer in Österreich. Und ich kenne die Norweger von früher - die sehen heute viel schmaler aus." Pettersens Trainer Mika Kojonkoski findet diese Aussagen einfach "Schwachsinn", weil nur ein gesunder Springer die Nervenstärke für Siege bei der stressigen Tournee mitbringe: "Die Erfolge sind kein Wunder, sondern das Ergebnis harter Arbeit. Sigurd ist hochprofessionell und gibt alles für seinen Sport." Das sieht man schon daran, dass Pettersen bei der WM 2003 bei einem Sturz die Schulter auskugelte und drei Tage später trotz der Schmerzen Bronze mit dem Norge-Team holte. FIS-Skisprung-Chef Walter Hofer, der ihm noch im Schanzenauslauf die Schulter einkugelte, nennt ihn deshalb "einen Mann aus Stahl". Seit dem Crash hat Pettersen seinen ohnehin kräftigen Absprung noch verbessert und ist zu einer deutschen Anzugfirma gewechselt. Jetzt passt alles, wie der neue Gesamt-Vierte Michael Uhrmann fair feststellt: "Sigurd hat das mit Abstand beste Flugsystem von allen. Er fliegt total vom Hang weg. Allerdings ist er auch einer, der mal einen Sprung total versemmelt."

Andre Agassi: Familie statt Filzbälle

"Rumreiserei geht mir auf den Wecker"Andre Agassi: Familie statt Filzbälle

Hamburg (rpo). Das klingt nach baldigem Karriere-Ende: Tennisstar Andre Agassi hat offenbar keine große Lust mehr auf Tennis. "Ich bin fit, aber die Rumreiserei geht mir auf den Wecker", gestand er Zeitschrift "TV Movie". Der zweifache Vater und Graf-Gatte sei am liebsten bei seiner Familie. An seinen Karriereknick Ende der 90er Jahre, als er bis auf Platz 140 der Weltrangliste abrutschte, kann sich Agassi, der seit Oktober 2001 mit Graf verheiratet ist und mit ihr zwei Kinder hat, noch sehr gut erinnern. Das ausgelassene Leben sei damals für ihn "wichtiger als die kleine Filzkugel" gewesen, sagt der Tennisstar, der vor seiner Ehe mit Steffi Graf mit Brooke Shields verheiratet war und unter anderem auch eine Affäre mit Barbra Streisand hatte. "Ich wusste nicht mehr, wo ich hingehöre." Bei den Australian Open im Januar kann Agassi allerdings mit familiärer Unterstützung rechnen. Der 33-Jährige reist mit Ehefrau Steffi, Söhnchen Jaden Jil (2) und Töchterchen Jaz (3 Monate) an.

Zuschauer-Boom beim VfB Stuttgart

Dauerkarten-Rekord aufgestelltZuschauer-Boom beim VfB Stuttgart

Stuttgart (rpo). Für den VfB stuttgart läuft es derzeit blendend: In der Bundeliga nur schlappe vier Punkte hinter dem Spitzenreiter und in der Champions League hat man souverän die Finalrunde erreicht. Das hat - verständlicherweise - einen Zuschauer-Boom bei den Schwaben ausgelöst.Wie der Klub am Freitag mitteilte, wurden insgesamt 15.000 Dauerkarten abgesetzt. Damit stellten die Schwaben einen Vereinsrekord auf. Gleichzeitig konnten die Schwaben die Zahl ihrer Mitglieder von 8100 auf ebenfalls über 15.000 steigern. Damit ist der VfB der größte Verein in Baden-Württemberg und löste den SSV Ulm 1846 (11. 288) ab. Ein ausverkauftes Haus meldet der Tabellenvierte für die Achtelfinal-Heimpartie in der Champions League am 25. Februar gegen den FC Chelsea. Für die zur Verfügung stehenden 40.000 Tickets liegen Vorbestellungen vor. Auch das Kartenkontingent von 3100 Tickets für das Rückspiel der Stuttgarter am 9. März in London ist bereits vergriffen. In der Bundesliga wurden ebenfalls alle Tickets für die Rückrundenpartie zwischen den beiden deutschen Champions-League-Teilnehmern VfB und Bayern München am 15. Mai im Gottlieb-Daimler-Stadion bereits verkauft.

Van Nistelrooy vor Vertragsverlängerung bei "ManU"

Zuletzt von Real Madrid umworbenVan Nistelrooy vor Vertragsverlängerung bei "ManU"

Manchester (rpo). Torjäger Ruud van Nistelrooy wird seinen Vertrag bei Manchester United wohl verlängern. Der niederländische Nationalstürmer erwartet "keine Probleme" bei den Verhandlungen."Die Verhandlungen können in Kürze abgeschlossen werden", sagte der 27-jährige Niederländer. Der Nationalstürmer war zuletzt unter anderem vom spanischen Rekordmeister Real Madrid umworben worden. Van Nistelrooy will allerdings langfristig in Old Trafford spielen: "Ich möchte eine lange Zeit bleiben. Deshalb bin ich auch so froh, dass bislang alles so gut gelaufen ist." Für "ManU" erzielte der Stürmerstar in 125 Spielen 97 Tore. United hatte ihn 2001 für 27 Millionen Euro Ablöse vom PSV Eindhoven verpflichtet.

Terrorwarnung war streng geheim

Veröffentlichung der Information hat Aufklärung behindertTerrorwarnung war streng geheim

Berlin/Hamburg (rpo). Die Terrorwarnung für das Hamburger Bundeswehrkrankenhaus war vertraulich. Die Informationen hätten gar nicht an die Öffentlichkeit gedurft. Das "Ausplaudern" hatte die Aufklärung behindert.Es sei „sehr bedauerlich“, dass dies die Aufklärung erschwert habe, sagte eine Sprecherin des Bundesinnenministeriums am Freitag in Berlin. Bei der Warnung habe es sich um „ungesicherte Hinweise“ auf einen möglichen Anschlag gehandelt, fügte sie hinzu. Die Sicherheitslage habe sich aber in Deutschland dadurch nicht verändert, betonte die Sprecherin weiter. Zu den konkreten polizeilichen Ermittlungen wollte sie keine Angaben machen. Vize-Regierungssprecher Thomas Steg warnte davor, mit „Panikmache und Effekthascherei“ die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erreichen zu wollen.

Drei Bundesliga-Profis im Schäfer-Kader

Vorbereitung für Afrika-CupDrei Bundesliga-Profis im Schäfer-Kader

Jaunde (rpo). Für den fünften Titelgewinn des Afrika-Cups hat Winfried Schäfer, Trainer der Fußball-Nationalmannschaft von Kamerun, drei Bundesliga-Profis in seinen vorläufigen Kader einbestellt. Der ehemalige Bundesliga-Coach des Karlsruher SC und des VfB Stuttgart nominierte die Lauterer Abwehrspieler Lucien Mettomo und Bill Tchato sowie den Hannoveraner Stürmer Mohammed Idrissou. Der Coach muss noch vier Akteure bis Turnierbeginn streichen. Im Aufgebot steht außerdem Kapitän Rigobert Song (RC Lens), der früher beim 1. FC Köln gespielt hatte. Weitere namhafte Spieler im Team des Titelverteidigers sind Eric Djemba Djemba (Manchester United), Geremi (FC Chelsea) und Samuel Eto'o (Real Mallorca). Kamerun, das den insgesamt fünften Titelgewinn beim Afrika-Cup anpeilt, trifft in der Vorrunden-Gruppe C auf Algerien, Simbabwe und den ehemaligen Afrika-Champion Ägypten.

Kahn als Hoeneß-Nachfolger im Gespräch

Bayern-Börsengang nicht ausgeschlossenKahn als Hoeneß-Nachfolger im Gespräch

München (rpo). Ganz behaglich ist ihm bei der Idee zwar nicht, aber Bayern-Manager Uli Hoeneß schließt einen Börsengang des deutschen Fußball-Rekordmeisters nicht völlig aus. Gleichzeitig betonte Hoeneß, dass er seinen Posten zum 31. Dezember 2006 räumen werde. Als Nachfolger sei Oliver Kahn "in der Diskussion". "Wenn wir trotz neuem Stadion, mit Fernsehgeld, mit Merchandising und Sponsoren gegenüber Manchester und Real Madrid nicht mehr konkurrenzfähig wären, dann müsste man sich diesen Weg überlegen", sagte er der Bild-Zeitung. Er machte aber auch deutlich, dass ihm diese Option nicht behage: "Denn man gibt ja auch was weg - und plötzlich hast du nichts mehr zu versilbern." Die FC Bayern München AG hat bislang lediglich zehn Prozent ihrer Anteile für rund 78 Millionen an den strategischen Partner adidas abgetreten. Nichts übrig hat Hoeneß dagegen für einen Investor wie Roman Abramowitsch: Der russische Öl-Milliardär sicherte sich vor Beginn der Saison die Mehrheit am englischen Premier-League-Klub FC Chelsea und investierte beim Gegner des VfB Stuttgart im Achtelfinale der Champions League danach zusätzlich rund 160 Millionen Euro in neue Spieler. "Wenn da einer käme, würde 300, 400 Millionen bieten - ich hätte nur eine Antwort: Bleiben sie, wo sie sind", sagte Hoeneß. Angesichts des Neubaus sowie eines künftigen wirtschaftlich rentablen Betriebs des neuen Münchner Stadions hofft der Manager des FC Bayern auf eine sportliche Konsolidierung des Lokalrivalen TSV 1860. "Alles funktioniert nur reibungslos, wenn beide in der Liga eine Rolle spielen und nicht einer nur herumkrebst." Ein Rang zwischen sechs und zehn wäre für die "Löwen" wünschenswert, so Hoeneß, "am besten wäre natürlich, wenn beide Klubs international vertreten sind." Die beiden Münchner Klubs sind gleichberechtigte Partner bei der Realisierung des 280-Millionen-Projekts. Noch einmal betonte Hoeneß, dass er seinen Posten als Manager des deutschen Rekordmeisters zum 31. Dezember 2006 räumen werde. Was die Nachfolge angehe, so sei der Klub mit Nationaltorhüter Oliver Kahn "in der Diskussion". Nicht dementieren wollte Hoeneß in diesem Zusammenhang seine Ambitionen auf die Nachfolge von "Kaiser" Franz Beckenbauer als Vereinsvorsitzender: "Als Präsident bin ich ja Vorsitzender des Aufsichtsrates. Diesen Job kann man auch sehr aktiv angehen." Beckenbauers derzeitige vierte Amtszeit läuft im November 2006 aus.

NHL: Kölzig punktet fürs Selbstvertrauen

Prestigesieg gegen New Jersey DevilsNHL: Kölzig punktet fürs Selbstvertrauen

Washington (rpo). Der 1.000 Sieg der Vereinsgeschichte bleibt weiterhin unerreicht, aber Eishockey-Nationaltorhüter Olaf Kölzig konnte mit den Washington Capitals einen kleinen Prestigeerfolg gegen Champion New Jersey Devils verbuchen.Vor 15.000 Zuschauern in der US-Haupstadt erkämpften die "Caps" ein 2:2-Unentschieden und taten nach zuletzt drei Niederlagen in Serie zumindest etwas fürs Selbstvertrauen. Mit 27 Punkten ist Washington allerdings drittschlechtestes Team der gesamten Liga und kann die Playoffs praktisch abschreiben. Gegen die Devils erwies sich Kölzig als sicherer Rückhalt für seine Mannschaft, die auf den mit Leistenproblemen kämpfenden Superstar Peter Bondra verzichten musste. Von 36 Schüssen ließ er nur zwei passieren, während Martin Brodeur im Tor der Devils bei 27 Schüssen zweimal hinter sich greifen musste.

Gegen Mannheim muss alles besser werden

Dreck-weg-TagGegen Mannheim muss alles besser werden

Düsseldorf (RP). Für Mike Komma hätte der Ausklang des alten Jahres widersprüchlicher kaum sein können. Als Manager der DEG Metro Stars durfte der 39-Jährige zufrieden mit sich sein, denn die Verpflichtung der renommierten DEL-Cracks Klaus Kathan, Andy Schneider und Eric Dandenault verschaffte ihm frühzeitig ein solides Team-Gerüst für die Saison 2004/05. Für die Leistung beim 1:3 gegen Augsburg fand Trainer Mike Komma drastische Worte. Am Freitagabend gegen die Adler Mannheim muss für die DEG Metro Stars alles besser werden. Der Trainer Komma hingegen erlebte einen ganz bitteren Moment, vielleicht einen der bittersten seiner bisherigen Amtszeit an der Brehmstraße. Mit der 1:3-Niederlage gegen den direkten Konkurrenten Augsburger Panther verloren die Düsseldorfer viel, viel Boden im Kampf um die Play-off-Plätze. Augsburg, vor dem Sieg am Dienstagabend noch Achter, ist nun mit 59 Punkten schon sieben Zähler besser gestellt als der Neunte DEG, der neue Achte Ingolstadt immerhin noch deren fünf. Und nur die ersten acht ziehen in die Play-offs ein - da droht eine Pleite am Horizont heraufzuziehen. Entsprechend sauer reagierte Komma auf die Vorstellung seiner Truppe. "Ursächlich für die Niederlage war unsere mangelnde Einstellung", sagte der Coach. Und, angesprochen auf einige Unmutsäußerungen des Publikums, fügte er drastisch hinzu: "Es ist doch verständlich, dass die Leute sich ärgern. Sie haben viel Geld bezahlt und müssen sich dann so einen Dreck anschauen." Dass die DEG sich ab dem zweiten Drittel zahlreiche hochkarätige Chancen herausspielte (die sie dann allerdings mit Ausnahme von Gerhard Unterluggauers Ehrentreffer kläglich versiebte), ließ Komma nicht als Entlastung gelten. "Alles, was später passierte, war die Folge der fehlenden Bereitschaft von Anfang an", meinte der Tölzer erzürnt. "Die Spieler haben gedacht, es ginge mit einem Bein, weil Augsburg den zweiten Torhüter aufgestellt und einige Personalsorgen hatte. Und dann kommt eben so etwas dabei heraus." Als Zeichen von Resignation wollte Komma diesen verbalen Rundumschlag freilich nicht verstanden wissen. "Dazu gibt es ja auch überhaupt keinen Grund. Es kommen noch 19 Spiele, und gegen Mannheim gibt" s schon die nächste Chance. Unser Hauptgegner im Kampf um Platz acht ist zudem nicht Augsburg, sondern Köln." Klar - die Haie sind Siebter, haben drei Spiele mehr absolviert als die DEG, aber "nur" sieben Punkte mehr (59). Wirkliche Hoffnung könnte angesichts dieser Ausgangslage aber nur ein Sieg heute Abend gegen die Adler bringen, und der wird schwer genug. "Von den Einzelspielern her ist Mannheim uns überlegen", meint der Düsseldorfer Coach. "Wir können sie nur schlagen, wenn alles passt." Sprich: Wenn es nicht so läuft wie gegen Augsburg. Was die Brehmstraße heute braucht, ist ein sportlicher Dreck-weg-Tag... Von BERND JOLITZ

Streit um Hamburgs Terrorangst wächst

Union wirft Schily Parteitaktik vorStreit um Hamburgs Terrorangst wächst

Köln/Hamburg (rpo). Der Streit um die Terrorwarnungen für das Hamburger Bundeswehrkrankenhaus spitzt sich zu. Die Union kritisierte am Freitag das Verhalten von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD). Sie warf ihm parteipolitische Motive bei seiner Rüge für Innensenator Dirk Nockemann (Partei Rechtsstaatlicher Offensive) vor. Fraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU) mahnte: „Gerade bei der Bekämpfung des internationalen Terrorismus sollte der Bundesinnenminister seinen Kollegen in den Ländern nicht in den Rücken fallen.“ Nockemann selbst betonte: „Ich nehme lieber die unqualifizierte Kritik von Schily in Kauf als später die Klagen möglicher Attentatsopfer.“ Der Bundesinnenminister sprach von einer „künstlichen Aufregung“. So habe er „mit keiner Silbe“ moniert, dass die Hamburger Innenbehörde am Dienstag die Sicherheitsmaßnahmen für das Bundeswehrkrankenhaus in der Hansestadt „auf Grund bestimmter Hinweise“ verstärkte. Schily fügte hinzu: „Scharf zu kritisieren ist allerdings die Tatsache, dass die vertraulichen Hinweise, die von verschiedenen Sicherheitsbehörden intern zur Verfügung gestellt worden sind, an die Öffentlichkeit gelangt sind.“ Dadurch sei deren Abklärung „mindestens erschwert, wenn nicht sogar vereitelt worden“. Schily betonte: „Dass Herr Nockemann diese Kritik auf sich bezieht, ist bemerkenswert. Jedenfalls hat seine Geschwätzigkeit in den letzten Tagen nicht dazu beigetragen, die Arbeit der Sicherheitsbehörden zu erleichtern.“ Vize-Regierungssprecher Thomas Steg warnte mit Blick auf das Vorgehen des Innensenators davor, mit „Panikmache und Effekthascherei“ die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erreichen zu wollen. Nockemann kündigte nach einer Lagebesprechung von Polizei, Innenbehörde und Verfassungsschutz an, die Sicherheitsvorkehrungen blieben bis auf weiteres bestehen. Es gebe „noch keine Entwarnung“. Bosbach lobte, Nockemann habe „entschlossen und auch richtig reagiert“. Er fürchte, dass die Kritik Schilys „in Zusammenhang zu bringen ist mit dem Hamburger Bürgerschaftswahlkampf“. Nockemanns Amtsvorgänger Ronald Schill nannte dagegen das Verhalten des Innensenators einen „skandalösen Wahlkampfgag“. Der Gründer der Partei Rechtsstaatlicher Offensive betonte, Nockemann habe „mögliche Terroristen mit seinem blinden Aktionismus vorgewarnt“. Schill fügte hinzu: „Jetzt fährt möglicherweise ein mit Sprengstoff beladener Lkw durch Hamburg und geht im Elbtunnel hoch.“ Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) sagte, die Zusammenarbeit mit den Hamburger Behörden sei „gut gelaufen“. Er habe die Hinweise sorgfältig prüfen lassen und sei danach zu der Auffassung gelangt, dass sie keine Auswirkungen auf Berlin haben. Das bayerische Innenministerium betonte, für die Bewertung von Anti-Terror-Maßnahmen seien jeweils die Länder zuständig. Dementsprechend habe der Freistaat seine Schlüsse aus dem Hamburger Fall gezogen und die Sicherheitsmaßnahmen „punktuell verstärkt“.